08. DER TOMMO UND DER WISCHMOPP

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08. DER TOMMO UND DER WISCHMOPP

Louis Tomlinson
Die Nacht verging ziemlich unruhig und mit starken Kopfschmerzen. Ich konnte kaum meine Augen schließen, immer wieder wanderten meine Gedanken zu Harry, den Dosen und der Information, die ich vor einigen Stunden erfahren hatte. Ich konnte immer noch nicht damit klar kommen und musste erst einmal einsickern lassen, dass Harry eine Persönlichkeitsstörung hatte. Ich fragte mich, wie sehr sich diese bemerkbar machte und vor allem, um welche Art von Störung es sich handelte. Denn nach weiteren Recherchen fand ich heraus, dass es viele verschiedene Variationen gab, doch die, die am besten zu Harrys Verhalten passte, war tatsächlich die multiple Persönlichkeitsstörung.

Ich hoffte sehr, dass ich mich irrte. Ich hatte noch nie mit so etwas zutun und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Außerdem konnte ich nicht einmal sagen, ob ich schon verschiedenen Persönlichkeiten von ihm begegnet war. Vielleicht war er ja einfach so. Ich wollte wissen, wann und wie genau solch ein Persönlichkeitswechsel statt fand und vieles mehr. Ich hatte so viele Fragen und konnte niemanden um Antworten bitten.

Es war Sonntag und ich hatte überhaupt gar keine Lust darauf, irgendetwas zu machen. Sonst versammelte sich unsere Clique immer bei mir, da ich am Meisten Platz von allen gehabt hatte und wir versuchten die Zeit irgendwie totzuschlagen. Entweder lernten wir zusammen, sahen Fern, spielten auf der Playstation oder saßen einfach nur da und tauschten Erinnerungen aus, über die wir stundenlang lachten. Doch heute war kein typischer Sonntag und man konnte regelrecht die traurige Atmosphäre in dem Wohnheim spüren.

Seufzend streckte ich meinen ganzen Körper durch und setzte mich schließlich widerwillig auf. Ich gähnte, ohne mir die Hand vor den Mund zu halten und musste anfangen zu schmunzeln, als mir einfiel, wie Eleanor darauf wohl reagiert hätte. Sie hasste es, wenn ein Mensch keine Manieren besaß. Bei dem Gedanken an Eleanor sprang ich schließlich auf und sah mich orientierungslos in meinem Zimmer um. Ich musste unbedingt zu ihr und sie irgendwie zurück gewinnen. Ich bereute es, mich von ihr getrennt zu haben und das wollte ich nun wieder gut machen. Also machte ich mich so schnell wie möglich frisch und steuerte sofort in das Mädchenwohnheim.

Ich klopfte mehrmals an Eleanors Tür, doch es kam keine Antwort. Auch von Perrie war nichts zu hören und ich wunderte mich, wo die Beiden waren. Ich versuchte Danielle und Jesy zu erreichen, doch auch sie ignorierten meine Anrufe. Schließlich lief ich genervt zurück in das Jungenwohnheim und suchte nach Liam. Wenigstens fand ich diesen und erkundigte mich sofort, was hier los war. Denn auf dem Weg hier her war mir aufgefallen, dass ziemlich viele Schüler fehlten oder nicht zu sehen waren. Liam klärte mich darüber auf, dass die Meisten Harry im Krankenhaus besuchen gegangen waren, darunter auch Eleanor und Perrie. Danielle und Jesy bereiteten eine Willkommen-Zurück-Party für Harry vor, der in zwei Tagen wieder zurück kommen durfte. Ich staunte nicht schlecht, als mir bewusst wurde, wie uninformiert ich war, obwohl ich vor einigen Stunden noch Mitten drin gewesen war.

Irgendwie freute es mich auch, dass Harry doch nicht in eine Psychiatrie eingewiesen wurde und ich konnte es nicht verhindern, zu grinsen. Ich freut mich wirklich sehr für ihn und sah dies nun als die zweite Chance für uns beide an. Ich würde nun versuchen, Harry so zu akzeptieren wie er war. Ich wollte neu mit ihm anfangen, so tun, als ob nie etwas zwischen uns passiert wäre und versuchen, mich sogar mit ihm anzufreunden. Mit dieser neuen Motivation, machte ich mich zusammen mit Liam tatsächlich auf den Weg ins Krankenhaus.

Obwohl ich Angst vor Harrys Reaktion hatte, wollte ich ihn sehen. Ich hatte das Bedürfnis dazu, mich wenigstens bei ihm zu entschuldigen und genau das fiel mir an der ganzen Sache so schwer, obwohl ich wusste, dass eine Entschuldigung meinerseits mehr als nur nötig war. Liam konnte meinen Sinneswandel überhaupt nicht nachvollziehen und ehrlich gesagt, konnte ich meinen Gedanken auch nicht ganz folgen. Ich wusste einfach nur, dass ich das tun musste. Egal was mein Herz oder Kopf mir sagte.

It is what it is (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt