Chapter 35

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Ich setzte mich an einen freien Platz am Fenster und wartete auf Marshall und die anderen, die eigentlich so langsam im Bus sein sollten.

„Hey Paul, wo sind denn die Jungs?", rief ich zu Paul, der gerade mit dem Busfahrer sprach. Er zuckte nur mit den Schultern.

Als ich aufstehen wollte, sah ich die Jungs an den Bus laufen, alle noch tot müde. Ich setzte mich daraufhin wieder auf mein Platz und sah aus dem Fenster, beobachtete dabei die wenigen Autos, die an dem stehenden Bus vorbeifuhren.

„Wieso sitzt du nicht hinten?", meinte Marshall verwirrt und küsst mich auf die Wange.

„Dir auch Guten Morgen."

Ich klopfte auf den Platz neben mir und sah zu Marshall, der nur genervt seine Augenrollte und sich neben mich setzte.

„Hinten ist es stickig.", meinte ich auf seine Frage von vorhin.

„Alles okay bei dir?"

Marshall stupste mich leicht an und lachte, jedoch verschwand sein lachen als er mein grimmiges Gesicht sah.

„Sag mir nicht, du bist immernoch sauer wegen den Autogrammen..", ich sah genervt zu Marshall und zuckte mit den Schultern.

Marshall stand daraufhin auf und setzte sich zu Bizarre, der ein paar Plätze hinter uns saß. Ich schnappte genervt meine Kopfhörer aus meinem Rucksack und schaltete auf meinem MP3-Player ein Lied von Beyoncé an, um mich von den ganzen Gedanken abzulenken.

Auf der Fahrt sprach ich nicht mit ihm, sowie mit den Jungs, ich wollte einfach mal für einen kurzen Moment alleine sein. Natürlich wollte ich mit Marshall über Gott und die Welt reden wie sonst immer, aber in letzter Zeit war ich einfach bisschen enttäuscht von Marshall gewesen und da wollte ich einfach mal alleine sein.

Ich stieg aus dem Bus und schnappte mir meinen Koffer, lief dann an die Rezeption und checkte uns alle ein.

Wir mussten uns ein wenig beeilen, weil ja in den letzten fünf Städten morgens und abends performt wird. Wir rannten alle zu unseren Zimmern und nahmen dann nur die wichtigsten Sachen mit.

Hinter der Bühne bereitete ich die Wasserflaschen und Handtücher vor, die die Jungs nach dem Auftritt in die Hand gedrückt bekommen sollten.

Ich lief zu den Jungs und sagte ihnen Bescheid, dass sie in zehn Minuten auf der Bühne sein sollen.

Man konnte in den Umkleideräumen schon die kreischenden Fans hören, die nur noch auf die Jungs warteten.

Ich munterte die Jungs noch ein letztes mal auf und schickte jeden nach einander mit einem Mikrofon auf die Bühne. Marshall, der der letzte war, stand neben mir und hielt sein Mikrofon in seiner Hand, sah jedoch zur Bühne.

Ich schaute im Blickwinkel zu Marshall und seufzte, was Marshall sofort bemerkte.

„Was ist?", sagte Marshall genervt.

„Wieso bist du auf einmal so zickig geworden?", meinte ich und schaute ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

„Das könnte ich dich fragen."

Marshall schaute mich ein letztes mal an, bevor er auf die Bühne joggte und sein Verse rappte.

Ich lief langsam zur Couch, die hinter den Vorhängen war, und ließ mich erschöpft nieder. Ich schloss meine Augen und hörte aufmerksam Paul zu, der gerade am Vorhang mit Dre sprach. Paul seufzte enttäuscht auf und ließ sich neben mir nieder.

„Ist was passiert?", dabei sah ich zu Dre, der vor uns stand und auf den Boden schaute.

„Wir haben gerade erfahren, das Marshalls Dad gestorben ist..", sagte Paul leise und lehnte sich auf der Couch zurück.

Mein Herz rutschte mir langsam in meine Hose und mein Magen fing an unangenehm zu kribbeln.

Marshall kannte seinen Dad nicht, er hat ihn verlassen als Marshall noch sechs Monate war. Er hat mir auch mal erzählt, wie er ihm immer Briefe geschickt hatte und auf eine Antwort gewartet hat, aber am Ende wurden sie immer zurück geschickt.

Er hat oft Kontakt gesucht, hat jedoch irgendwann aufgegeben. Aber ich glaube, wenn er jetzt erfahren würde, dass sein Vater gestorben ist, würde es ihn nicht allzu sehr interessieren. Nach den ganzen Enttäuschungen hat Marshall sich wahrscheinlich damit abgefunden, dass sein Dad nichts mehr von ihm wollte.

„Glaubt ihr, er wird es verkraften?", meinte ich leise und sah zu Paul, der nur mit seinen Schultern zuckte.

„Das ist ja das, was uns Sorgen macht. Es könnte ihn auch garnicht jucken oder vielleicht schon und er wird dann die letzten Konzerte abbrechen.."

„Ich glaube nicht, dass es ihn groß interessieren wird, ich mein', du hast ja gehört wie er sich immer über ihn aufgeregt hatte.", sagte Dre an Paul gerichtet und seufzte genervt auf.

Jetzt mussten wir nur noch auf Marshall warten..

🖤
Ich lade gleich noch ein Kapitel hoch, weil ich heute ziemlich gute Laune habe und weil dieses Kapitel ein wenig langweilig ist :)💗

𝐃𝐨 𝐍𝐨𝐭 𝐏𝐥𝐚𝐲 𝐖𝐢𝐭𝐡 𝐅𝐢𝐫𝐞 | 𝐌.𝐌.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt