Der Wolf im pinken Plüschanzug

660 27 0
                                    

„Und da erzählst du mir das hätte Zeit?! Meinst du nicht, dass es nötig sein könnte den Typen so schnell wie möglich zu finden?!“

Kurz bereue ich meinen aggressiven Tonfall als ich sehe, wie Felicity zurückschreckt. Entscheide mich dann jedoch gegen eine Entschuldigung. Meine Vorwürfe sind definitiv berechtigt. Normalerweise hätte Felicity mir so etwas wichtiges nicht so lange vorenthalten. Was ist bloß los mit ihr?

„Ich… ich wollte… Ich mache mir Sorgen um dich Oliver. Du schläfst kaum noch. Das ist auf Dauer einfach nicht gesund. Außerdem habe ich bislang nicht viel zu dem Typen finden können. Er ist ziemlich perfekt darin sich zu verstecken.“

Der ehrlich besorgte Blick, den sie mir bei diesen Worten zu wirft, besänftigt mich zwar etwas, aber ich bin immer noch extrem genervt, weil sie über meinen Kopf hinweg entschieden hat mir eine so wichtige Information vor zu enthalten. Noch bevor ich wieder laut werden kann tritt Dig auf mich zu, fasst mich am Arm und zieht mich etwas zur Seite.

„Man, Oliver sie hat recht. Wenn du weiterhin so wenig schläfst, wird das nicht gut enden. Es ist ja nicht so, dass du ein oder zweimal pro Woche weniger als sechs Stunden pennst, das ist für dich Normalfall. Und sonst betreibst du auch ziemlichen Raubbau mit deinen Reserven. Du isst ungefähr so viel wie Felicity und die ist anderthalb Köpfe kleiner und macht nicht halb so viel Sport. Du müsstest vermutlich fast doppelt so viel essen, wie im Moment um nicht permanent von deinen Reserven zu zehren.“

Irritiert sehe ich Dig an. Seit wann interessiert sich mein Freund und Bodyguard dafür, was ich esse?

„Was ist denn mit euch los? Habt ihr beschlossen mich zu einer schützenswerten Spezies zu erklären, die rund um die Uhr eine Ernährungsbetreuung braucht?“

Bei dieser Frage muss Dig dann doch wieder grinsen.

„Nein, Oliver. Es geht einfach darum, dass du aufpassen solltest, dass du dich nicht selbst zu Grunde richtest, okay? Wir machen uns einfach Sorgen um dich. Es wäre ziemlich doch traurig, wenn Starling City in Zukunft ohne den Bogenschützen auskommen müsste, weil dieser verhungert ist, weil er sich keine Zeit zum Essen genommen hat, oder?“

Ich schlage die Augen nieder. Ja es stimmt ich sollte vermutlich mehr auf meinen Körper achten, aber gerade nach dem ich bis vor kurzem schon wieder auf dieser Insel war, habe ich immer noch Probleme mich wieder in ein normales Leben einzufinden. Ich habe mich so sehr daran gewöhnt immer Hunger zu haben, dass es mir kaum noch auffällt, wenn es so ist. Irgendwann wird mir klar, dass Dig auf eine Antwort wartet.

„Okay, ich versuche mehr auf mich zu achten. Kriege ich jetzt meine Informationen oder muss ich sie mir auf die altmodische Art und Weise selbst beschaffen?“

Bei der letzten Frage sehe ich Felicity an. Sie wendet sich wieder ihrem Bildschirm zu.

„Wie gesagt, viel weiß ich nicht, aber was klar ist, ist dass der Typ einen an der Waffel hat. Er ist circa 1,80m groß schmal gebaut und dürfte so um die 70kg wiegen, das behauptet zumindest die Software vom SCPD und die ist da eigentlich ganz zuverlässig. Er hat offensichtlich eine Vorliebe für pinke Plüschanzüge und Wolfsmasken, aber da habe ich in den Verkäufen einschlägiger Geschäfte nichts finden können. Leider ist er auch auf keinem der Überwachungsbänder, die die Polizei eingesammelt hat zu sehen. Man könnte also sagen wir haben rein gar nichts.“

„Was wissen wir über die Kugeln?“

„Moment. Das ist interessant. Er verwendet offensichtlich Munition mit selbstgegossenen Kugeln aus Silber. Schade, dass wir keine von denen hier haben, möglicherweise könnte man da was raus kriegen, wo er das Silber her hat.“

Ich hasse RegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt