Kapitel 2

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Ich wusste, wenn ich da jetzt runter gehen würde, würde meine Mutter mir niemals erlauben mit meiner besten Freundin Laura shoppen zu gehen.

"Lisa!!! Komm runter!!! Hilf mir mal!" hörte ich und war erschrocken.

Mein Puls stieg in die Höhe. Ich hatte Angst, das meine Mutter mir irgendwas antun würde, wenn ich da jetzt runter gehe. Aber ich wusste auch, wenn ich nicht runter gehe, würde ich alles noch schlimmer machen. Also ging ich langsam durch den Flur und dann die Treppe hinunter.

Meine Mutter schrie wütend "So, du bringst jetzt den Müll raus und danach machst du die Waschmaschine an!!"

Ich bekam immer Angst, wenn meine Mutter wütend war und ich tat aus Angst immer das was sie mir sagte. Ich nahm den Müllsack, der im Flur zur Tür stand und nahm ihn mit raus. Ich schmiss den Sack in die Tonne und ging schnell wieder rein. Ich schaute etwas ängstlich und vergaß was ich als nächstes machen sollte. Meine Mutter deutete mit ihrem Finger auf die Waschmaschine und dann fiel es mir wieder ein. Ich hatte Angst. Es war schon 15.36 Uhr und ich wollte mich um 16 Uhr mit Laura in der Stadt treffen. Ich sagte meiner Mutter kurz und knapp, das ich mit meiner Freundin shoppen gehen wollte. Ich rannte schnell die Treppen hoch, um meine Tasche zu holen, die ich vergessen hatte. Ich rannte ebenso schnell die Treppen wieder runter und ging zur Haustür.
Ich rief ein kurzes "Tschüss" und ignorierte, was meine Mutter von sich gab. Ich machte die Tür hastig auf und rannte hinaus. Meine Mutter kam mir hinterher und versuchte mich zu packen. Ich war aber zu schnell für sie, da sie sich mit ihren 120 kg nicht so gut bewegen konnte. Ich lief so schnell ich konnte zur Bushaltestelle und setze mich völlig außer Atem auf die Bank. Ich schaute mit rasendem Herzen auf die Uhr und musste feststellen, das ich den Bus verpasst hatte.
So eine scheiße! dachte ich ärgerlich. Ich mochte es überhaupt nicht Freunde warten zu lassen. Es war bereits 15.42 Uhr. Der Bus sollte in 15 Minuten da sein. Ich schnaufte erstmal durch, weil ich von dem ganzen schrecken immer noch etwas außer Atem war. Ich dachte nach. Seid dem mein Vater gestorben war, bekam meine Mutter immer solche "Ausraster", wie ich sie gerne nenne. Anfangs tat sie mir echt leid und ich konnte sie verstehen. Aber mittlerweile habe ich herzlich wenig Verständnis für sie. Sie war bei einer Therapie und wusste genau das sie sich bessern sollte, aber sie tat es nicht. Meistens bin ich schlecht gelaunt, wenn ich in ihrer Nähe war. Sie hat mich schon einmal geschlagen und das werde ich niemals vergessen. Auch wenn es "nur" einmal war, sowas lässt einen nie mehr los. Seit dem konnte ich mich ihr nicht mehr wiedersetzen, weil meine Angst die Überhand genommen hatte. Plötzlich sah ich den Bus auf mich zu kommen und beinahe hätte ich ihn sogar übersehen, weil ich so in meine Gedanken vertieft war. Ich stand auf und stieg in den Bus ein. Es war mittlerweile kurz vor 16 Uhr. Ich schrieb Laura, das ich wahrscheinlich etwas später komme. Ich schaute ein wenig auf meinem Handy herum und es vergingen einige Minuten. Ich schaute kurz aus dem Fenster und bemerkte das ich schon zwei Haltestellen zu weit gefahren war. Ich riss meine Augen panisch auf und stieg bei der nächsten Haltestelle sofort aus. Der nächste Bus, der zurück fahren würde, käme erst in 8 Minuten. Das war mir zu lange und ich beschloss die zwei Haltestellen einfach zurück zu laufen. Heute war echt nicht mein Tag. Ich lief immer weiter bis ich an dem Treffpunkt, den Laura und ich ausmachten, angekommen war. Ich schaute mich aufgeregt um und suchte Laura, aber konnte sie nirgends entdecken. Ich war sehr verzweifelt. Bitte sag mir nicht, das sie schon wieder abgesagt hat. Ich schaute auf mein handy und sah eine Nachricht von Laura. "Ich kann leider doch nicht kommen. Tut mir leid das ich so kurzfristig absage" laß ich und war echt sauer. Ich wusste natürlich nicht weswegen sie abgesagt hatte, deswegen hielt ich mich zurück und schrieb ihr, das es nicht schlimm sei, aber ich war trotzdem sauer auf sie, weil sie sowas ständig machte. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus. Wenn dir die Geschichte bis jetzt gefällt, lass doch gern schon mal für die ersten beiden Kapitel ein Sternchen da, das würde mich sehr unterstützen und mein Buch für noch mehr Menschen sichtbar machen, danke <3

Ich Bereue EsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt