Pov. Zombey
Ich hatte gerade wieder damit begonnen, den Rest meiner Bartstoppeln zu entfernen, als plötzlich ein lauter Schrei ertönte und ich vor Schreck beinahe erneut in mein Kinn geschnitten hätte. Dennoch reagierte ich sofort, warf den Rasierer wieder zurück ins Waschbecken und stürmte aus dem Bad. Ich hörte Dado im Erdgeschoss laut weinen, weshalb ich seiner Stimme folgte und beim Versuch so schnell wie möglich zu ihm zu gelangen beinahe über meine eigenen Füße stolperte. Aber eben nur beinahe. Als ich unten ankam, sah ich sofort einen heftig weinenden Dado am Boden liegen. Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und ich musste meine eigenen Tränen zurück halten. Dado sah einfach nur total fertig aus, was ein bedrückendes Gefühl in mir auslöste und meinen Hals zuschnürte. Aber nur kurze Zeit später riss ich mich auch wieder zusammen und kniete mich zu ihm nieder. Ich zog ihn sofort auf seine eigenen Knien und legte meine Arme um seinen zitternden Körper. Beruhigend strich ich mit meiner Hand über seinen Rücken und murmelte ihm zu: "Pscht...Alles ist gut, Dado. Ich bin ja hier." Ich hielt ihn einfach fest und ließ ihn sich an meiner Schulter ausweinen. Er schien so erschüttert, dass er nicht mal meine Umarmung erwiderte, sondern seine Arme einfach kraftlos an seinem Körper runterhängen ließ. Was auch immer ihn so zum weinen gebracht hatte, musste ihm wohl ganz schön zugesetzt haben...Armer Dado...
Pov. Maudado
Micha hatte mich in eine Umarmung gezogen. Ich jedoch fühlte mich noch immer total überrumpelt und wie in einer Schockstarre. Ich konnte einfach nicht glauben, was hier gerade passierte. Tatsächlich hatte ich... Dieser merkwürdige, introvertierte Junge, mit dem nie jemand befreundet sein wollte, einen Stalker... Einen Stalker! Das war doch alles nicht echt, oder? Was war denn bitte so interessant an mir, dass man mich die ganze Zeit beobachten musste? Ich verstand es einfach nicht. Und ich fühlte mich so wahnsinnig schwach und hilflos... Immer entschieden andere Leute über meinen Kopf hinweg. Und immer ließ ich alles schweigend zu, immer ließ ich mich durch die Gegend schubsen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Was sollte ich denn schon gegen diese Person ausrichten können? Und erzählen konnte ich es ja auch niemandem. Die einzige Person, welcher ich vertraute, war Micha. Aber ich wollte ihn eben nicht beunruhigen. Vielleicht machte ich ja mal wieder aus ner Mücke einen Elefanten und das ganze war eigentlich gar nicht so schlimm. Außerdem tat er so viel für mich und ich wollte ihn nicht noch mehr belasten. Vielleicht meldete es sich dabei auch ein wenig mein Stolz bei mir, denn ich fühlte mich einfach nur schwach, wobei ich wusste, dass Micha wahnsinnig stark war. Ich wollte mich nicht immer nur von ihm beschützen lassen. Aber irgendwie fühlte ich mich dennoch, als wären mir in diesem Fall meine Hände gebunden. Ich wollte einfach nur, dass es aufhörte. Aber ich alleine würde es nicht stoppen können. Ja, ich alleine würde es nicht können... Aber ich war schließlich nicht mehr alleine. Meine Sicht wurde glasig, als ich meine Augen öffnete. Ich musste es ihm sagen. Ich konnte es einfach nicht länger für mich behalten. Also löste ich mich aus der Umarmung und bewegte mich ein Stückchen nach hinten. Micha schaute mich verwirrt an, woraufhin ich schluchzend begann: "Micha, ich muss dir etwas sagen..." Ich holte einmal tief Luft und wollte gerade meinen Satz weiter führen, aber ich fuhr sofort erschrocken zusammen, als es plötzlich laut an der Türe klopfte. Micha sprang sofort irritiert und auch ein wenig wütend auf:"Wer klopft denn um diese Uhrzeit bitte noch bei Leuten? Ist ja eine Unverschämtheit!" Ängstlich lugte ich um die Ecke, als Micha die Türe öffnete. Aber anscheinend stand keiner davor, denn Micha fluchte nur: "Was für ein scheiß! Können die sich ihre Streiche nicht mal sparen?" Als er die Türe zuschlug, warf ich noch schnell einen Blick auf mein Handy und erkannte, dass mir der Fremde wieder eine Nachricht hatte zukommen lassen. Ich öffnete sie und dort stand:
Kein Wort zu ihm! Er wird mir nur die Bullen aufhetzen oder fängt gleich selbst wieder ne Prügelei an. Darauf hab ich echt kein Bock.
Es war also tatsächlich der Mann, welchen Micha damals im Supermarkt getroffen hatte. Der konnte mich echt mal. Ich hörte doch nicht darauf, was der mir sagte. Wenn ich Micha davon erzählen wollte, dann tat ich dies auch. Es war mir sowas von scheißegal, was dieser Typ wollte. Also begann ich, als Micha wieder ins Zimmer lief erneut: "Also Micha...was ich eben sagen wollte...."
Aber erneut wurde ich von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Das konnte doch echt nicht wahr sein, oder? Ich schaute wieder auf mein Handy, weil ich solangsam das Gefühl hatte, dass dieser Typ nur an der Tür klopfte, um Micha abzulenken, damit ich auf mein Handy sehen konnte, ohne das er etwas davon mitbekam. Und ich hatte tatsächlich recht damit. Auf meinem Handy fand ich eine neue Nachricht, welche mir allerdings den Hals zuschnürte und mich an meinem Vorhaben zweifeln ließ:
Ich sagte, kein Wort! Bist du schwer von Begriff?! Du solltest wissen, ich bin nicht nur ein dummer Fan, der einen crush auf dich hat. Mir ist es wirklich ernst mit dir. Und wenn ich sage ernst, dann meine ich auch ernst! Ich hab kein Problem damit Zombey im Schlaf ne Kugel durch sein beschissenes Hirn zu schießen.
Kurz daraufhin erreichte mich auch zusätzlich ein Bild. Als ich es öffnete, wurde mir sofort wieder schlecht. Es war ein Foto, auf welchem Micha und ich zu sehen waren, wie wir gerade schliefen. Und die Perspektive, aus welcher es geschossen wurde, verriet mir, dass es nicht einfach nur durch unser Fenster entstanden sein konnte. Dieser kranke Typ musste direkt vor unserem Bett gestanden haben. Mein Kopf begann bei diesem Gedanken zu schmerzen und alles fing an, sich zu drehen. Mir wurde wahnsinnig schwindelig und übel. Ich musste tatsächlich aufpassen, nicht einfach hier auf den Boden zu kotzen...
Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Micha wieder auf mich zulief und besorgt fragte: "Was ist los? Du siehst so blass aus." Ich blickte auf und sah direkt in sein wunderschönes Gesicht, welches mich mit Sorgenfalten auf der Stirn anschaute. Und als ich in seine hübschen, azurblauen Augen schaute, die mich mit einem traurigen Blick musterten, wusste ich, was ich tun musste. Micha war in Gefahr, nur weil ich hier bei ihm war. Selbst vor einem Einbruch oder gar Mord schreckte dieser Psychopath wohl nicht zurück. Und wenn ich eines niemals zulassen würde, dann war es, dass jemand meinem geliebten Micha etwas antun würde. Niemand würde damit lebend durchkommen. Nicht, wenn ich da war! Meine zuvorige Angst und Schwäche wandelte sich in diesem Moment zu purer Entschlossenheit um. Dieser Mann hatte es auf mich abgesehen und nicht auf ihn. Also musste ich einfach nur so schnell wie möglich von hier verschwinden. Dann würde er Micha in Ruhe lassen. Vielleicht würde mein Stalker mir ja folgen, wenn ich nach Hause fuhr. Schließlich hatte ich ihn bisher kein einziges Mal erspähen können und würde nicht wissen, wenn er da war. Aber dennoch stand mein Entschluss fest. Ich musste hier weg. Egal, was im weiteren Verlauf noch geschehen würde... Das war meine einzige Möglichkeit, um Micha beschützen zu können. Und nun war ich damit schließlich auch mal an der Reihe, nach allem, was er für mich getan hatte. Also richtete ich mich langsam auf und schnappte mir dabei hinter meinem Rücken den Zettel von der Kommode und steckte ihn in meine Hosentasche. Denn er durfte diesen auf keinen Fall sehen. Mein Entschluss stand fest. Bei der nächsten Gelegenheit, die sich mir bot, würde ich von hier verschwinden, ohne das Micha es auch nur bemerken würde.... Ich werde ihn auf jeden Fall vor diesem Psychopathen beschützen!
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Heyho, ihr lieben Leutis da draußen! Es ist so verdammt heiß in meinem Zimmer, dass ich nicht schlafen kann und mich deshalb dazu entschlossen habe dieses Kapitel zu schreiben, obwohl ich eigentlich heute Nacht keins mehr schreiben wollte. Naja, shit happens. Und jetzt ist es schon wieder nach 3 und ich sollte doch noch mal versuchen, zu schlafen.
Also bis denne, ciaui und hoffentlich bis zum nächsten Kapitel. 🤗🐌🎩
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♥ Regennacht ♥ #Zomdado
FanficMaudado ist Youtuber und im Großen und Ganzen relativ zufrieden mit seinem Leben. Er hat einen Beruf, den er sehr mag und liebe Internet-Freunde mit denen er viel Lachen kann. Allerdings fühlt er sich alleine in seiner Wohnung mehr und mehr einsam...