Tja, ich sag nur Pech gehabt.
Da bleibt man einmal optimistisch und dann kommt Karma und lässt ein Klavier direkt über dich fallen. Auf deinen Kopf. Und alle Hoffnung ist Tod.
Sie hatten es gehört und Wyatt hatte ihnen gesagt, wo ich arbeitete. So ein Arschloch.
Natürlich hatte mein krankes Hirn nur Platz für den Fakt, dass Wyatt sich tatsächlich gemerkt hatte, wo zum Teufel ich arbeitete. Ich konnte nicht anders, das war das erste woran ich dachte als ich Adriel und Madelyn schon vom weiten, sich durch die Menschenmasse drängelnd, auf die Bar zukommen sah.
Ich stöhnte. Hinter ihnen sah ich Dante und Jocelyn (Jahrbücher waren doch nicht nur Kacke) und natürlich Wyatt. Wyatt der es immer schaffte heiß auszusehen, auch wenn sein Kleiderschrank gefühlt nur aus weißen T-Shirts bestand. Wie machte er das bitte?
Vivienne, die wie immer hinter der Bar stand, folgte meinen Blick und hob fragend eine Augenbraue. „Die schreien ja schon ‚Ich bin reich'. Kennen wir die?"
Ich schüttelte den Kopf, drehte mich auf meinen Barhocker wieder um, sodass ich geradeaus in ihr Gesicht sah und hob meine Bierflasche an den Mund. „Nur ein paar Snobs aus meiner Schule", murmelte ich so laut, dass man es über die laute Musik noch hören konnte und nahm einen großen Schluck.
Irgendwie war grad alles im Arsch.
Inzwischen hatte die reiche Truppe die Bar erreicht. Adriel lehnte sich lässig gegen einen Barhocker und grinste mich spöttisch an. „Hey, Warholden. Wie es aussieht haben wir es auch ohne euch gefunden."
Seine Stimme triefte nur vor Selbstgefälligkeit. Jap, jetzt stand es fest: Ich hasste Adriel Baldwin mit jeder Faser meines Körper. Und dabei haben wir uns erst ein Mal unterhalten, wenn das jetzt hier noch nicht mitgezählt wird. Neuer Rekord.
Schnaubend stellte ich die Flasche wieder vor mir ab. „Herzlichen Glückwunsch. Back' dir doch einen Kuchen."
Sarkasmus ist eine Kunst die nur mega wenige beherrschen. Ich bin mir nicht sicher, ob dazu gehörte.
Ich hörte Vivienne leise lachen. Na wenigstens eine.
Adriel schnaubte aber nur. „Wow, fühlst du dich jetzt oberkrass?"
War das jetzt sein Scheiß Ernst?! Ich tauschte einen Blick mit Vivienne, die mich genauso genervt ansah wie ich mich fühlte. Manchmal glaubte ich, dass wir auf der Eastside alle gleich tickten.
„Nö,", antwortete ich knapp und nahm noch einen fetten Schluck aus meiner Bierflasche. „Ich weiß, dass ich es bin."Mein Blick war geradeaus auf die vielen Alkoholflaschen hinter der Bar gerichtet, die ich heute erst einsortiert hatte. Adriel weckte in mir echt den Drang nach so einer Vodka-Flasche zu greifen und abzuhauen. Irgendwo konnte ich mich dann volllaufen lassen und dann würde mein Kopf vielleicht endlich aufhören immer und immer wieder an Wyatt zu denken, den ich natürlich bewusst (und erfolgreich) ignorierte.
Ich hörte ein Seufzen (definitiv von Adriel) und eine Stimme, die ein leises „Lass gut sein" murmelte (ich tippte auf Madelyn). Dann hörte ich natürlich wieder Adriels laute Stimme sagen: „Können wir alle ein Bier haben?"
Mein Blick fiel auf Victor, der Vivienne los scheuchte um einen Besen zu holen (Mann, der Junge konnte aber auch wirklich nicht abwaschen) und sah zu den Snobs nicht weit neben mir. „Tut mir leid, aber wir dürfen keinen Alkohol an Minderjährige verkaufen", informierte er Adriel während er nach einem Lappen suchte. Er hatte unser kleines Gespräch wohl mitbekommen.
Ich verkniff mir nur schwer das Grinsen. Tja, das hatten sie jetzt davon.Adriels ungläubiger Blick wanderte langsam zu mir und als er mein Grinsen sah verzogen sich seine Augen zu Schlitzen.
„Aber er hat doch eins." Er zeigte mir dem Finger auf mich.
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Different Worlds | bxb
Romance„Kann man dir vielleicht helfen?", fragte ich und legte den Kopf schief. Ein Grinsen konnte ich mir auch nicht verkneifen. Er hob den Kopf noch ein wenig weiter. „Nein", meinte er giftig und blinzelte mich böse an. „Ich brauche keine Hilfe. Jedenfal...