《69》

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"Scheiße, Julian! Weißt du wo mein Ring ist?",rief ich morgens durchs Haus, als ich frisch geduscht und angezogen vorm Spiegel stand und auf mein Tellerchen sah wo ich immer meinen Schmuck ablegte. Dort lagen meine Lieblingsohrstecker, meine Goldkette und ein paar Armbänder, aber mein Ring, den ich ja von Julian hatte, der fehlte obwohl ich ihn vor dem Duschen zu 100% auf seinen Platz gelegt hatte.
"Du willst mir jetzt nicht ernsthaft sagen, dass du den vererbten Ring verloren hast, oder?!",sagte Julian ziemlich gereizt und kam in das Badezimmer gestürmt. "Ich bin mir ganz sicher, dass ich ihn vor dem Duschen da hin gelegt habe. Er ist immer das letzte was ich abnehme bevor ich unter die Dusche steige, also kann er nicht weit gekommen sein. Höchstens in den Abflusss vom Waschbecken.",erklärte ich und er sah sich im Bad nach dem goldenen Schmuckstück um.
"Man Lina, hoffentlich ist der nur in den Abfluss gefallen, aber wir haben jetzt keine Zeit mehr um das Rohr auszubauen, also machen wir das wenn wir wieder Zuhause sind.",meinte er seufzend und ging schnaubend aus dem Bad.

Als wir beide fertig waren machten wir uns also auf den Weg zum Flughafen und flogen nach Italien, wo wir von Sonus abgeholt wurden.
Als erstes gingen wir schön zusammen Essen und dann machten wir uns per Wassertaxi auf den Weg zum Zentrum von Venedig.
Wir liefen als erstes über den Markusplatz und verschafften uns so gut wie möglich einen Überblick, um uns danach ein wenig auf Sighting-Tour zu begeben.
Danach gingen wir ein wenig bei Dolce & Gabbana, Prada und anderen Luxusmarken shoppen, wobei eher die Jungs etwas kauften als ich, denn das einzige was ich kaufte war eine neue goldenen Uhr von Gucci, da ich noch keine goldene hatte.

Nachdem wir uns das wohl teuerste Eis meines Lebens gegönnt hatten, beschlossen Julian & ich uns dafür ein wenig alleine Zeit zu verbringen, was Baui natürlich auf die Idee brachte uns die Stadt nochmal per Gondel anzusehen, was ich gut fand, denn dann musste ich nicht laufen.

"Das mit dem Ring tut mir echt leid, Bebi.",sagte ich und legte meine Hand auf Julian's Oberschenkel, während wir auf die Rialtobrücke zu schipperten. Julian sagte nichts, aber grinste merkwürdig, weshalb ich ihn fragend ansah.
"Lina, ich weiß wo dein Ring ist....",meinte er dann und nahm seine Sonnenbrille ab, um mir in die Augen sehen zu können. "Wo denn?!",fragte ich fröhlich und Julian kramte in seiner Hosentasche rum.
"Ich weiß, dass du mich gleich wahrscheinlich hassen wirst, aber bevor du mich anschreist sollst du mir zuhören.",fügte er hinzu und holte eine kleine flache Schatulle aus seiner Tasche.
Ich sah ihn mit großen Augen an und ahnte was jetzt kommen würde.
Er rutschte etwas mit seinem Gesäß nach vorne und kniete sich so gut es in der Gondel ging hin. Ich wollte schon etwas sagen, aber ich blieb still, denn ich sollte ihn ja ausreden lassen.
Er öffnete die Schatulle in der mein verlorener Ring und ein dazu passender filigran gearbeiteter Diamantring lag und begann zu sprechen:"Lina, mein einzig wahrer Schatz und mein Bambi. Ich weiß was du erst vor kurzem zu mir gesagt hast wegen heiraten und all dem, aber ich möchte dich überzeugen, dass es bei uns anders sein wird als bei deiner vorherigen Ehe, die ja eigentlich gar keine war...und zwar...ich liebe dich wirklich sehr Lina und dass du mir einen Sohn schenkst macht alles nur noch viel schöner, denn seit Januar ist mein Leben wieder sinnvoller und ich habe etwas neues worauf ich mich fokussieren kann neben der ganzen Arbeit. Außerdem machst du mich ziemlich glücklich und ich glaube wir sind wirklich zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind, deshalb möchte ich dich zu unserem fast Sechs Monatigen fragen, ob du meine Frau werden willst! Wir müssen ja auch nicht sofort heiraten, sondern können uns erst mal darum kümmern, dass wir ab Oktober als Familie zusammen wachsen und stark werden. Deswegen werde ich dir auch so viel mit dem Kind helfen wie ich kann, denn schließlich ist es unser Kind und wir sind beide für ihn verantwortlich. Also....Lina Winter, willst du mich in vielleicht näherer Zukunft zu deinem Mann machen und zum Otto werden?"
Ich bekam Freudentränen als er erzählte und begann als er fertig gesprochen hatte etwas beschämt aber fröhlich zu lachen.
"Du weißt, dass ich dich dafür jetzt für immer hassen werde, oder?",scherzte ich weinend und Julian nickte lächelnd.
Ich wischte mir meine Tränen mit meinen Fingern weg und erklärte dann:"Ja! Ja ich will irgendwann mit dir heiraten und ein Otto werden!" Er begann noch breiter zu lächeln und schnellte mir für einen leidenschaftlichen Kuss entgegen, sodass die Gondel kurz aus ihrem Gleichgewicht kam.
Als wir fertig mit küssen waren steckte er mir also den vererbten und den sehr schönen neuen Ring an meinen linken Ringfinger und küsste die Schmuckstücke, als sie an ihrem Platz waren.

"Dann hast du heute morgen ja richtig gut geschauspielert, denn du hast den Ring verschwinden lassen.",stellte ich fest, als wir wieder aneinander gekuschelt auf unseren Plätzen saßen und unsere Finger miteinander verschränkt hatten. Julian nickte stolz und erklärte:"Ich hab extra bis zu dem Moment gewartet in dem du dich mit dem Rücken zum Waschbecken gedreht hast und dann hab ich ihn mir geschnappt. Aber sag mal, wie findest du den Diamantring? Er ist der eigentliche Verlobungsring von den beiden und ich hab ihn extra für dich so schon dünn und filigran anfertigen lassen, damit man ihn gut mit dem Ehering zusammen tragen kann." "Er gefällt mir wirklich sehr! Die beiden zusammen sehen auch echt edel aus. Danke...für alles, aber auch für die tollen Ringe! Ich liebe dich!",antwortete ich und bekam sofort Julian's Lippen auf meine gedrückt, weshalb ich in den Kuss lächelte.

Den Rest der Fahrt genossen wir dann bei angenehmer Stille und Händchen haltend, bis wir am Startpunkt wieder angekommen waren, unseren Gondolier bezahlten und uns dann wieder mit Sonus auf dem Markusplatz trafen, um Vendeig wieder per Boot zu verlassen.
Wir hatten beschlossen vorerst keinen von unserer Verlobung zu erzählen, nicht mal unsere Familien sollten etwas wissen, also schwiegen wir auch vor Sonus.

Am Abend gingen wir dann wieder zusammen essen, wo Julian erst mal noch ein Bild mit Sonus machte, um per Instastory seine Inaktivität zu erklären, bevor wir ein wenig über aktuelle Projekte von uns sprachen. Natürlich erzählte ich hauptsächlich von dem Song mit Bonez und nachdem ich die Jungs so heiß auf den Song gemacht hatte gab ich nach und spielte ihnen den Track per Handy ab.

"Dieser Song wird ein Banger! Das ist geballtes norddeutsches Talent von euch beiden! Eigentlich sollte Liwi auch zu 187 zählen!",meinte Sonus und bei seiner letzten Aussage begann ich zu lachen. Julian steckte ich mit an, also lachte er ebenfalls, bis unser Essen kam und wir kurz ruhig waren als der Kellner am Tisch war.
"Aber Bambi, ich muss ihm Recht geben, denn trotz dem ganzen hin und her zwischen John & dir ist der Track echt geil geworden. Ich hoffe er wird auch bei den Fans gut ankommen."
Ich war sehr zufrieden mit den Reaktionen der Jungs und war generell Happy nachdem was heute passiert war, deshalb schlief ich in der folgenden Nacht auch ausnahmsweise sehr gut.

🖤The New🖤 A Bausa StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt