Es legte sich nicht wieder. Harry fühlte sich wie im Zug. Je mehr er sich von Ginny distanzierte, desto näher kam er Malfoy. Er und Ginny hatten seit Tagen nichts mehr zusammen unternommen. Und dieser verfluchte Slytherin! Er war so heiß... Harry wollte ihn nur noch ohne Shirt sehen, ja er träumte von ihm! So ging das nicht weiter. Harry wusste doch, dass Malfoy ihn bloß provozieren wollte! Warum wusste das sein Herz nicht? Immer wenn er Ginny sah, klopfte es im normalen Tempo, aber wenn er Malfoy sah, hämmerte es gegen seine Brust wie ein Presslufthammer. Außerdem hatte er das Gefühl, dass Ginny ihm genauso wenig Aufmerksamkeit mehr schenkte. Ständig hing sie mit Luna herum, was Harry keinesfalls schlimm fand. Aber er fragte sich, ob ihre Beziehung (Malfoy hin oder her) überhaupt noch eine Zukunft hatte. Noch vor wenigen Wochen waren sie so glücklich gewesen und nun? Nun war Malfoy aufgetaucht. Das hieß, eigentlich war er ja schon die ganze Zeit da. Aber erst jetzt fühlte Harry sich von ihm... angezogen? Harry schüttelte sich. Abwarten war keine gute Lösung. Denn er hatte Angst, große Angst, dass er den Schönling dann immer mehr mochte. Anfing, ... ihn zu lieben? BEI MERLIN, HARRY! schimpfte er in Gedanken mit sich selbst. Nie hätte er es für möglich gehalten, sich in seinen Erzfeind zu verlieben. Aber war er denn schon verliebt? Oder fand er ihn einfach nur attraktiv? Das wäre zwar nicht weniger schlimm, aber dann hatte er ein weniger großes Problem mit Ginny. Harry kämpfte mit sich selbst. Auf der einen Seite schrie alles in ihm, sich von Ginny zu trennen und zu Draco zu gehen. Aber wollte Draco ihn überhaupt? Und hatte er ihn grade Draco gennant? Zumindest in den Gedanken? Das durfte ihm niemals in Dracos Nähe passieren. Auf der anderen Seite aber, wollte Harry vernünftig bleiben. Ginny glücklich machen. Sich selbst... irgendwie... glücklich machen. Aber konnte er überhaupt noch ohne Draco glücklich sein? ARGH! Harry fasste sich an den Kopf und strampelte mit den Füßen wild in der Luft herum. Fuck! So viele Fragen und so viele Probleme! Das waren die absoluten Horrorferien! Harry konnte das Gefühl mit dem Gefühl vergleichen, als seine Narbe immer geschmerzt hatte. Nur diesmal in seinem Kopf und Herzen. Zum ersten Mal wollte er einfach nur aus Hogwarts raus.
„Harry? Ist alles okay? Ich habe Geräusche gehört. Bist du... bist du okay?"
Harry fuhr hoch. Er hatte fast zwei Stunden im Bett gelegen und verzweifelt nach einer Lösung überlegt. Er zog die Vorhänge auseinander. Hermine blickte ihn besorgt an. Hinter ihr stand Ron etwas hilflos herum.
„Du bist in letzter Zeit so merkwürdig.", sagte Hermine mit gerunzelter Stirn und sah dabei aus wie Molly, wenn sie sah, dass Harry mal wieder ‚total abgemagert!' war. Harry seufzte. „Nein. Nein, es ist nicht alles okay!"
Er hatte das Gefühl, er konnte es ihnen langsam sagen. Immer hin waren es seine besten Freunde. Und sie wussten, dass er auch auf Männer stand. Vielleicht wussten sie ja einen Rat?
„Ich...Dra- ich meine Malfoy...", stammelte er. Er hätte heulen können. Dann riss er sich aber zusammen, holte tief Luft und schüttete seinen verblüfften Freunden sein Herz aus. Er erzählte, wie Draco angefangen hatte, was er alles getan hatte, und wie sein Plan perfekt aufgegangen war.
„Das heißt... du stehst auf das Frettchen?", fragte Ron baff. Harry nickte zaghaft. „Oh man, Alter! Das muss man auch erstmal verkraften. In diese Kantenfresse? Dieser rassistische, kleine..."
„Ronald! Bitte.", unterbrach ihn Hermine streng. „Keiner von uns kann sich aussuchen, in wen man sich verliebt. Wir akzeptieren das, Harry."
Ron sah immer noch etwas konfus aus, aber Hermine lächelte den Schwarzhaarigen mitfühlend an. „Willst du mit Ginny Schluss machen?"
Harry überlegte und schwieg. Ron prustete los: „WEGEN DEM? Harry, sei nicht albern! Ginny ist viel besser und.. und..."
Er verstummte, als er sah wie Harry stumm auf den Boden starrte. „Kumpel...", begann Ron. „Jetzt im Ernst? Du willst mit Ginny Schluss machen? Aber ihr wart doch immer so glücklich." Harry raufte sich die Haare. „Das dachte ich auch! Ach, ich weiß es nicht. Ich muss nochmal darüber nachdenken. Ich will Ginny nicht verletzen, aber ich will sie auch nicht anlügen..."
Ron nickte. „Wir lassen dich in Ruhe nachdenken.", ergriff Hermine wieder das Wort. „Komm, Ron." Eigentlich hatte Harry deutlich genug vom nachdenken, aber allein sein wollte er trotzdem. Also winkte er seinen Freunden zum Abschied noch zu, ehe die beiden aus der Tür verschwanden. Er sackte zurück ins Bett. Bei Merlin, er war so verzweifelt. Am liebsten hätte er jemanden engagiert, der ihm diese persönlichen Probleme abnahm. Oder einen Clone, den er zu Ginny schicken konnte , um an seiner Stelle mit ihr Schluss zu machen. Aber das ging nicht. Er musste da alleine durch.
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You are mine - Eine Drarry Fanfiction
FanfictionIn Hogwarts haben die Ferien begonnen. Harry und seine Freunde bleiben im Schloss, doch leider auch sein Erzfeind Draco Malfoy. Dieser beschert ihm die wohl nervigsten, aufregendsten und verwirrendsten Ferien, die Harry je hatte. •Drarry (Draco Mal...