Kapitel 1

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**POV Miyu**

Mit einer Stimme so lieblich wie.. wie ich kann gar nicht sagen wie lieblich ihre ach so schöne Stimme war, hauchte sie mir noch zum Abschied zu: ''Los geh schon bevor er wieder kommt!'' Total perplex stand ich auf und nur um schnell zu dem Ausgang zu hechten, welchen sie mir zeigte, ehe ich kurz stehenblieb, um meiner bittersüßen Retterin nochmal zu danken, aber da schob sie mich schon hinaus. Nun stand ich also da, ganz alleine mit mehr Geld als ich jemals in meinem Leben gesehen hatte und Proviant,welcher mir für eine lange Zeit reichen sollte. 

 „Was soll ich tun? Ich will nicht zurück. Nicht zurück zu ihm... Das halte ich nicht mehr aus.. Ich hätte es schon lange nicht, wenn.. wenn sie nicht da gewesen wäre" Ein leichtes lächeln umspielte meine Lippen als ich kurz an sie dachte, ehe ich unschlüssig darüber wo genau ich hin sollte einfach die Straßen entlang ging in der Hoffnung einen besseren Ort zum Leben zu finden. Während ich so der Straße durch die Felder folgte, entdeckte ich einen Wald am Horizont. „Ist.. Ist das ein Wald? Ich..Ich habe solange keinen Wald mehr gesehen" Vereinzelte Tränen liefen meine Wangen hinab, während ich langsam auf die Knie sank. „Ich bin frei..endlich frei!", schrie ich freudig in die Stille hinaus. 

Die Menschen, die vereinzelt die Straße entlang liefen schauten mich komisch an und sahen so aus als würden sie mich am liebsten direkt dahin zurückbringen wo ich herkam.„Schnell weg hier!", sagte ich mir in Gedanken während ich aufstand und lief dem Wald entgegen ohne die Leute, die an mir vorbei liefen, auch nur eines Blickes zu würdigen, da ich Angst hatte, dass sie mich erkennen und zu ihm zurückbringen könnten. 

//Geh sofort zurück!// 

//Nein ich möchte das nicht bitte// 

//Das ist mir egal was du möchtest und was nicht, also dreh jetzt sofort um!//

//Nein ich möchte nicht zurück!//  

//Er wird dich immer finden glaub mir... // 

 Ich lief immer schneller bis ich irgendwann rannte, der eisige Wind peitschte mir ins Gesicht, aber ich genoss es, da ich seit ach so langer Zeit wieder frei durch die Gegend rennen konnte und den Wind mit meinen Haaren spielen fühlte. Ich rannte so schnell wie mich meine Beine konnten, was leider nicht wirklich schnell war. 

//Da wird er mich nicht finden... ganz sicher nicht... hoffe ich...//

 //Er wird dich immer finden du Idiot und wenn nicht bring ich dich eigenhändig wieder zurück!// 

//Bitte nicht.. Tu mir.. uns das nicht an.. Akiko// 

//Oh doch wie ich das tun werde! Nichts anderes als dieses Leben hast du armseliges Stück verdient! Sie es endlich ein.//

 //Bitte Akiko ich flehe dich an.. Tu es nicht //

//Das bringt bei mir nichts das müsstest du doch wissen. Oder hast du etwas vergessen wer ich bin? Ich bin die große Akiko.. Die Mächtigste unter den Wolfgeistern, die weil sie zu viel Macht erlangte in einen... deinen so armseligen Körper gesperrt, und an deine mickrige Seele gekettet wurde.//

//Es tut mir leid.. Wirklich nur bitte.. bitte bring mich nicht zurück// 

//Sollte es auch! Und ob ich dich zurückbringe.. Das überlege ich mir noch etwas. Aber ruhe dich nicht darauf aus... Und wiege dich nicht in Sicherheit!//

Ich schüttelte den Kopf um Akikos Stimme zu vertreiben. „Ich muss das schaffen... Nein ich werde es schaffen!" Nachdem ich mich zusammengerissen hatte, ging ich mit einem mulmigen Gefühl in den Wald und schaute mich immer wieder nervös um. „Er ist nicht hier... Er kann nicht hier sein! Beruhige dich Miyu!", redete ich mir gut zu.  

//Er wird dich finden und dir deine mehr als verdiente Strafe zufügen. Er wird dich richten,dich schlagen und dich wieder und wieder das Haus putzen lassen... Vielleicht wird er dir ja auch das Wertvollste nehmen was du armseliges Ding besitzt lacht//

//Er wird mich nicht finden.. Er wird mich nicht finden... Aber was..//

Ich schüttelte meinen Kopf, um wieder auf klare Gedanken zu kommen und blendete Akiko erneut aus, während ich mich weiter umsah und überlegt was ich den jetzt machen solle.Ich entschied mich dazu erst einmal einen Platz für die Nacht zu suchen, welchen ich auch bald zwischen den Wurzeln einer alten Buche fand und setze mich erschöpft an den Stamm der Buche, um etwas von dem Proviant zu essen. „Warum hat sie mir nur geholfen? Womit habe ich ihre Hilfe nur verdient?", fragte ich mich in Gedanken während ich einen Apfel, welcher im Rucksack war, verspeiste. 

//Was sitzt du hier jetzt dämlich rum und frisst dich voll? Du musst zurück zum Meister und deine Pflichten erfüllen. Etwas anderes bekommst du ja eh nicht hin lacht Du bist total nutzlos und hast nicht mal den Mut oder gar die Kraft auch nur einen Tag ohne den Proviant zu überleben.//

//Ich werde das schaffen! Ich werde das schaffen! Und du wirst daran auch nichts ändern// 

//Das werden wir ja noch sehen... verkriecht sich schnaubend in einen hinteren Teil von Miyus Verstand//

Nachdem ich den Apfel aufgegessen hatte und mich einigermaßen Satt fühlte, rollte ich mich zwischen den Wurzeln der Buche zusammen und versuchte zu schlafen, was mir nicht gleich gelingen wollte. „Ich will nicht zurück... Dann muss ich wieder nur schrubben und vielleicht... vielleicht wird er diesmal auch noch schlimmere Sachen mit mir anstellen oder mir gar die Unschuld nehmen..." Ich schüttelte meinen Kopf um meine wirren Gedanken loszuwerden und schlief dann doch endlich ein.

Gefangen in ZwiespaltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt