Nathanael
Es hatte ein paar Stunden gedauert bis wir fertig waren mit diskutieren wwie wir am besten zur Bibliothek kommen. Aber da wir sowieso nicht auf direktem Weg dorthin gingen spielte die Route eigentlich kaum eine Rolle. "Also, wissen alle noch wo unsere Stationen sind?" Ich schnürte mir die Stiefel gerade fest zu als Juliet das Wort ergriff. "Ja. Wir gehen erst zum Nahen Supermarkt und holen uns ein paar Vorräte falls das ganze länger dauern sollte als erwartet. Danach machen wir uns zu einem Elektrohandel um ein bisschen Zeugs zu suchen womit wir diese Allesfresser ablenken können. Wir wissen ja bereits das sie auf Geräusche reagieren, also wäre es naheliegend wenn wir uns Wecker und ähnliches anschaffen. Damit sollten wir wenigstens ein wenig Ruhe vor ihnen haben von Zeit zu Zeit." Chris schulterte seinen Rucksack und gesellte sich zu uns. "Wäre es nicht besser wenn wir uns auch ein paar Waffen zulegen? Ich meine wie sollen wir uns denn sonst verteidigen?" Eine berechtigte Frage, immerhin standen die Chancen gut das wir nicht aufpassten und wir in ein paar Zombies liefen. "Wir könnten einen Umweg zu einem der Waffenläden machen." "Oder wir könnten das auch sein lassen." Eric kam aus dem Badezimmer und zog sich seine Jacke zu. "Willst du etwa das wir Schutzlos durch die Gegend rennen? Dann können wir auch gleich hier bleiben." Eric hob beschwichtigend die Hände. "Das habe ich nicht gesagt. Ich hab nur gesagt das wir Waffengeschäfte nach Möglichkeit vermeiden sollten. Denn entweder haben sich die Besitzer darin verbarikadiert, eventuell mit Überlebenden, oder sie wurden bereits geplündert. Zum anderen wäre es nicht ratsam eine Schusswaffe mitzunehmen, da sie Lärm macht wenn wir sie abfeuern. Wir haben doch vorhin beschlossen das wir uns Wecker besorgen damit wir die Zombies da draußen auf eine falsche Fährte locken können oder? Das würde alles nichts mehr bringen wenn wir mit irgendwem ein Feuergefecht anfangen, oder etwa nicht?" Chris schaute beleidigt zur Seite. "Ja, du hast da schon Recht. Aber schutzlos will ich mich denen auch nicht stellen." "Deswegen gibt es auch Waffen die wesentlich leiser sind als eine Schusswaffe." Ich wurde hellhörig. "Meinst du etwa wir sollten ins Sportgeschäft gehen?" Eric nickte. "Genau das meine ich. Immerhin gibt es dort Sportbögen. Die sind leise, effizient und man kann die Pfeile wiederverwenden. Zudem gibt es dort genügend Ausrüstung die uns sonst noch nützlich sein könnte." "Du weist schon das wir dazu in die Mal müssen oder?" "Sie liegt auf unserem Weg, ich sehe da kein Problem." Juliet räusperte sich. "Was Nathan meint ist das die Mal ein Samelsurium an Geschäften ist. Und damit wahrscheinlich auch ein Sammelplatz von Überlebenden. Und wir wissen nicht wie die drauf sind. Wenn wir da hin gehen und die sind uns nicht freundlich gesinnt dann könnten wir mehr Probleme bekommen als uns lieb ist." Jetzt schaute Eric beleidigt zur Seite. "Ja schon, aber wäre es das Risiko nicht wert? So kommen wir zu guten Mitteln uns zu verteidigen oder nicht?" Juliet nickte zustimmend. "Also gut, wir wagen es. Aber wir gehen der Reihenfolge nach. Ich will mich nicht darauf verlassen das in der Mal noch irgendwie was essbares zu finden ist. Erst die Vorräte und die Technik, dann die Waffen. Einverstanden?" Ich stand auf und salutierte. "Jawohl Ma´am." Sie boxte mich leicht gegen die Schulter. "Halt die Klappe und geh vor." Ich machte auf der Stelle kehrt und öffnete vorsichtig die Tür.
Draußen war niemand zu sehen, aber das bedeutete nicht gerade viel. Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spalt weiter und schaute um die Ecke. Auch hier war nichts zu sehen, also war die Etage hier wenigstens sauber. "Wartet kurz, ich schau mich noch ein wenig um." "Ist gut." Ich verlies vorsichtig die Wohnung und ging langsam den Flur entlang. Aus dem Nachbarapartment drangen immer noch komische Geräusche an mein Ohr, aber ich konnte wenigstens keine Schritte hören. Ich ging zum Ende des Flures und öffnete vorsichtig die Tür. Draußen zogen ein paar der unheimlichen Gestalten vorbei, aber sie schienen sich nicht für mich zu interessieren. Wahrscheinlich haben sie gerade erst gegessen, wer weis das schon. Ich drehte mich wieder um und wollte gerade zu den Anderen zurück als ich einen der Zombies aus einer Tür heraustreten sah. Ich blieb wie versteinert stehen und schaute mich um. Hier war nichts womit ich mich gegen ihn wehren konnte. Und zu allem überfluss kam er auch noch genau auf mich zu. Vielleicht hatte er mich ja gar nicht gehört. Ich presste mich an die Wand und beobachtete ihn. Anhand der zerfetzten Kleidung würde ich sagen das er auch bei mir auf der Uni gewesen ist. Aber er muss in den unteren Jahrgängen gewesen sein, denn sein Gesicht sagte mir überhaupt nichts. Was mir allerdings auffiel war das ihm ein Arm fehlte. Und aus dem Stumpf tropfte immer wieder etwas Blut auf den Boden. Ich hoffe die Anderen sind so klug und bleiben wirklich in der Wohnung bis ich wieder da bin. Denn wenn die das hier sehen wird auf jedenfall Juliet rumschrein. Und das wäre unser Todesurteil. Langsam schlurfte der Zombie weiter zur Tür neben mir. Ich presste mich an die Wand und schlich vorsichtig um die Ecke. Jetzt kann er ohne Probleme an mir vorbeischlurfen. Es schien ewig zu dauern bis er endlich neben mir stand. Ich hörte irgendwo im Flur ein Klicken und eine Tür öffnete sich einen Spalt. Eric schaute vorsichtig durch den Spalt heraus und sah mich geschockt an. Ich hob die Hand und striff dabei die Wand. Ein Rascheln ertönte und ein Stück Tapete löste sich von der der Wand ab. Der Zombie blieb stehen und drehte sich zu mir um. Eric war wie hypnotisiert und bewegte sich nicht. Als ich meinen Kopf leicht drehte schaute ich in zwei trübe graue Augen welche sich nun direkt vor meinem Gesicht befanden. Ein fauliger Geruch stieg mir in die Nase und ich hörte das Klacken von Zähnen die immer wieder aufeinander bissen. Oh Fuck. Sabber lief ihm aus seinen Mundwinkeln herab und ich bildete mir ein zu sehen wie seine Haut langsam zerfiel. Ich drehte den Kopf zur Seite und schloss die Augen. Ich spürte seinen Atem und meine Nackenhaare stellten sich auf. Etwas schleimiges striff mich, dann hörte einen dumpfen Aufprall. Als ich die Augen wieder öffnete sah ich wie der Zombie mit dem Kopf immer wieder leicht gegen die Wand stieß. Komm schon, jetzt verschwinde schon. Als wenn er mich gehört hätte trat er einen Schritt zurück und gaffte mich wieder an. Sah er mich überhaupt? Als ich ihm etwas näher betrachtete viel mir eine Bewegung in den Augen auf. Es sah aus als würde etwas darin schwimmen. Dann tauchte ein weißer Faden in seiner Pupille auf. Ich schrak zurück und wandte meinen Blick ab. Ich hab so schon Alpträume genug, ich brauch da nicht noch sowas.
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Escape the Undead [Roulette]
HorrorEigentlich sollte es sein letzter Tag an der Universität sein. Nathanael gehört zum Abschlussjahrgang der Tenesy University. Zusammen mit seinen Freunden sitzt er die letzten Tage vor der Verabschiedung ab und langweilt sich eigentlich nur noch. Do...