Snarry

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Snape läuft unruhig in seinen Gemächern auf und ab. Im Moment würde er am liebsten einen Cruciatus-Fluch auf seinen älteren Kollegen und gleichzeitigen Chef abgefeuert, oder Ihm zumindest einen seiner vielen Zaubertränke verabreichen, die ihn bis zum nächsten morgen beeinflussen würden. Wie kommt Dumbledore auch darauf Harry Potter für die Ferien bei ihm einzuquartieren? Snape wurde nicht einmal gesagt wieso der junge Zauberer bei ihm sein würde. Wieso könnte er nicht, so wie jeden Sommer, bei seiner Tante und seinem Onkel unterkommen. Dort ist er sicherlich besser aufgehoben, als bei dem griesgrämigen Tränkemeister, denkt Snape bei sich, ändern kann er es jedoch nicht. Wenn Dumbledore einmal etwas beschlossen hat, dann kann so gut wie nichts mehr seine Meinung ändern.

Potter sollte jeden Moment in seinem Haus ankommen, zumindest ist das der Plan. Die beiden Zauberer werden den Sommer in Snapes Haus außerhalb von Hogwarts verbringen, da der Lehrer unter keinen Umständen in der Schule bleiben wollte. Hinterher hätte er noch Nachsitzen beaufsichtigen müssen, oder sonst etwas in der Art. Er zieht es In den Ferien vor möglichst wenig Sozialen Kontakt zu haben, doch dieses Jahr würde das wohl nicht Funktionieren.

Ein lautes Klopfen ertönt von der Haustür, Snape schnauft kurz unzufrieden auf und öffnet daraufhin die Tür. Kurz nickt er seinem Schüler zu und lässt ihn in sein, ihm heiliges, Haus. Potter sagt nichts und folgt dem Professor bloß, dieser führt ihn durch das große Anwesen und öffnet schließlich eine der Türen. Ohne ein Wort betritt er den Raum hinter der Tür, Harry dicht hinter ihm. In der Mitte des Raumes bleibt Snape schließlich stehen und sieht Harry an.

„Das ist ihr Schrank," zischt Snape und merkt nicht, wie Harry den Kopf senkt, seufzt und auf den Schrank zugeht. Snape dreht sich zu dem Bett, während der jüngere sich leise in den Schrank verkriecht. Harry unterdessen fragt sich unterdessen, wie er auch nur für eine Sekunde glauben konnte, dass es bei seinem Professor besser sein würde, als bei seinen Verwandten. Potter hört Snapes hasserfüllte Stimme außerhalb des Schrankes und beginnt zu winseln, er war sich sicher, dass er gleich wieder geschlagen werden würde.

Severus hatte die Abwesenheit seines Schülers bemerkt und sauer vor sich hin gemurmelt, bis er ein Geräusch aus dem Schrank hört. So schnell er kann zieht er seinen Zauberstab und öffnet vorsichtig den Schrank, was er sieht wirft ihn nun doch ein wenig aus der Bahn. Vor ihm saß Potter, seine Arme schützend um seinen Kopf geschlungen. Er hatte sich in die Ecke des Schranks gekauert und wagte es nicht aufzusehen. Seufzend bückte Severus und setzte sich vor den jungen Mann. „Wieso sind sie in den Schrank gegangen, Potter?" fragt Snape kalt, Harry sagt nichts und beginnt zu zittern, langsam beginnt der Lehrer sich Sorgen zu machen. Er hatte ihm doch nichts getan, oder?

„Potter! Sehen sie mich an." ruft er und der angesprochene zuckt zusammen, doch kommt der Aufforderung kurz darauf nach. Snape sieht ihm tief in die Augen und wiederholt seine Frage. „Wieso sind sie im Schrank Mr. Potter? Fragt er, diesmal nicht ganz so streng. „Sie haben doch gesagt, dass das mein Schrank ist." stellt Potter stotternd fest und schaut ein wenig verwirrt. Diese Verwirrung teilt der Professor mit dem Jungen. Wie kommt er nur darauf, das er für die Zeit, die er hier verbringt, im Schrank verweilen muss? „Ja, es ist ihr Schrank, für ihre Klamotten. Wieso sollte ich sie im Schrank einsperren?" klärt der Tränkemeister seinen Schüler auf. Harry wird Rot und schaut weg.

„Das muss ich wohl falsch verstanden haben, entschuldigen sie Sir." sagt Potter unsicher. „Darf ich wieder raus kommen Sir?" fragt er leise und schaut seinen Lehrer erwartungsvoll an. Verblüfft hebt dieser eine Augenbraue. „Natürlich, jetzt kommen sie schon." sagt dieser und erhebt sich wieder, Harry folgt ihm. Snape zeigt ihm nun ohne weitere Komplikationen den Rest seines Zimmer, Harry bedankt sich und sein Professor verlässt den Raum, damit Potter sich einrichten kann.

Die nächsten Tage verliefen immer gleich, es gab feste Zeiten für die Mahlzeiten, Vormittags gingen die beiden sich Hauptsächlich aus dem Weg, oder sie saßen Lesend nebeneinander. Nachmittags unternahmen sie immer etwas gemeinsam, gestern spielten sie gemeinsam Schach, Vorgestern gingen sie zusammen Spazieren und auch sonst unternahmen sie viel miteinander. Dadurch näherten sie sich immer mehr aneinander an. Snape musste zugeben, dass der Sohn seines Feindes in keinster weise wie dieser war, ganz im Gegenteil, er verstand sich unfassbar gut mit dem jungen Potter und auch Harry genoss die Zeit mit dem Professor sehr. Die ersten Tage war es zwar noch wirklich seltsam, doch nach der ersten Woche besserte es sich schon. Mittlerweile war schon die dritte Woche angebrochen und die beiden Männer hatten Frieden geschlossen, sie waren sogar tatsächlich so etwas wie Freunde.

Snarry Oneshots (English and German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt