Muggel

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Es war gerade einmal die erste Ferienwoche um, als Philo Andy und vier andere Jungs zum ersten Mal mit zu uns nach Hause nahm. Emm war zu dieser Uhrzeit immer noch arbeiten, weswegen ich auch annahm, dass Philo keine Zeit dazu verwendet hatte, um um eine Besuchserlaubnis zu bitten.

Bei unserem kleinen Häuschen war nur ein sehr dürftiger Garten dabei. Neben dem Beet stand ein großer Baum, vor der Haustüre gab es eine kleine Veranda mit Sitzbank und Liegestühlen. Von Emms Schlafzimmer aus konnte man die Terrasse betreten, die jedoch so klein war, dass gerade einmal eine Bank und ein Sonnenschirm darauf Platz hatten. Ich bevorzugte es meistens, den Liegestuhl auf das Gras im Schatten des Baumes zu stellen und darauf ein Buch zu lesen.

Als Philo jedoch begann, Freunde mitzunehmen und es sich mit diesen ebenfalls im Garten gemütlich machte, waren diese sonnigen Tage in der Liege Geschichte. Ebenfalls musste ich von da an immer auf der Hut sein, dass die Muggel nicht sehen konnten, welche Bücher ich las und dass diese Fotos enthielten, die sich bewegten. Besonders der Andy von vor ein paar Wochen lugte gerne einmal in das Buch, in das ich meine Nase steckte. Nicht nur einmal kam es so zu brenzligen Situationen, in denen Philo und ich es gerade so schafften, unsere magischen Fähigkeiten geheim zu halten.

Nach dem zweiten Tag, an dem ich mich hinauf in mein Zimmer legen musste und mich Emm dafür aber tadelte, weil sie fand, ich solle bei diesem schönen Wetter nicht "drinnen verfaulen", stellte ich Philo zur Rede. Er saß gerade in seinem Zimmer und hörte lautstark mit einem Muggelgerät Musik, als ich nach vergeblichen Klopfen einfach das Zimmer betrat.

Ich fiel beinahe über seinen Schulumhang, den er achtlos auf den Boden geschmissen hatte. Naserümpfend schloss ich die Tür hinter mir und versuchte mir durch die ganze Wäsche, den herumliegenden CDs, Flaschen und Büchern einen Weg zu Philos Bett frei zu machen.

Als ich vor ihm stand, klopfte ich ihm auf die Schulter und er schreckte auf. Überrascht nahm er sich das Muggel-Musikabspielgeräte von den Ohren. Ich stemmte meine Hände in die Hüften und begann ihm meine Anschuldigungen um die Ohren zu hauen: "Weil du ständig diese Muggel mit Nachhause bringst, kann ich nicht mehr im Garten lesen! Es ist immer noch mein Zuhause und nicht das dieser dummen Muggel. Es ist nicht fair, dass ich meine Bücher verstecken muss und mich in meinem Zimmer verstecken soll, nur weil Andy und diese anderen Muggel bei uns Zuhause sind."

Philo hatte mir die ganze Zeit schweigend zugehört. Er hatte einen gelassenen Gesichtsausdruck mit dem er fragte, ob ich fertig mit meinem Vortrag sei. Bevor ich eine wütende Antwort geben konnte, meinte Philo: "Du hättest diese ganzen Probleme nicht, wenn du dich einfach einmal zu uns setzen würdest. Die Jungs sind echt cool und werden dir nichts tun. Außerdem kann es dir wirklich nicht schaden, mehr soziale Kontakte zu knüpfen. In den Sommerferien sitzt du immer nur ganz allein in deinem Zimmer herum. Jetzt wäre die Chance, Freunde zu finden Alecto."

"Erstens würde ich im Garten sitzen und müsste nicht drinnen hocken, wenn du und die Muggel den nicht besetzen würden, und zweitens sind sie Muggel! Wieso sollte ich mich als Hexe mit solchen zurückgebildeten Menschen abgeben?!"
Philo nahm mich nicht ernst und schüttelte lachend den Kopf. "Du hast echt keine Ahnung!"

Es machte mich wütend, weil er nicht verstand, dass es für mich ein echtes Problem war, diese Muggel in meinem Haus zu haben. Ich hasste es, wie sie alles anfassten, dass sie dieselbe Saftflasche wie ich nutzen und sich mit meinem Stiefbruder abgaben. Sie waren so dumm. Ekelhaft. Zurückgeblieben. Dreckig.

Mit wild klopfendem Herzen stampfte ich aus dem Zimmer. Ich konnte mich gerade noch davon abhalten, auch noch wie ein kleines Kind die Tür hinter mir zuzuknallen. Dafür schrie ich Philo noch zu, seine Haare sehen furchtbar lächerlich aus. "Wenn du einer von diesen dummen Muggeln werden möchtest, dann hilft da keine andere Frisur!"
Die Tür ließ ich offen, damit Philo aufstehen und sich durch seinen Wäschehaufen graben müsste, um die Türe zu schließen.

Die Tochter des dunklen Lords (Harry Potter Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt