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•09.02.1996•

Ich zog mir die Kapuze tiefer ins Gesicht, als sich langsam kleine Schneeflocken auf meiner Jacke absetzten.

Bis gerade hatte die Sonne noch geschienen, was für Anfang Februar sehr unüblich ist. Aber das tut sie jedes Jahr an ihrem Geburtstag.

Zusammen liefen wir über den Schulhof, als ich plötzlich stehen blieb.

Verwirrt schaute sie mir nach.

Doch ich blieb einfach mit offenem Mund stehen. Eine eisige Kälte breitete sich auf meiner Zunge aus, als nach langem warten sich endlich eine Schneeflocke auf dieser niedergelassen hatte.

Ich konnte sie mich aus der Ferne auslachen hören, da es bestimmt lustig aussah, wie ich mitten auf dem Schulhof stand und mit offenem Mund in den Himmel starrte.

Irgendwann stellte sie sich zu mir, wo wir auch bis zum Pausen Ende stehen blieben.

Nach einer Schneeballschlacht in der zweiten Pause, einer schrecklichen „Happy Birthday" Gesangseinlage meiner Klasse für sie und nachdem wir alle den äußerst leckeren Kuchen, den sie mitgebracht hatte, gegessen hatten, konnten wir endlich nach Hause gehen, wo ich ihr mein Geschenk überreichen wollte.

Ich war aufgeregt und hoffte wirklich, dass es ihr gefällt. Obwohl da war ich mir fast sicher, da sie immer meint, dass sie selbstgemachte Sachen am liebsten hat.

Und dabei sollte ich recht behalten. Sie hatte sich über mein selbst gemachtes Fotobuch so sehr gefreut, wie über kein anderes Geschenk. Sogar einige Freudentränen liefen an ihren Wangen hinab, als sie die Texte, die ich ihr gewidmet hatte, gelesen hat.

Ich hatte ihr gesagt wie stolz ich auf sie bin.

Losing YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt