Vorbereitungen

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Vorbereitungen

"HARRY! Wo bist du Nichtsnutz jetzt schon wieder?! Komm her und hilf mir!"

Seufzend ließ ich meinen Kugelschreiber auf Zayns Mathehausaufgaben fallen und begab mich in das Zimmer von ebendiesem. Dort wartete das reinste Chaos auf mich, mittendrin Zayn und Liam. Während Liam eher gequält wirkte, sah der Schwarzhaarige ziemlich genervt aus.

"Es kann doch nicht wahr sein, dass ich kein einziges Kleidungsstück habe, das zu einem Maskenball passt."

An mich gewandt fuhr er fort: "Harry, Du räumst das Chaos hier auf, Liam und ich müssen mit Mutter einkaufen gehen."

Kaum hatte er zu Ende gesprochen, war er auch schon davon gerauscht. Mit einem entschuldigenden Blick folgte der andere Junge ihm.

Langsam hob ich eine Hose nach der nächsten auf, legte sie ordentlich zusammen und stapelte sie in Zayns begehbarem Schrank. Sowohl sein Zimmer als auch sein Bad und sein Kleiderschrank waren im Verhältnis zu meinem riesig. Die Kammer, in der ich wohnte, seit mein Vater bei einem Autounfall ums Leben gekommen war, hätte hier locker 10-Mal reingepasst. Oder 20-Mal.

Zwei Stunden später hatte ich es endlich geschafft, das Chaos zu beseitigen und wollte mich wieder an Mathe setzten, allerdings kamen genau in diesem Moment meine 'Verwandten' zurück.

"HARRY! Komm sofort runter und trag Liams und Zayns Tüten nach oben!"

Genervt verdrehte ich die Augen, machte aber, was das Monster mir aufgetragen hatte. 10 Tüten später (Der größte Teil von irgendwelchen überteuerten Marken, die ich eh nicht zuordnen konnte) stand ich in Zayns Zimmer und musste ihm sagen, wie großartig er aussah. Das musste man ihm lassen, denn hässlich war er keinesfalls. In den Klamotten, die er gerade anhatte, sah er wirklich gut aus, aber auch etwas zu gewollt. Persönlich würde ich das Zeug nicht anziehen, denn wenn man mal von der Tatsache absah, dass ich aufgrund meiner Stiefmutter nur hässliche Sachen tragen durfte, mochte ich am liebsten lässige Sachen, ähnlich wie unser Schulstar. Meistens sahen Looser wie ich ihn nur aus der Ferne, aber wenn man den Geschichten der anderen Schüler glauben schenken konnte, hatten seine Eltern, die eine Luxushotelkette leiteten, zwar massig Geld, aber die Einzigen Marken, die er trug, waren Chucks. Ich hatte ihn erst ein einziges Mal von nahem gesehen, da man ihm und seiner Clique lieber aus dem Weg ging, wenn man am Ende nicht von einem gewalttätigen Verehrer verprügelt werden wollte. Auch damals hatte Louis Chucks getragen.

~Flashback~

Ich hatte gerade ein Buch zurück ins Regal der Schulbücherei gestellt, als ich mich schwungvoll umdrehte, gegen etwas hartes stieß und im nächstem Moment auch schon in einem Knäul aus Gliedmaßen auf dem Boden lag.

"Autsch!"

Ich war wohl mit einem Jungen zusammengeprallt, wie ich an der eindeutig männlichen Stimme erkennen konnte.

"'T-tschuldigung", stotterte ich.

Im nächsten Moment hätte ich mich selbst ohrfeigen können. Konnte ich nicht mal ein Wort ohne zu stottern herausbekommen? Anscheinend nicht.

Mein Gegenüber war schon wieder aufgestanden, weswegen ich meinen Blick heben musste, um ihn ansehen zu können.

Zuerst sah ich schwarze Chucks, dann glitt mein Blick weiter nach oben. Eine verwaschene Jeans und ein blau-weiß gestreiftes T-Shirt. An seinem Gesicht fielen mir die unglaublich blauen Augen auf. Dann das Lächeln. Mein Bauch fing an zu kribbeln und mein Herz raste. Was war los mit mir? Sonst reagierte ich doch auch nicht so. Schlagartig wurde ich Rot. Gott, wie peinlich.

Schließlich, nachdem ich ihn bestimmt 20 Sekunden angestarrt hatte, bemerkte ich, wen ich vor mir hatte. Mit einem Satz sprang ich auf und wollte eigentlich weglaufen, aber der einzige Fluchtweg wurde durch Louis versperrt.

"S-Sorry, i-ich wollte das nicht. K-Kommt nicht w-wieder vor."

Schon wieder zitterte meine Stimme.

"Hey, war doch nicht deine Schuld, ich bin blindlings durch die Regale gelaufen. Du musst wissen, ich kann mich ganz schön zwischen diesen ganzen Buchrücken verlieren. Ist echt spannend, was hier so rum steht. Leider hab ich einen Großteil davon schon gelesen."

"Du liest???"

Schieße, hatte ich das eben wirklich gesagt? Oh oh, so wie ich die Coolen kannte, würde er mir jetzt eine reinhauen und verschwinden.

"Weißt Du, ich kann auch andere Sachen, als über ein Fußballfeld zu rennen.", meinte Louis belustigt.

Erstaunt sah ich ihn an. Anscheinend war er doch nicht so ein Arsch, wie ich zuerst gedacht hatte. Gerade wollte ich ihn fragen, welche Bücher er gern las, als von irgendwo eine laute Stimme erschallte.

"Lou, kommst du raus, 'ne Runde Fußballspielen?"

"Sorry, ich muss los. Vielleicht sieht man sich mal. Ciao!"

~Flashback end~

Damals hatte ich das erste Mal in seine Augen gesehen und dieses intensive Gefühl verspürt. Später hatte ich es immer wieder gehabt, wenn ich ihn gesehen hatte. Ich konnte nur hoffen, das keiner während des vergangenen Jahres gemerkt hatte, wie ich ihn förmlich anstarrte.

"Also, wie seh ich aus?"

Durch Zayns Stimme wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

"Sieht wirklich toll aus, echt."

Ich hoffte nur, dass der Schwarzhaarige sich bald entscheiden würde, wirklich Lust, hier noch länger herumzusitzen hatte ich nun wirklich nicht. Viel lieber wollte ich endlich die restlichen Hausaufgaben zu Ende bringen, um dann auch schlafen gehen zu können.

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So, nächstes Kapitel ist fertig.

Na, was haltet ihr von den beiden? *-*

Cinderella mit 1D (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt