One-Shots (Harry Potter Ships)

Blaise X Seamus

Es regnete.
Stark.
Sehr stark.

Und sie wurden entdeckt.
Todesser.
Trieben sie immer weiter durch den Regen.
Tief in den Wald hinein.

Dann hörte Seamus den Ruf eines Zaubers und einen schweren Schlag.

Er drehte sich um.

"Nein. Nein. Nein Blaise."

Er fiel neben ihm auf die Knie.

Es regnete als wolle die Welt untergehen.

"Blaise!"

"Blaise bitte!"

"Bitte bleib bei mir!"

"Hörst du?"

"Lass mich nicht alleine!"

Es ist so viel mehr als ein angsterfüllter Wunsch und nicht weniger als reine Verzweiflung.

"HILFE!"

Seamus krallte sich in Blaises Brust, verzweifelt auf Rettung hoffend.

Ein junger Gryffindor, irisch voller Lebensfreude und Übermut.
Den Sonnenschein im Herzen tragend.

Ein junger Slytherin, reinblütig, introvertiert und meist verschlossen.
Doch das Herz an rechter Stelle.

Ein so ungleiches Paar und dennoch... so passend.
Ergänzend.

"Blaise, bitte..."
Zitterndes Flüstern, erstickt und verzweifelt.
"Lass mich nicht allein..."

Blaise regte sich nicht.

"Tu mir das nicht an..."

"..."

Es ist nicht mal ein Flüstern, welches über seine Lippen kommt.

"..."

Es sind Tränen, die von seinen Wangen über seine vor Trauer verzogenenes Gesicht laufen und schließlich fallen.
Hinab fallen auf das Gesicht des Slytherin.
Es wäre als würde es Abschied bedeuten.
Und dieser Abschied, für immer.
Für immer und unwiderruflich.

"Seamus..."
Ein kraftloses Flüstern kam über Blaises Lippen. Kaum zu verstehen, dem prasselnden Regen gleichend.

"Wei-...weinst...du?"
Besorgnis und doch so viel mehr Angst.

Blaise fällt das Atmen schwer... als hätte man ihm Blei auf die Lungen gelegt.
Für ihn ist das Bewegen schwer... als hätte man ihn eingesperrt in einen Käfig.
Für ihn ist das Leben schwer... denn alles brannte und schmerzt, als hätte man in seinem Innern ein Dämonenfeuer entzündet.

"Blaise...!"
Hoffnung, welche jedoch schwindet, als Seamus die Augen erblickt.
Die glanzlosen Augen.

Die Hoffnung, die zersplittert, als Seamus das Atmen bemerkt.
Das schwere, kaum vorhandene Atmen.

Die Hoffnung, die zerspringt, als Seamus die Bewegungen bemerkt.
Die steifen, starren Bewegungen.

Die Hoffnung, die zerfällt, als Seamus bemerkt, wie das Leben aus Blaise schwindet.

Es ist Schmerz, den Seamus fühlt, als er die Augen schließt... ebenso wie Blaise, doch gleichzeitig um so viel schlimmer.


"Es... regnet..."

"Das ist... Regen..."

Unaufhörlich fließt der Regen Seamus Wangen hinab.

Seamus beugt sich herunter, legt seine vom Regen getränkten Lippen auf die Blaise.

Es war eine zarte, verzweifelt, kurze Berührung, die Abschied bedeutete.

"Ich...mag kein-...kein-...en...Regen... Die Son-...ne sollte...schein-...en..."

"Die Sonne kann nicht scheinen...", weint Seamus als Antwort.

Blaise sollte nicht von ihm gehen.

"Die Son-..ne scheint-... immer", ist die schwache Erwiderung.
Die bittende.

Seamus würde am liebsten schreien.
Brüllen, dass er nicht lächeln konnte, während Blaise starb.

Dass er nie wieder würde lächeln können.

Dass er es nie wieder wollen würde.

Doch er tut es nicht.
Er schreit nicht, er sagt nichts.
Weint nur bitterlicher, schluchzt nur herzzerreißender und lächelt.

Lächelt und fasst Blaises Hand.
"Nur für dich...", wimmert er leidend.

"Sie scheint nur für dich."

"ic...lie-...be...Sonnen-...schein..."
Das letzte Flüstern des Slytherins.

"Nein..."

"Nein..."
Fassungsloses Flüstern.
"Blaise..."
Wimmerte Seamus verzweifelt und doch bittend.
"Bitte..."
Zitterndes Flüstern... die Sicht vom Regen erschwert.
"Du darfst nicht..."
Kraftloses Flüstern.
"Nein... Blaise...", weinendes Flüstern. "Bitte... bitte... Lass mich nicht allein... Lass mich nicht allein."

Immer mehr Regen tropft auf das unbewegliche Gesicht, immer mehr Regen...
Die Sonne scheint nicht mehr,

Als Seamus qualvoll über den toten Körper zusammenbricht und ihn der Schmerz überrollt.

Es ist der Regen.

Der Regen in seinen Augen . . . in seinem Herzen.

Der tränenvolle Regen...