Kapitel 32 Weg vor dem Abgrund

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[Katjas Sicht]

Die Augen der anderen folgen meinen Worten und liegen nun auf Anna. Selbst Nick stoppt mitten in seiner Bewegung nur einen Schritt von Celina entfernt, die gerade dabei war hinter dem Tisch, der in der Mitte des Zimmers steht, Schutz zu suchen. Anna zuckt nur leicht mit den Schultern » Sie hat was gemurmelt von sie kann meine Stimme nicht mehr hören. An sich muss ich sagen hab ich sie noch nie so genervt und sarkastisch erlebt. « Mein Blick trifft auf zwei dunkle, tiefblaue Augen und ohne ein Wort zu sagen verlasse ich den Raum in Richtung meiner besten Freundin. Die Situation innerhalb des Hotels überlasse ich meinem Vize. Schließlich braucht sie auch immer ihre Momente, um sich als Autorität im Team zu beweisen.

[Celinas Sicht]

Katja verlässt geradewegs das Zimmer ohne jeglichen verwirrten Blicken Aufmerksamkeit zu schenken. Mit anderen Worten bleibt wieder alles an mir hängen. Mit einem Seufzen schmeiße ich Nick, der komplett irritiert neben mir steht, zur Seite. Bevor ich jedoch irgendeine Form von Tritt dafür abbekommen kann bewege ich mich auf die selbe Stelle, an der Katja gerade noch stand. Vorsichtig überprüfe ich ob alle soweit aufnahmefähig sind, um mir zu zuhören. Mit einem Räuspern wecke ich auch Anna und Linda aus ihrer Starre » Wie ihr ja vielleicht mitbekommen habt geht Maja immer und ich meine wirklich jedes einzelne mal wenn wir hier sind am ersten Tag auf den selben Berg klettern. Man kann das einfach akzeptieren und sagen es macht ihr einfach Spaß. Das wäre jedoch ignorant und leichtsinnig. Schließlich ist das Klettern ihr Weg dem Abgrund zu entkommen....  «

[Katjas Sicht]

Sobald ich die Lobby erreiche, erblicke ich viele bekannte Gesichter, welche ich aber einfach nicht beachte. Zielstrebig bahne ich meinen Weg durch die Horden an Basketballspielern, die was weiß ich hier machen. Jedenfalls SIND SIE IM WEG! Natürlich müssen sie gerade wenn ich es eilig hab die Nerven haben meinen Pfad zu blockieren. Auf halber Strecke gebe ich die erniedrigen Schlängellinien auf und stelle mich mit verschränkten Armen vor irgendwelche irrelevanten Spieler.  Ein Schatten liegt über meinen Gesicht bis meine eiskalte Stimme das Geplapper der Schwächlinge zerbricht » Macht Platz und zwar sofort! «

Erschreckt schauen sie mich an bis einer der Kerle, ziemlich groß, relativ lange schwarze Haare und Rakuzanjacke, meint mir etwas sagen zu können » Das kann man ja aber höflicher sagen Kleine, du klingst ja schon fast wie Sei-chan. « Da ist es wieder immer vergleichen sie mich mit dem nutzlosen Kaiser. Dabei sollten sie sich lieber Sorgen machen, dass ich sie nicht einfach von der Bildfläche verschwinden lasse. Im Moment habe ich besseres zu tun als irgendwelchem Fußvolk ihren Platz unter mir zu zeigen. Der Schatten löst sich und meine Augen blitzen golden hervor » Ich sagte geh rüber! « Mit geweiteten Augen sackt er auf seine Knie ab. Die Luft um uns ist angespannt als ich ansetze weiter in Richtung Ausgang zu gehen. Jedoch scheinen die hier alle nicht zu verstehen mit wem sie es zu tun haben, denn ein weiterer Spieler mit Rakuzanjacke deutet sich mir in den Weg zu stellen, größer als der vorherige mit einem eindeutig muskulöseren Bau. Mit einem kurzem Blick fixiere ich ihn an Ort und Stelle, weshalb er wie festgefroren erstarrt. Ohne Kommentar begebe ich mich durch die nun auseinanderweichende Menschenmenge. Geht doch!

Jetzt muss ich nur meine Freundin finden...

Instinktiv tragen mich meine Beine den Strand entlang. Die Abendsonne ist fast komplett hinter dem weiten violett und rot schimmernden Ozean verschwunden.
Ich habe so ein Gefühl, dass Maja hier irgendwo ist. Um einen besseren Überblick zu haben besteige ich eine kleine Düne kurz vor dem Übergang vom Sandstrand zu einer mit dem Wind sanft schwankenden Grasfläche, auf der ein paar Mohnblumen zu sehen sind. Kurz hängt mein Blick an dem majestätischen Rot der Blumen, die ohne das Grün der Grashalme nicht ansatzweise so hell strahlen würden. Zerbrechlich im Wind und doch stark genug um nicht zu fallen.

Als ich die Spitze der Düne erreicht habe erkenne ich zwei Schatten im Sand sitzen...

Mein Gesicht verfinstert sich. Was macht der da?! Midorima Shintaro. Shooter der Generation der Wunder und nun Stammspieler für Shutoko. Spieler mit hoher Trefferquote außerhalb der Dreipunktlinie. Nichts im Vergleich zu Maja. Maja befindet sich direkt neben ihm. Ich kann von hier spüren, dass die beiden sich nicht unterhalten, also warum ist sie so ruhig und lässt ihn in ihrer Gegenwart sitzen? So soll das nicht sein. Er gehört nicht zu uns. Kise gehört nicht zu uns. Aomine und auch Murasakibara, Kagami, Kuroko und vor allem Akashi! So allmählich kommen sie mir einfach zu nah! Mir fehlt nur noch das Maja von ihm verletzt wird!

Es ist inakzeptabel das sie uns zu nahe kommen. Wir sind ein perfektes Team ohne jegliche Probleme bei denen wir die Hilfe von anderen benötigen. Selbst die Ausnahme mit dem blonden Basketballer hätte ich einfach nicht gestatten sollen. Meine Mannschaft, Freunde, Familie. Wenn mir das von jemandem genommen wird....

Es wird Zeit es ihnen zu zeigen...

[Celinas Sicht]

Stille. Damit kann man diesen Raum am besten beschreiben. Ich weiß selber das man Majas Geschichte nicht so leicht hinterschlucken kann. Es ist eine Mischung aus unglaublicher Stärke und bloßer Verzweiflung. Man kann ihre Gefühle nachvollziehen, aber gleichzeitig kann und will man sich nicht in ihre Lage versetzen. Von dem Tag an, an welchem Maja mir alles erzählt hat habe ich neuen Respekt ihr gegenüber gewonnen.

Naja vielleicht sollten die anderen eine Nacht drüber schlafen. Mir macht Anna besonders Sorgen, sie scheint härter getroffen als die anderen. Verständlich, schließlich will ich nicht wissen, was sie Maja heute alles um die Ohren geworfen hat. Leise schlendere ich zu ihr und lege meine Hand sacht auf ihre Schulter, weshalb sie hochschreckt » Alles ist gut, mach dir nicht zu viele Gedanken wegen heute. Bereite dich lieber auf das vor, dass morgen auf dich wartet. Immerhin bist du es, die noch eine Woche voller Strafen vor sich hat. Maja kommt klar. « mit einem beruhigendem Lächeln versuche ich sie aufzuheitern, erhalte jedoch nur ein abwesendes Nicken. Wenigstens hat sich ihre Haltung etwas entspannt.

Plötzlich fliegt hinter mir die Tür auf. Emi springt fast an die Wand vor Schreck. Linda krallt sich mit aufgerissenen Augen am Sofa fest. Bella schaut nur überrascht zur Tür und zeigt keinen wirklichen Schock. Felix dagegen.... liegt mit seinen Armen schützend über dem Kopf auf dem Boden. Selbst Katja, die gerade durch die Tür marschiert kommt schaut ihn verdutzt an. Nick, der nette Kerl der er ist stuppst Emis verstörten Bruder mit dem Fuß an, woraufhin er aufspringt und in einer angedeuteten Kampfhaltung landet. Mir rutscht ein kurzes Schnauben raus. Er blickt mit einem Mal auf und erkennt, dass er sich zum Affen gemacht hat.

Während Felix von allen ausgelacht wird wende ich mich an unseren Kapitän » Und? Wie ist es gelaufen? « Mit einem erwartendem Ausdruck mustere ich sie. Es kann nicht allzu gut sein, da sie Maja nicht dabei hat. Und ich bezweifle, dass Katja nicht in der Lage war sie zu finden. Das wäre unter ihrer Würde. Als Antwort kommt mir ihre Stimme eiskalt entgegen, was mich ziemlich unerwartet trifft » Wir werden ihr helfen. « Ihre Betonung ist etwas merkwürdig. Was hat sie da gerade erlebt, dass sie so aufgebracht ist? Wer auch immer das ausgelöst hat tut mir schon ein bisschen leid. Von der Sekunde in der Katja ihn im Visier hat kann man nur hoffen, dass er auf schnellstem Weg seinen Namen ändern und ans andere Ende der Welt verschwinden kann.

» Wenn ihr die Chance habt zerstört die Wunder und ihre Teams. Um jeden Preis. Keine Schatten und Geheimnisse mehr. Ich will sie um Gnade winseln sehen! «

Die haben ihr also in die Suppe gespuckt. Mit einem Schlag herrscht wieder Stille im Raum nur dieses mal eine blutrünstige...

Kuroko no basket » Von Mädchen geschlagen «Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt