20. Kapitel ~ dreier Beziehung

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Louis POV

Angespannt starrte ich durch die verdunkelte Scheibe unseres Wagens. Liam und Zayn saßen mir gegenüber und guckten ebenfalls aus dem Fenster. Ich beobachtete wie Niall und Harry zum Eingang der Klinik gingen und fröstelnt vor der Tür stehen blieben. "Wann kommt Gemma?", fragte ich, ohne meinen Blick von Harry und Niall ab zuwenden. "In ungefähr 5 Minuten", erwiderte Paul. "Kannst du mal auf hören deine scheiß Plastiktaube zu streicheln", sagte Liam. Schützend legte ich meine Arme um Kevin und funkelte ihn böse an. "Lass ihn", meinte Zayn schmunzelnd.

"Genau", sagte ich, "außerdem sollten wir uns jetzt auf die dreier Beziehung von denen Konzentrieren." Ich wieß mit den Kopf auf blondie und Pudellocke, die sich aufmerksam umguckten. Sie hatten uns alles erzählt und es war schon echt krass. Aber der Plan gefiel mir und er könnte sogar funktionieren. Natürlich würden wir sie unterstützen.

"Da ist Gemma!", rief Liam plötzlich. Er hatte recht. Gemma kam mit einem braunen Mantel und ihrer Handtasche um die Ecke und ging zum Eingang der Klinik. Sie sah die beiden Jungs erst nicht, da sie auf ihr Handy starrte, aber als sie hoch guckte, um die Tür zu öffnen, blieb sie abrupt stehen.

Ich sah, wie Niall und Harry unschuldig lächelten und irgendetwas sagten. Gemma guckte sie erst genervt an, aber je mehr Harry auf sie einredete, desto angewiderter sah sie aus. Keiner von uns im Auto sagte etwas. Alle starrten nur wie gebannt nach draußen.

Harry zeigte auf Niall und dann auf das Auto, in dem wir saßen. Gemma guckte in unsere Richtung und anschließend wieder zu den beiden anderen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der Harry und Niall die ganze Zeit redeten, besserte sich Gemmas Stimmung langsam und irgendwann lächelte sie sogar ein bisschen. Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare und sah hin und her gerissen aus. Dann schloss sie kurz ihre Augen, krazte sich am Kopf und sagte etwas. Die Mundwinkel der Jungs zogen sich mit jedem Wort von Gemma immer weiter nach oben und schließlich vielen sie ihr um den Hals.

Zayn, Liam und ich grölten. Niall und Harry strahlten über das ganze Gesicht und zeigten wieder mit dem Finger auf unser Auto. Gemma nickte und sagte etwas. Dann ging sie in die Klinik. "Hä, was ist denn jetzt los?", fragte ich. Liam zuckte mit den Schultern. Strahlend kamen Niall und Harry auf uns zu. Niall nahm Anlauf und sprang in die Luft, wie er es auf Konzerten auch immer tat.

Dann riss er die Tür zu unserem Auto auf und strahlte uns an. "Sie hat ja gesagt!", rief er in einer ungewöhnlich hohen Tonlage. Liam, Zayn und ich grölten wieder und Paul hupte drei Mal. Niall stieg ins Auto ein und Harry kam grinsend hinterher.

"Wir sollen noch auf Gemma warten", meinte er, "sie sagt kurz Bescheid, dass sie sich um entschieden hat".
Ich umarmte erst Niall und dann Harry. "Wir stehen voll hinter euch", sagte ich glücklich über Gemmas Entscheidung.

Harrys POV

Nach 15 Minuten Wartezeit stieg ich schließlich wieder aus und sagte, dass ich gucken wollte, wo Gemma war. Niall legte sein Handy zur Seite und kam mit. Schweigend gingen wir die Treppen zum Empfang hoch. Auf meiner Stirn bildeten sich Tiefe Falten.

Als wir bei der Sekretärin ankamen, beugte ich mich über die Theke, setzte mein schiefes Lächeln auf und hatte damit die arme Frau direkt um den Finger gewickelt. "Entschuldigen sie bitte", sagte ich mit extra rauer Stimme, "würden sie mir sagen, ob Gemma Styles hier ist." Die Sekretärin starrte mich noch kurz an, fing sich dann allerdings wieder und tippte irgendetwas in ihren Computer ein.

"Ja ist sie", meinte sie, "Mrs. Styles hatte heute einen Termin um 9:00 Uhr und ist jetzt auch noch in Behandlung. Panisch guckte ich Niall an. "In welchem Zimmer ist sie?", fragte ich die Frau jetzt weniger freundlich. "Ähm, Zimmer 3", erwiderte sie verwirrt. Ich packte Niall am Arm und zog ihn den Flur herunter. Vor der Tür von Zimmer 3 hielt ich an und atmete tief ein. Dann Griff ich nach der Türklinke und öffnete langsam die Tür. Vorsichtig lugte Niall über meine Schulter. Gemma lag auf dem Behandlungstisch. Ihr T-Shirt war bis zur Brust hoch gezogen und sie erschrak, als sie uns bemerkte. "Entschuldigung?", hörte man eine erstaunlich tiefe Frauenstimme. Eine Frau in weißem Kittel trat vor die Tür und guckte uns fragend an, "ich befinde mich noch in einer Behandlung, also wenn sie mit mir sprechen möchten, lassen sie sich bitte einen Termin geben und setzen sie sich ins Wartezimmer."

"Nein, ist schon ok", sagte Gemma schnell, als die Ärztin grade die Tür wieder zu machen wollte, "lassen sie sie rein. Die zwei gehören zur Familie." Wiederwillig trat die Frau zur seite und gewährte uns so eintritt. "Was ist los Gemma?", fragte Niall, "was machst du hier?" "Keine Panik, ich krieg nur grade mein erstes Ultraschallbild", meinte Gemma und deutete auf einen kleinen Bildschirm. Ich seufzte erleichtert. "Und wir dachten schon, du hast es dir doch anders überlegt. "Selbst wenn, wäre es heute eh noch nicht abgetrieben worden", meinte Gemma. "Nicht?" Niall guckte verwirrt. "Nein, das habe ich nur gesagt, um meine Meinung deutlich zu machen, es wäre nur ein Beratungstermin gewesen. So schnell geht das nun auch nicht."

"Wenn es sie nicht stört, würde ich jetzt gerne das Bild machen", sagte die Ärztin und ging mit wichtiger Miene zu einem kleinen Regal an der Wand. "Machen sie mal, wir werden uns hier einfach an die Seite setzen und leise sein", meinte ich und zog Niall zu einer kleinen Stuhl Reihe. Die Frau setzte sich auf einen Stuhl neben Gemma und schaltete irgendein Gerät ein. "Das könnte jetzt ein bisschen kalt werden", warnte sie, schmierte eine dursichtige Paste auf Gemmas Bauch und setzte dann ein Gerät darauf, welches so ähnlich aussah, wie die scangeräte an einer Kasse. Dann erschien ein Bild auf dem Bildschirm. Wie gebannt starrten wir es an.

Und dann sah ich es. Noch ziemlich klein und zusammen gekauert, aber es war da. Mein kleines Baby. Es hatte so winzige Arme und kurze Beine. In dem Moment war ich so unglaublich stolz und gleichzeitig gerührt, dass eine Träne über meine Wange rollte. Es war mein kleines, eigenes Baby. Ich guckte zu Niall rüber. Auch er hatte wässrige Augen. Gemma schien das alles sehr gelassen zu nehmen, aber als man sehen konnte, dass das Baby einen kleinen hüpfer machte, lächelte auch sie entzückt. "Guckt mal Jungs, es bewehgt sich schon richtig", sagte sie leise, ohne ihren Blick von dem Bildschirm ab zuwenden. "Oh ja. ganz der Papa", lachte Niall.

Siblings don't fall in love (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt