New Jersey

2.4K 108 3
                                    

1703 Pov:

Wir fuhren über eine gerade Landstraße und Rogers saß am Steuer eines blauen Wagen Richtung New Jersey. Romanoff saß wieder auf dem Beifahrersitz und hatte die Beine auf das Armaturenbrett gelegt. Ich war wieder am Griff der linken hinteren Autotür befestigt.

"Wo hat Captain America gelernt Autos zu klauen?" fragte sie interessiert nach und unterbrach damit die bis gerade anhaltende Stille.

"In Deutschland. Im Krieg. Und wir haben es nur geliehen, nimm die Füße runter." wies er sie an. Mit einem provozierenden Blick zu ihm gerichtet, tat sie dennoch was er sagte.

"Ok ich hab ne Frage. Du musst natürlich nicht antworten. Wenn du nicht antwortest, antwortest du natürlich trotzdem irgendwie." begann sie drum herum zu reden.

"Frag." bat er sie endlich die Frage zu stellen.

"War das dein erster Kuss seit 1945?" fragte sie ihn belustigt.

"So schlimm, ja?"

"Das hab ich nicht gesagt." verteidigte sie sich.

"Es klingt aber so, als würdest du es so meinen."

"Nein tu ich nicht. Ich hab mich nur gefragt... wie viel Übung du so hast."

"Dafür braucht man doch keine Übung." wiedersprach er ihr sofort.

"Jeder braucht Übung."

"Das war nicht mein erster Kuss seit 1945. Ich bin 95 nicht tot." bestärkte er.

"Gibt es niemand besonderen?" stichelte sie weiter.

Erheitert lachte er auf. "Es mag dich wundern, aber jemand mit ähnlicher Lebenserfahrung ist schwer aufzutreiben."

"Dann erfinde eben einfach irgendwas." schlug sie vor.

"So wie du?" stellte er als Gegenfrage.

"Ich würde sagen die Wahrheit hängt auch von den Umständen ab. Sie ist manchmal, für jeden was anderes. Das bin ich auch."

Sie lächelte dabei, doch Rogers erkannte den Schmerz dahinter. "So zu leben ist hart."

"Aber ein guter Weg zum Überleben." erwiderte die Agentin nachdenklich. Da hatte sie ausnahmsweise mal Recht.

"Ist schwer jemandem zu vertrauen, wenn man nicht weiß wer er wirklich ist." gab Steve zu bedenken. Am liebsten würde ich jetzt sagen, dass man deswegen einfach niemandem vertrauen sollte, aber ich hielt mich zurück.

"Ja... Wer soll ich denn für dich sein?"

"Eine Freundin?" fragte er nach. Sie lachte leicht auf. "Du bist... möglicherweise in der falschen Branche gelandet, Rogers."

Er lächelte schwach, drehte seinen Kopf wieder zur Straße und sah dann über den Rückspiegel zu mir.

"Wollen Sie wirklich die ganze Zeit schweigen? Haben Sie nichts zu sagen? Wie lange haben Sie vor das durch zu ziehen?" fragte er nun an mich gerichtet.

"Hast du nicht Durst? Oder Hunger?" mischte sich nun auch Romanoff ein.

"Komm schon, du hast seit über einem Tag nichts getrunken." drängte sie mich weiter. Doch erneut wandte ich meinen Blick aus dem Fenster. Gelangweilt legte ich meinen Kopf gegen die Scheibe.

"Seit einem Tag?" fragte Rogers verwundert nach.

"Ja, aber sie will von uns ja nichts annehmen. Eher verdurstet sie wahrscheinlich, als von uns ein Wasser anzunehmen." seufzte die Agentin aus.

In the Shadow of Love (Steve Rogers FF / Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt