Anastasia Pov:
"Die Frage lautet, wer kann bei S.H.I.E.L.D. Raketenangriffe im eigenen Land anordnen?" fragte Romanoff rhetorisch, da sie anscheinend die Antwort schon wusste. Nun schien es auch Steve bewusst zu werden, der inzwischen ein blaues Shirt trug.
"Pierce." eine gewisse Wut schwang in seiner Stimme mit.
"Der zufällig ganz oben im sichersten Gebäude der Welt sitzt." stimmte sie zu. Ich hingegen saß wie Steve am Tisch, stocherte jedoch nur unsicher im Essen herum. Dieses gelbe Rührei Ding war mir ziemlich suspekt.
"Aber er arbeitet nicht allein. Zolas Algorithmus war auf der Lemurian Star." überlegte Steve weiter. Dann sah er zu mir. Bittend blickte er mich an, weswegen ich nur die Augen verdrehte und tatsächlich ein kleines bisschen probierte. Und erneut stellte ich mir die Frage. Wieso gab ich so schnell bei ihm nach? Doch vergaß ich die Frage wieder, als sich dieser unbekannte aber dennoch leckere Geschmack auf meiner Zunge ausbreitete.
"Genau wie Jasper Sitwell." mutmaßte die Agentin weiter. Steves Blick richtete sich nun nachdenklich an sie.
"Dann lautet die Frage: Wie entführen die zwei meist gesuchten Menschen in Washington, einen S.H.I.E.L.D. Offizier am helllichten Tag?"
"Die Antwort lautet: Gar nicht." Wilson warf eine Akte auf den Tisch.
"Was ist das?" fragte der blonde nach.
"Nennen wir es ne Bewerbung." sprach der Angesprochene, während Steve aufstand und mit Nat auf das Bild sah, welches auf der Akte drauf lag. Sie blickte überrascht zu Sam auf.
"Ist das Bakhmala? Die Khalid Khandil Mission? Das warst du?" fragte sie ihn.
"Du hast nicht erwähnt dass er Rettungsspringer ist." wandte sie sich an Steve, während sie weiterhin zum schwarzhaarigen sah.
"Ist das Riley?" fragte Steve ebenfalls an Wilson gerichtet, als er sich das Foto ansah.
"Ja." hauchte dieser nur leise mit einem nicken.
"Ich hörte Hubschrauber waren nicht möglich, wegen der RPGs. Habt ihr Tarnfallschirme benutzt?" fragte sie ihn wieder.
"Nein." er nahm die Akte in der Mitte des Tisches und reichte sie Steve. "Die hier."
Steve nahm sie entgegen und schlug sie auf. Von meinem Platz las ich die Aufschrift auf dem Einband. EXO-7 FALCON. Zusammen sahen die beiden Avengers hinein.
"Hast du nicht gesagt, du wärst Pilot?" Steves Stimme klang jedoch nicht sonderlich verwundert, sondern eher belustigt.
"Ich hab nie was von Pilot gesagt." lachte Wilson leicht auf.
Steve schüttelte den Kopf und schlug die Akte wieder zu.
"Ich kann das nicht von dir verlangen, Sam. Du hattest ne'n Grund auszusteigen."
"Nein, Captain America braucht meine Hilfe. Der beste Grund wieder einzusteigen." entgegnete jener. Dankbar nickte Steve.
"Und woher kriegen wir so n Ding?" fragte er weiter nach.
"Das Letzte ist in Fort Meade. Hinter 3 bewachten Toren und einer dicken Stahlwand." erklärte Wilson wieder.
Steve sah zu Romanoff, die nur mit den Schultern zuckte. Dann richtete er sich erneut an den dunkelhaarigen.
"Gut, kein Problem." winkte er ab, als müsste er nur im Supermarkt Milch besorgen.
-
"Du kommst nicht mit, oder?" sah er mich fragend an, als ich mich erneut im Bad aufhielt und nun endlich meine Haare in Ordnung brachte. Die anderen drei waren eigentlich noch im Wohnzimmer um ihr Vorgehen zu besprechen. Doch hielt ich in meiner Bewegung inne, als ich Steve am Türrahmen ausmachte. Er blickte nur zu Boden, die Hände vor der Brust verschränkt.
"Willst du mich aufhalten?"
"Ich werde auf jeden Fall nicht gegen dich kämpfen. Außerdem ist Hydra nicht dein Kampf." schüttelte er den Kopf und kam auf mich zu.
"Also lässt du mich laufen?" fragte ich wieder.
"Kannst du mir eins versprechen?" bittend sah er mich durch den Spiegel an. Wir standen direkt neben einander, dennoch sahen wir uns nur durch den Spiegel an der Wand an. Da ich nicht antwortete fuhr er fort.
"Geh nicht zum Red Room. Tu es nicht, ich bitte dich." flüsterte er, was seinen Worten gleichzeitig einen gewissen Nachdruck verlieh.
"Ich..."
"Bitte." unterbrach er mich, da er wusste dass ich verneinen wollte. Schwer schluckte ich, als ich in seine Augen sah. Wie sie mich so bittend ansahen, die Angst ich könnte sterben.
Gleichzeitig schaute ich ihn deswegen verwundert an. Jemand hatte Angst um mich, ich könnte sterben.
"Natürlich habe ich Angst du könntest sterben." sprach er meine Gedanken aus. Erneut fand ich es ein wenig gruselig. Wie er anscheinend immer wusste was in mir vorgeht, als könnte er meine Gedanken lesen und meine Gefühle spüren.
"Ich sollte gehen." murmelte ich und ließ den Kopf sinken. Aus den Augenwinkeln sah ich wie er verstehen nickte.
"Nicht durchs Wohnzimmer. Natasha reißt uns beide in Stücke wenn sie sieht dass du verschwindest und ich dir dabei helfe." nachdenklich drehte er seinen Kopf zur Seite und sah mich nun richtig und nicht durch den Spiegel an.
"Geht es dir denn gut genug dafür?"
"Ich werd's schon schaffen. Ich hatte schon deutlich schlimmere Verletzungen und mit denen hab ich es auch geschafft." schenkte ich ihm ein kleines Lächeln. Etwas in mir wollte nicht, dass er sich Sorgen macht.
"Beruhigen tut es mich nicht wirklich. Und zum anderen bist du nun auf der Flucht. Du kannst zu niemandem der dir hilft, wenn du dich jetzt von uns abwendest."
"Aber bleiben kann ich auch nicht." schüttelte ich den Kopf. Erneut nickte er.
"Dann solltest du dich beeilen."
Ich atmete tief durch, stellte mich aufrecht hin, die Schultern nach hinten gestreckt und legte wieder meine eiskalte Maske auf. Auch wenn es bei ihm anscheinend nichts brachte. Damit war er der Erste, der durch diese Maske sehen konnte.
Schnell bürstete ich mir ein letzten Mal die Haare durch, drehte mich um, ging aus dem Bad ins Schlafzimmer und steuerte dort auf das Fenster zu. Steve folgte mir.
Die Hände in den Hosentaschen versenkt stand er da und sah mir zu wie ich das Fenster öffnete. Das Schlafzimmer war nicht sehr weit oben, weswegen ich vom Fenster locker nach unten springen konnte.
Ich war schon drauf und dran zu springen, da umschloss eine Hand mein Handgelenk und hielt mich zurück.
"Warte." kam es auch sogleich von Steve. Fragend drehte ich mich um. Er atmete einmal tief durch und sah mich mit einer überwältigend Überzeugung in seinen blauen, rechtschaffenen Augen an.
"Vielleicht kannst du mir nicht versprechen, dass du nicht zum Red Room zurück kehrst. Aber ich verspreche dir, dass ich dich suchen und finden werde. Egal ob tot oder lebendig, ich finde dich. Wobei es mir lieber wäre dich lebend wieder zu sehen."
Sein überzeugter Blick wich in einen traurigen.
"Bitte, überleb." flüsterte er noch, bevor er meine Hand wieder los ließ.
Schnell drehte ich mich wieder um, damit er meinen ebenfalls traurigen Blick nicht sah. Doch ich war mir sicher, er wusste so oder so wie es mir geht.
Einen Moment zögerte ich. Um neue Kraft zu bekommen und mich selbst zu überzeugen atmete ich noch einmal tief durch. Dann sprang ich aus dem Fenster.
Ein kurzer Schmerz durchzog meine Füße, doch verging er sogleich wieder. Dann lief ich los.
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In the Shadow of Love (Steve Rogers FF / Band 1)
Fanfic1703 ist eine erstklassige Absolventin des Red Room. Während eines Auftrags gerät sie jedoch in eine Falle und wird sowohl von der Madame, als auch vom KGB fallen gelassen. Nun sitzt sie in Haft bei S.H.I.E.L.D. ein. Doch dann wird sie befreit und...