Rowen
Der Tag fing beschissen an. Als hätte ich nicht scheiße geschlafen, habe ich noch Cody und Love im Traum gesehen. Sie küssten sich leidenschaftlich vor meinen Augen, betatschten sich überall und ignorierten mich. Das war glaub ich der schlimmste Albtraum, den ich je gesehen habe.
Nun betrat ich genervt die Küche, in der meine ganze Familie schon aktiv war und frühstückte. »Guten Morgen«, tönte die Stimme meines Stiefdads, der mir schon übel auf die Eier ging.
»Morgen«, murrte ich augenverdrehend und schlenderte langsam zum Kühlschrank. Gekonnt ignorierte ich Reed, der mit Chico sein Bacon teilte und gleichzeitig mit ihm sprach. Mum saß genau neben ihnen, hielt ihr Handy in der rechten Hand und surfte mal wieder im Internet.
»Soll ich dich zur Schule mitnehmen?«, fragte James und ich trank indem Moment aus der Flasche, schmeckte den Orangensaft auf meiner Zunge. »Nein danke.«, ich verschloss den Deckel wieder und verfrachtete die Flasche wieder an ihren Platz.
»Mit wem fährst du?«, Mum hob kritisch ihren Blick und legte ihr schwarzes Handy auf die Seite.
Gott diese Frage meiner Familie nervten mich unnormal. Ich versuchte mich noch am Riemen zu reißen, aber es klappte schwer.
»Mit dem Weihnachtsmann.« Ich stöhnte kurz auf. »Ich laufe, okay?«
»Rowen!«, zischte Mum. »Zick uns nicht so an. Du bist ja schlimmer als ein Mädchen.«
»Er ist doch eins.«, kicherte Reed leise, doch drückte sofort seine Hand auf seinen Mund, als ich ihn einen tödlichen Blick schenkte.
»Halt dein Maul, bevor ich es dir stopfe.« Ich war sauer auf ihn. Nicht wegen seiner Aussage, die ging mir am Arsch vorbei. Dieses Balg hatte einfach so mein Bett voll gespritzt mit Wasser. Und ich war so blöd und hatte mich hingelegt und kurz darauf bin ich in sein Zimmer gestürmt.
Doch der Mistkerl versteckte sich im Wohnzimmer, hinter seinem Vater, der genauso wie er fies grinste. Vater und Sohn nervten mich total. Ich könnte beide umbringen, doch Mum hielt mich noch davon ab.
Reed weitete schockiert seine Augen und hielt inne. Mums Mund stand offen und James sah mich stinksauer an. »Okay, okay!«, ich hob wehrend meine Hände. »Ich gehe ja schon. Ihr könnt mich mal.«
Ich stampfte aus der Küche, stieg die Treppen hoch in mein Zimmer und zog mich blitzschnell um. Ein grauer Kapuzenpullover mit der Aufschrift »Fuck off« stellte meine Stimmung perfekt dar. Darunter eine Jogginghose in der selben Farbe. Unten im Flur schnappte ich meine weißen Sneaker und verließ das Haus.
Zur Schule nahm ich nichts mit. Hefte, Bücher oder sonst was interessierte mich nicht. Stifte brauchte ich eh nicht. Irgendjemand würde mir schon einen geben. Also brauchte ich nichts.
Ich schlenderte cool die Einfahrt runter und war kurz davor meinen Schulweg entlang zu laufen, jedoch ertönte die Stimme von Millie.
»Rowen! Warte!«
In meiner Bewegung stoppend drehte ich mich zu ihr. »Millie«, nickte ich ihr emotionslos zu. Sie rannte auf mich zu und ihr Outfit war mal knapper als mein Taschengeld. Ich besaß keinen einzigen Dollar.
»Möchtest du zur Schule?«
Ich nickte desinteressiert.
»Dann lass uns gemeinsam laufen. Ich brauche mal wieder einen Gesprächspartner.« Erneut nickend lief ich los und Millie kicherte neben mir, als hätte ich etwas lustiges gesagt.
»Wie läufts mit Love?«, wollte sie auf Anhieb wissen.
»Ganz okay, wieso?« Ich werde keinem sagen, dass es mit Love gerade perfekt läuft. Nicht nachdem ich Cody erzählt habe, dass ich Love im Auge habe und schon unternimmt er was mit ihr? Den Bastard knöpf ich mir auch noch vor. Macht mir vor, als wäre er mein bester Freund, aber möchte sich gleich mein Mädchen schnappen.
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Till the Death | ✓
Fiksi Remaja»Unsere Herzen schlagen gleich schnell. Sie schlagen füreinander.« Love Davis versucht in allem das Positive zu sehen, doch die Trauer in ihrem Herzen macht es ihr nicht leicht. Vor einem Jahr ist ihre Schwester gestorben und seitdem kommt sie damit...