Gewitter im Kopf - OS

19. Tian (Die Wand zwischen uns 2)

Jan

Tim soll heute entlassen werden. Ich bin so aufgeregt, denn seine Mutter wird ihn abholen, weshalb ich Tina endlich kennen lernen werde. Wir haben uns die letzten 2 Tage immer verpasst, sodass ich sie noch nicht kennen lernen konnte.

Natürlich habe ich Tim erklärt, weshalb ich im Krankenhaus gelandet bin. Er hat sofort darauf bestanden eine Notfalltablette in sein Portemonnaie zu legen, wozu ich nicht nein sagen konnte.

Gerade liegen wir zusammen auf seinen Krankenbett, ich an ihn gekuschelt, während er eine Melodie summt. Sie ist mir nicht bekannt, allerdings formen sich verschiedene Worte zu einem Satz und der Satz wird zu einer Strophe. Gerade als ich sie Tim vorschlagen will, kommt der Arzt rein und lächelt uns an.

„Also, Herr Lehmann. Es ist schön zu sehen das sie sich doch entspannen können. Ich habe arrangieren können, das ihre Prüfung in 4 Tagen ist.“, erklärt der Arzt, wird aber von Tim unterbrochen: „Aber dann habe ich keine Zeit zum lernen, wenn ich noch 4 Tage die Beine still halten soll!“ „Genau das ist der Plan! 2 Wochen fast durchgehendes Lernen reichen vollkommen. Herr Zimmermann? Ich verlasse mich auf Sie, dass Sie Herrn Lehmann vom Lernen abhalten und dafür sorgen das er vollkommen entspannt.“, sagt der ältere Mann an mich gewandt. „Sie können sich auf mich verlassen! – He! Der Tim ist so dumm, der würde jede Prüfung verkacken und sein Abitur hat er auch gekauft! –“, antworte ich.

Die beiden anderen Anwesenden lachen und Tim meint: „Hey! So dumm bin ich auch nicht!“ Und damit zieht er mich in einen Kuss. „Tim du bist überhaupt nicht dumm! Nur verpeilt.“, höre ich eine sanfte, weibliche Stimme lachen. Sofort löse ich mich von Tim und Blicke zu der Blonden Frau, die eben den Raum betreten hat.

„Hi Mama.“, lächelt Tim neben mir und steht auf, um die Frau zu umarmen. „Hallo mein Sohn.“, antwortet die Frau, ehe sie auf mich zugeht: „Du musst Jan sein. Ich habe schon viel von dir gehört. Natürlich nur gutes! Ich bin Tina.“ „– He, dein Gesicht stört! – Natürlich nicht. Sorry. Ich habe-“ „Tourette mit Koprolalie. Keine Sorge. Tim hat mich vorgewarnt.“, lacht sie uns unterbricht mich somit.

Ich atme erleichtert auf und spüre daraufhin auch schon Tims Atem an meinen Ohr. „Meinst du wirklich ich würde Mama nicht bescheid geben und dich ins kalte Wasser laufen lassen?“, haucht er in mein Ohr. „ – So dumm wie du manchmal bist, ja! –“, schreit Gisela sofort. Tim muss wieder schmunzeln, während die anderen beiden uns verwirrt ansehen.

„Wie auch immer.“, schüttelt der Arzt den Kopf, „Wie schon gesagt. Die nächsten Tage ist Entspannung angesagt und dann schaffen Sie ihre Prüfung in 4 Tagen.“ Mit den Worten ist Tim entlassen, weshalb Tina, er selbst und ich aus dem Krankenhaus verschwinden.

In seiner Wohnung angekommen, schaue ich mich neugierig um. Seine Wohnung ist modern eingerichtet und relativ gemütlich. „Nicht so viel schauen. Komm meine Mama hat Kuchen mitgebracht.“, meint Tim hinter mir und umarmt mich von hinten. Ich zucke zusammen, während Gisela Zombiegeräusche macht. Mein Freund lacht wieder und zieht mich mit auf den Balkon.

Dort sitzt Tina und gießt uns drei Gläser Wasser ein. Dann nimmt sie eins in die Hand und prostet uns zu. „Auf 4 Tage Entspannung für meinen Sohn!“, ruft sie freudig. Wir lachen und machen es ihr gleich.

Ich wache von einem scheppernden Geräusch auf. Die letzten 3 Tage habe ich dafür gesorgt, dass Tim kein einziges Mal an seine Prüfung denken muss.

Den ersten Tag haben wir einen langen Spaziergang mit seinem Hund Henry gemacht. Am zweiten Tag, hat Tim meine Familie kennen gelernt und gestern haben wir uns einen Tag für uns genommen. Wir haben von uns erzählt und wissen jetzt mehr über den anderen.

Um Tim zu beruhigen, haben wir auch beschlossen, dass ich heute bei ihm übernachte. Eigentlich sollte er neben mir schlafen, aber dort liegt er nicht mehr.

Langsam quäle ich mich aus dem Bett und schlurfe ins Wohnzimmer. Dort traue ich mein Augen kaum. Tim sitzt im Schein einer kleinen Lampe am Tisch und… lernt.

„Tim! Du hast genau einen Versuch mich davon zu überzeugen, dir keine zu Scheuern! Du sollst nicht lernen und jetzt schlafen!“, rufe ich wütend. Es ist zwar unwahrscheinlich das er wegen einer Nacht wieder im Krankenhaus landet, aber sie Prüfung versemmeln kann er trotzdem noch!

„Ich ähm… habe mich unsicher gefühlt…“, stottert er. Ich verdrehte die Augen, laufe zu ihm und lasse mich neben ihn auf das Sofa fallen.

„Was machst du, wenn jemand sich den Nagel in die Hand gehauen hat?“, frage ich. „Ich lasse den Nagel in der Hand stecken und verbinde diese. Währenddessen beruhigte ich die Person und rufe den Krankenwagen.“, antwortet er wie aus der Pistole geschossen.

„Was machst du, wenn jemand ein Zahn ausgeschlagen wird?“, frage ich weiter. „Ich packe den Zahn in einen Beutel und versuche danach die Blutung zu stoppen. Währenddessen rufe ich den Krankenwagen.“, kommt es wieder wie aus der Pistole geschossen.

„Epileptischer Anfall?“ „Tablette geben, wenn der Patient noch nicht zuckt. Wenn er schon zuckt, alle gefährlichen Gegenstände außer Reichweite bringen und Krankenwagen rufen.“

„Jemand verschluckt sich und fällt in Ohnmacht?“ „Mit beiden Armen unterhalb der Brust anfassen, Hände zur Faust bilden und nach hinten oben ziehen. Wenn das nicht hilft mit zwei Fingern auf die Speiseröhre drücken, bis die Person wieder atmet.“

„Was machst du mit Passanten die nicht einsehen wollen, dass sie da nicht lang können?“ „Standhaft bleiben und darauf bestehen, dass diese Personen wegbleiben!“

(Wow da hat sich das erste Hilfe Training und der Rettungsschwimmer mal bezahlt gemacht😂😂)

„Und was genau kannst du jetzt nicht?“, frage ich schließlich. „Ähm…“, kommt es nur von Tim, während er sich verlegen am Nacken kratzt. „Siehst du! Also ab ins Bett und schlafen!“, sage ich bestimmt und ziehe ihn hoch und mit ins Bett. Dort kuscheln wir uns wieder aneinander und schlafen schließlich ein.

Am nächsten Morgen muss Tim früh los, um die Prüfung zu machen, da sowohl Praxis als auch Theorie heute sind. Wir haben uns zum Abendessen bei mir verabredet, weshalb ich jetzt am gedeckten Tisch auf ihn warte, während das Essen auf dem Herd warm gehalten wird.

Als ich die Klingel höre, laufe ich schnell dort hin und lass Tim zu mir hochkommen. „Und?“, frage ich sofort, als ich ihn sehe. Er lacht und fragt zurück: „Kein Hallo?“ „Jaja, Hallo.“, sage ich halbherzig und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen, ehe ich wieder frage: „Wie ist es gelaufen?“

„Super! Der Prüfer hat sogar gesagt, dass es sehr gut war das ich die Nacht geschlafen und nicht gelernt habe. Danke Jan. Wegen dir habe ich meine Prüfung geschafft.“, lächelt Tim glücklich und umarmt mich fest. „ – Ohne mich würdest du rein gar nichts hinbekommen! – Gerne! Für meinen Freund doch immer wieder gerne!“, antworte ich und ziehe ihn für einen Kuss zu mir runter.

Als wir uns lösen fragt Tim leise: „Feiern wir das jetzt?“ Ich nicke und lächle: „Aber sowas von!“

Ich weiß nicht mehr, wer sich die Fortsetzung gewünscht hat, aber hier ist sie🙃

Ich hoffe sie ist einigermaßen ok. Morgen soll das Aufeinandertrefgen nach 2 Wochen kommen. Ich weiß noch nicht was ich danach mache.

Entweder ich arbeite an der Tian FF, arbeite die Wahrheit zu Madeira Reihe aus oder ich schreibe was komplett anderes. Mal schauen.

Gute Nacht und schlaft schön😴

PS: Ich hasse meinen Bruder, dass er nicht einfach mal akzeptieren kann und mich immer annörgeln muss, wenn ich das weitergeben, was Mama und Papa gesagt haben!