39. Versteckte Wunden

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„Da seid ihr ja endlich. Man wie lahm bist du eigentlich?"

„Jayna? Aber was.....Was machst du denn hier?"

„Ich habe ihr geschrieben sie soll hier auf uns warten. Immerhin sind die Einkäufe schon schwer genug. Lässt du mich bitte runter?" Etwas skeptisch und vor allem zögerlich lässt der Rotschopf mich langsam von seinem Rücken gleiten. Meine Beine sind allerdings immer noch alles andere als standfest, weswegen ich sofort etwas einknicke, mich aber Gott sei Dank etwas an dem Jungen vor mir abfangen kann. Besorgt werde ich gemustert, bevor auch schon Jayna näher zu uns kommt und meinen Hals genauer begutachtet. Den wird sie gleich erstmal notdürftig versorgen müssen, da ich damit ja nicht einfach zur Krankenstation spazieren kann. Sie streift sich ihren Hoodie ab und zieht ihn mir über, sodass meine Wunde durch den hohen Kragen verdeckt wird. Ein Glück habe ich ihr welche von mir angeboten, weswegen das mit der Größe alles andere als problematisch ist. Ohne noch mehr Zeit als sowieso schon zu vergeuden dreht sie mir ihren Rücken zu und hebt mich auf eben diesen. Sie ist der einzige Mensch, bei dem ich ohne irgendwelche Hintergedanken und Gegenwehr zulasse getragen zu werden. Immerhin würde sie nie abschätzig darüber urteilen und ihr vertraue ich wirklich blind. Langsam setzen wir drei uns wieder in Bewegung. Keiner sagt auch nur ein Wort. Ich glaube Eijiro ist viel zu sehr damit beschäftigt abzuwägen, was er macht oder wem er alles von der Sache berichtet. Wohingegen Jayna und ich uns wahrscheinlich ein Stück weit ein und dieselben Gedanken teilen. Zumindest was die Gedanken an den Überfall angeht. Was Jaynas Mordgedanken angeht, die sie wahrscheinlich gerade gegen Eijiro entwickelt, kann ich nicht mithalten. Ich weiß immerhin, dass ihn keine Schuld trifft. Das aber dem Mädchen zu erklären, dass am liebsten alle anderen Menschen in meinem Leben beseitigen würde, dürfte wirklich extrem schwierig werden.

„Man Leute habt ihr mal auf die Uhr geguckt?"
„Ihr habt euch mehr als nur ein bisschen Zeit gelassen."
„Sagt mal ist alles ok? Warum trägst du Shiori Jayna?"

„Oh hey Leute...oh ähm...ach das war eine blöde Sache, mir ist im Laden was runtergefallen und dabei habe ich Shioris Fuß getroffen und..." stammelt Eijiro auch schon schlecht gelogen drauf los. Oh man, also wenn die den Mist glauben, dann werd ich aber echt nicht mehr. Das müssen die doch eindeutig als Lüge erkennen.

„Du bist aber auch echt ungeschickt Eijiro." Kommt es etwas spöttisch von Denki, der jetzt seinem Kumpel gegenübersteht und ihn abschätzig anguckt. Ok ich habe tatsächlich das Niveau von diesem Deppen vergessen. Der würde einem alles abkaufen, sogar wenn man ihm erzählen würde, dass der Himmel grün wäre. Gott sei Dank lenkt meine Trägerin ihre Schritte aber ohne Umschweife zu den Treppen. Der Aufzug würde zu lange dauern und dabei würden nur noch mehr Fragen aufkommen. Obwohl wir extra wegen etwas zu Essen losgegangen sind, ist mir der Hunger mittlerweile gründlich vergangen. Zumindest für den Moment. Und den Moment sollte ich nutzen, um Jayna von den genauen Umständen zu berichten.

„Himiko ist also immer noch so quirlig wie damals."

„Ich sag dir die hat sie echt nicht mehr alle. Ich habe das Gefühl ich spüre ihre Finger immer noch an mir. Also wenn ich mich wieder halbwegs bewegen kann, dann gehe ich erstmal ausgiebig duschen." Knurre ich vor mich hin, während ich auf der Seite liege und Jayna sich nun meinen Rücken genauer anschaut. Die Schmerzen im Rücken haben sich vorhin echt verdammt schlimm angefühlt, dass ich eigentlich damit gerechnet habe wie ein Schwein zu bluten. Doch allein die Reaktion von Eijiro hat mich dahingehend etwas beruhigt, denn wenn es wirklich schlimmer gewesen wäre, dann wäre er niemals so ruhig geblieben und hätte sich auch nicht so leicht abspeisen lassen. Scheinbar habe ich aber ‚nur' eine minimale Einstichstelle und einen mehr als heftigen ‚Ausschlag'.

„Mh, also das sieht definitiv aus, als hätten die dir was injiziert, wenn du mich fragst. Ich bezweifle allerdings, dass wir rausfinden können was genau es war. Dazu fehlen uns leider die geeigneten Gerätschaften." Ein Seufzen kommt von hinter mir und ich spüre einen Hauch fremder Körperwärme an der betreffenden Stelle. Dieser Hauch schwenkt aber schlagartig in Schmerzen um, als mich Jayna berührt. Die Stelle ist mehr als empfindlich und nach einem kurzen krampfenden Zucken und einem kleinen unterdrückten Schmerzenslaut lässt Jayna augenblicklich wieder von mir ab.

Die Angst in mir... (BNHA - Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt