Am Morgen

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„Wirklich schade, dass ich dich nicht küssen durfte", nuschelte Legolas am Morgen grinsend gegen meine Lippen. Ein kleines Kichern entfuhr mir. „Ich würde jetzt ja sagen, ich hasse dich, aber das entspricht nicht ganz der Wahrheit." Er lag nur halb auf mir, denn er stützte sich neben meinem Kopf auf seinen muskulösen Armen ab. „Du lügst doch sehr gerne", grinste er mich frech an. „Da hast du wohl recht", gab ich zurück. „Wir müssen nachher zu dem Bankett", seufzte der blonde Prinz. Genervt ließ ich meinen Kopf zurück in die Kissen fallen. Auch wenn ich die Festtage als ein paar der schönsten im ganzen Jahr empfand fehlte mir die Motivation. Viel lieber würde ich für immer mit Legolas in diesem bequemen Bett liegen bleiben, mich mit ihm unterhalten und vielleicht noch ein paar andere Dinge tun, doch die Pflicht rief. „Vielleicht sollten wir das hier", er deute an unseren halbnackten Körpern hinunter, „erstmal geheimhalten."
Als Antwort bekam er nur ein Nicken. Zu mehr war ich gar nicht fähig, denn ich war von seiner Schönheit überwältigt. Seine strahlend blauen Augen funkelten mich liebevoll an, seine Mamorweiße Haut glänzte im goldenen Morgen Licht.
Bevor er aufstand gab er mir noch einen Kuss auf die Stirn. „Willst du hin?", fragte ich ihn verwundert, als er sich Kampfkleidung anzog und begann seine goldenen Haare zu flechten.
Patrouille", gab er knapp zurück. Verwirrt schaute ich ihn an. „Aber heute ist Mereth en gilith." Es war der dritte Festtag von insgesamt fünf. Zwei wurden mit einem großen Fest gefeiert und die anderen drei wurden im kleinen Kreis gefeiert. Normale Familien trafen sich mit ihren Freunden und Verwandten, doch ich konnte mich an kein einziges Fets erinnern an dem wir nicht irgendwelchen förmlichen Banketten oder feiern bewohnten. Für Legolas  galt sicherlich das gleiche.
„Das befreit mich nicht von meinen Pflichten."
Enttäuscht setzte ich mich auf. Wie gerne hätte ich noch mehr Zeit mit ihm verbracht. Es gab noch so vieles worüber wir reden mussten und ich wollte mehr über ihn erfahren. „Bis später, gîl nin [mein Stern]. Und pass auf, dass mein Vater dich nicht sieht. Es reicht schon, dass die beiden Wachen uns gestern gesehen haben." Zaghaft lächelte ich ihn an und er ging mit einem letzten Lächeln. Sollte ich noch ein wenig schlafen? Nachdem ich eine Zeit lang einfach nur da gesessen hatte stand ich auf und schnappte mir mein Kleid. Ein wenig achtlos warf ich es mir über und begann es zuzuschnüren, als auf einmal die Tür aufschwang.

Die Macht der Liebe || Legolas FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt