Die Macht der Liebe || Legolas FF

Erwischt?

Erschrocken starrte ich in das Gesicht von Thranduil. Die dicke Augenbraue des Königs flog in die Höhe, als er mich betrachte. Legolas Vater konnte sich wohl durchaus denken, was ich hier machte. Oder wohl eher wie sein Sohn und ich unsere Zeit verbracht hatten. Meine zerwühlten Haare und die Tatsache, dass ich noch das Kleid von gestern trug verrieten es wahrscheinlich noch mehr. „Wo ist mein Sohn?", ertönte seine kühle Stimme nach einem Moment des Schweigens. „Euch auch einen guten Morgen, Majestät. Legolas ist nicht hier." Fast ein wenig stechend Lagen seine kalten, gefühllosen Augen auf mir. Meine recht provokante Begrüßung ignoriert er gekonnt, wohl wissend wie ich war. Obwohl Legolas seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten aussah erkannte ich kleine Unterschiede. Thranduils Haare waren fast weiß, die von Legolas mehr golden. Auch Legolas Augen besaßen ein tieferes blau als die seines Vaters. „Aber er war anscheinend hier. Mir wurde jedenfalls gesagt, er wäre noch hier." Fast hätte ich aufgeseufzt, was ich gerade noch unterdrücken konnte. „Wie ich sehe führt ihr diese kleine Affäre fort", wechselte er das Thema. Ich wusste nicht, was ich darauf entgegnen sollte. Woher wusste Thranduil, dass Legolas und ich schon vorher miteinander das Bett geteilt hatten? Wahrscheinlich war es auch mehr als auffällig gewesen. „Ihr solltet vorsichtiger sein. Die Wachen, die euch gesehen haben sind zum schweigen verpflichtet, aber wenn euch jemand anderes sieht gelangt das schneller zu eurem Vater als ihr denken könnt." Schnell strich ich ein letztes Mal über mein zerknittertes Kleid und zupfte meine Haare zurecht, dann drehte ich mich wieder zu dem Sinda um. Es war eigentlich mehr als respektlos einem König den Rücken zu zudrehen, doch ihm so zerzaust unter die Augen zu treten war auch nicht besser. Meine Haare kringelten sich fast schon wild um meinen Kopf. Normalerweise zeigte ich meine Locken niemandem und glättete meine hüftlangen Haare mit verschiedenen Ölen, aber Legolas hatte sie schon zu Gesicht bekommen und sein Vater nun ebenfalls. „Dann solltet ihr wohl niemandem verraten, was ihr hier gesehen habt. Nur wenige wissen davon und es sollte sich dabei belassen."