𝐅𝐑𝐎𝐙𝐄𝐍 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓, steve rogers

10. VERLOREN IM SCHNEE

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— VERLOREN IM SCHNEE —

2015 | MOSKAU, RUSSLAND — Mit dem scharfen Eisdolch und einem angriffslustigem Schrei, rannte Ice-Queen direkt auf den blonden Super-Soldaten zu. Um jeden Preis, wollte sie sein Herz in ihren Händen sehen. Doch schon wieder kam ihr der rot-blaue Vibraniumschild zuvor und zerbröckelte den Eisdolch beim Aufprall in tausende von Stücken. Das machte aber nichts, denn sie ließ sofort einen weiteren in ihrer Hand erscheinen. So schnell gab sie nicht auf...

Steve Rogers, holte nun mehrmals aus. Doch egal, ob mit Schild, mit gezielten Tritten oder geschickten Faustschlägen, das Mädchen vor ihm, duckte jeden seiner kommenden Attacken aus, so als kenne sie bereits seine Strategie, sein Kampfmuster. Aber sie traf erst, vor wenigen Augenblicken zum allersten Mal auf ihn. Oder etwa nicht?

„Was willst du von mir?" Verlangte der Soldat zu wissen, als er es nach ewigem Gerangel schaffte sie mit seinem Schild gegen eine naheliegende Tanne zu werfen. Sämtliche Gedanken durchkreisten seinen verwirrten Kopf. Er konnte sie nicht töten. Nicht bevor er keine Antworten auf die unzähligen Fragen hatte.

Was war ihr Ziel? Wer schickt sie? Warum war sie nur hinter ihm her? War sie hier um ihn zu entführen? Wollte sie ihn foltern? Oder wollte sie Informationen? Und wer zum Teufel war sie?!

„Willst du mich töten!?" Schrie er herausfordernd und beobachtete seine Gegnerin am Boden, als sie sich aufgrund des Aufpralls den Kopf rieb. Auch sie konnte nicht pausenlos kämpfen. „Na los!"

Also hatte sie doch eine Schwäche. Ice-Queen rückte die blaue Kapuze auf ihrem Haupte zurecht und wählte ihre nächsten Worte, weise. „Du sollst nicht sterben." Spottete sie und schüttelte amüsiert ihren Kopf. Wollte sie wirklich seinen Tod? „Ich will, dass du leidest!" Und dann darf er sterben...

Die Fingerspitzen ihrer linken Hand krallten sich in den weißen Schnee, tankten nach Energie und Zorn. Die Rechte Hand plante jedoch schon den nächsten Angriff auf den Captain und hüllte sich in eisigem Silberblau. Noch bevor er sich ihr nähern konnte, streckte sie bereits ihre Hand nach ihm aus und warf einen kalten Eisstrahl in seine Richtung. Steve rückte den Schild vor seine Brust, doch auch Ice-Queen gab sich große Mühe. Sie biss sich zittrig auf ihre Zähne, erhob sich vorsichtig vom Schneeboden und feuerte all ihre Kraft gegen den Schild. Der Super-Soldat mag vielleicht stark sein, doch auch er hatte Schwächen. Und seine war das Eis.

Steve umklammerte den Griff des Schildes, so fest er nur konnte und drückte mit all seiner Kraft gegen die unerklärliche Macht. Das Eisige blau, strahlte grell auf das stabile Vibranium. Die gesamte Luft sowie Temperatur um den Captain herum sank immer tiefer und tiefer. Er hätte schwören können seine Lippen hätten bereits ihre Farbe gewechselt. Wie konnte er sie jetzt noch angreifen?! Sie hatte die Oberhand.

Doch er gab nicht auf und drückte gegen ihre Kraft an. Er konnte den Schild nicht auf sie werfen, somit wäre er schutzlos und sie könnte ihn erwischen. Er musste sie irgendwie hinhalten...

Eis auf Metall.

Königin gegen Soldat.

Nur zwei Unschuldige Kämpfer.

Ein Lächeln verzog sich auf ihrem blassen Gesicht, als sie bemerkte das er unsicher schien und nun zögerte anzugreifen. „Ich hätte mehr von dir erwartet..." Spottete die Eiskönigin, als sie sämtliche Kälte in ihren Adern und in Fingerspitzen spürte. All den Zorn und die Wut, die sie all die Monate versteckt und gehütet hatte, konnte sie nun an ihm freilassen. Ihm, dem Mörder von James Buchanan Barnes. Ihrem Partner.

Das Mädchen machte sich bereit um dem ganzen ein Ende zubereiten. Gleich würde sie frei von ihren Alpträumen sein. Nach seinem Tod, könne auch sie ihren Frieden finden. Doch bevor Ice-Queen ihre andere Hand heben konnte, hallte ein lautes Geräusch in den Ohren der beiden Kämpfer wieder...

Zu Steve's Rettung, kam in der allseits bekannten eisernen rot-goldenen Rüstung, Iron-Man angeflogen. Bevor Ice-Queen reagieren konnte, wurde sie bereits von einem heißen Repulsor-Strahl getroffen, der sie, aber auch Steve zu Boden warf.

„Cap, wer zum Teufel ist das?" Fragte Tony, als er immer noch hoch oben zu seinem Schutz, in der kühlen Luft schwebte. Steve atmete erleichtert aus, sobald er seinen Freund erkannte. Hätte er nicht schneller hier sein können? Das Mädchen lag mit ihrem Gesicht im weichen Schnee, auch die Kapuze des Umhangs löste sich beim Sturz von ihrem Kopf und enthüllte ihr langes Schneeblondes Haar. „Die sieht aus, wie eine Böse Version von Elsa."

Steve runzelte verwirrt seine Stirn. „Wer?" Atmete Steve erschöpft aus und war dankbar für seine Verstärkung. Seine Gedanken und seine Atmung war das reinste Chaos, immerhin hatte er die ganze Zeit mit einem wütenden Schneesturm gerangelt. Tony seufzte, bevor er amüsiert mit seinen braunen Augen rollte. „Ernsthaft? Die Eiskönigin hat Disney ein Vermögen eingebracht." Sagte er und hoffte Steve würde sich nach der Mission definitiv mehr mit aktuellen Filmen und Popkultur auseinandersetzen...

Ein Blick über Steve's Schulter verriet ihnen, dass Tony's Böse Elsa, noch immer ausgeknockt im Schnee ruhte. Der Captain erhob sich langsam wieder auf seine Beine und überlegte bereits gemeinsam mit Stark wie die beiden am besten fortfahren sollten. Sie hielten es fürs beste, wenn Iron-Man sich ihr als allererstes näherte, um Cap zunächst auf Abstand zu halten. Also hielt er eine eiserne Hand erhoben, Repulsor bereit. Hitze gegen Kälte.

Der Mann in eiserner Rüstung, richtete seinen Fokus auf die Gestalt am Boden. „Hey, Eisprinzessin." Rief er, doch bekam weder eine Antwort, noch eine Reaktion. „Entweder wir klären das ganze hier vernünftig, wie Erwachsene. Oder du bekommst einen weiteren von diesen wunderschönen und extrem heißen Repulsorstrahlen ab..."

Nur Stille.

Hatten die beiden, sie etwa umgebracht?

Iron-Man setzte einen Fuß vor den anderen. Der Schnee unter ihm knarrte und musste ihn wohl verraten haben, denn genau im selben Moment wurde Tony in eine Art Schneekuppel eingeschlossen, noch bevor er wegfliegen konnte. Dicke, kaum durchsichtige Eiswände. Die Kuppel würde ihn nicht lange gefangen halten, aber lange genug, sodass das Mädchen fliehen konnte.

Steve Rogers blickte nun erstmals in das Gesicht seiner Gegnerin und erstarrte, sobald er realisierte, wer gerade vor ihm stand – wer die ganze Zeit über mit ihm gekämpft hatte, wer ihn töten wollte. Weder Kapuze, noch Maske versteckten ihr wahres Gesicht. Seine blauen Augen, wollten sie nicht erkennen, doch etwas anderes in ihm tat es dennoch. Und plötzlich machte alles wieder einen Sinn...

„Elsie?"