Teil 9

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Wir lagen minutenlang still da und ich würde von seinem regelmäßigen, aber schnellen Herzschlag verzaubert. Was tat ich hier? Ich war doch nicht schwul, schieß es mir abermals in den Kopf. Aber es fühlt sich so verdammt gut an, seine Stärken Arme um mich zu spüren. Ich genoss jede Sekunde mit ihm, weil ich im Hinterkopf jeden einzelnen Jodler im Kopf hatte, die meinten, meine Sexualität wäre egal, solange ich auf meine Gefühle hörte. Und die führten mich seit gestern überraschenderweise zu Lukas. Sie waren von einer auf die andere Sekunde aufgetaucht und verschwanden auch nicht mehr. Meine Gefühle für ihn sollten nie wieder weggehen.
Ich merkte eine Bewegung von ihm und spürte wie ich mich mit ihm aufsetzte. Er schaute mir tief in die Augen und ich verlor mich in seinen.
"David, für mich ist das nichts einmaliges", fing er ernst an. "Was auch immer mit uns passiert, ich muss dir die Wahrheit sagen. Ich kann keine halben Sachen machen. Das gestern war nicht geplant, aber schon lange von mir gewünscht. Seit 1,5 Jahren ungefähr empfinde ich für dich anders. Das kam alles schleichend, aber eines Tages hatten wir uns auf der einen Party stundenlang unterhalten und ich habe mich so verbunden gefühlt mit dir. Als ich dich später mit einer Tussi tanzen gesehen habe, wurde ich eifersüchtig, einfach so. Und als du mit deiner Ex zum Livestream der Vierschanzentournee kamst und ihr euch in der Pause rumgehackt habt, sind mir die Sicherungen durchgebrannt."
"Lukas, ich kann dir nicht viel sagen", schaue ich ihn mitleidig an. "Ich weiß nur so viel: Mir hat das gestern sehr gefallen. Ich habe keinen Plan, was das zwischen und ist, aber ich genieße es, auch die Umarmungen mit dir, deinen Herzschlag, deinen Atem mit seinem sich denkende Brustkorb. Wollen wir es erst einmal nicht benennen und einfach das machen, wonach wir uns sehnen?"
Er nickte stumm und zufrieden, auch wenn ich einen Hauch Zweifel bei ihm sah. Allerdings konnte ich meine Sexualität nicht deswegen komplett in Fragen stellen. Oder doch?
Während er mir erneut durch die Haare strich, führten meine Hände wie ferngesteuert zu seinem Bauch. Meine Finger schlüpften unter das Shirt und zogen es ihm langsam aus, immer darauf bedacht, keinen Schritt zu weit zu gehen. Er sollte sich genau wie ich wohl fühlen. Das tat er offenbar, denn er machte das Gleiche bei mir nur eine Minute später.
"Du hast einen schönen Oberkörper", starrte ich auf das Sixpack und realisierte meine aufkommende Lust. Doch ich wollte nichts überstürzen. Ich ließ mich diesmal auf seinen nackten Oberkörper fallen und genoss die Wärme, die er ausstrahlte. Nie hätte ich geglaubt , ausgerechnet mit Lukas so dazuliegen. Ich genoss die Kuscheleinheit und schlief friedlich mit ihm ein.

Die Geschichte Zwischen Mir Und Meinem Besten Freund Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt