18. Dezember

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Der Grund, wieso Weihnachten Lucas liebster Feiertag ist. (Established Relationship, 1220 Wörter. Ich weiß ehrlich nicht was ich davon halten soll aber gut 😂 Mal ein bisschen was anderes als sonst, ich hoffe ihr mögt es trotzdem.)

Luca

Seit ich Christina getroffen habe, haben sich meine Gefühle gegenüber Weihnachten völlig verändert. Nicht, dass ich die Feiertage nicht vorher schon geliebt hätte, denn das habe ich. All die schönen Erinnerungen, die ich mit meiner Familie an Weihnachten sammeln konnte - das Plätzchen backen, das Dekorieren des Christbaums, all die Verwandten wiederzusehen, für die man das ganze Jahr über keine Zeit hatte - das hatte schon immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Aber Christina...Christina hat etwas daraus gemacht, das ich nicht richtig beschreiben kann. Als ich sie das erste Mal traf, sie mir um den Hals fiel und ihr Geruch mich eingehüllt hat, war das Erste, an das ich gedacht habe, Weihnachten. Fragt mich nicht wieso, denn ich kann nicht einmal in meinem Kopf formulieren, was ich in diesem Moment gefühlt habe. Sie erinnerte mich vom ersten Moment an an Zuhause. An Geborgenheit. An eine Art von Liebe, die mir nicht einmal meine Familie geben kann. Sie erinnerte mich an etwas, das in jeder meiner bisherigen Beziehungen gefehlt hat und nach dem ich mich sehnte, ohne es wirklich zu wissen. Insgeheim sehnte ich mich danach, jemandem nahe zu sein - nicht körperlich, sondern seelisch. Ich wünschte mir, mich um diese Person zu kümmern und sie glücklich zu machen. Und Christina hat mir das alles gegeben. Noch bevor mein Kopf es überhaupt realisiert hat, hat mein Herz schon ihr gehört.

Ich weiß, dass sie immer an meiner Seite sein wird, egal was ich sage oder tue. Vielleicht wird sie verdammt angepisst sein und tagelang kein einziges Wort mit mir sprechen aber sie wäre bei mir. Und ich bin unendlich dankbar für ihre Anwesenheit. Egal ob während der Let's Dance Trainings, während der Auftritte oder jetzt, als wir fast schon unser halbjähriges Jubiläum feiern - Christina erdet mich und zum ersten Mal seit langem hat sie mir das Gefühl gegeben, geliebt und geschätzt zu werden. Wichtig zu sein. Und jetzt, wo unser erstes gemeinsames Weihnachten vor der Tür steht, liebe ich es umso mehr, all die kleinen Dinge mit ihr zu genießen, die Weihnachten für mich ausmachen. Am Wochenende backen wir zusammen, wo bei ich mich die meiste Zeit über halb tot lache, weil Christina dabei über und über mit Mehl bedeckt wird und aussieht wie ein süßer kleiner Schneemann. Wir schmücken meine Wohnung mit warmen Lichtern und Weihnachtskugeln in allen Farben und ärgern meinen Bruder, weil wir uns in seine Wohnung schleichen und die ebenfalls in ein einziges Chaos aus Lametta und Glitzer verwandeln. Aber meine Herzensmomente sind und bleiben die Augenblicke, die man nicht planen kann. Wie zum Beispiel wenn wir ein paar Zutaten für Christinas Lieblingsplätzchen einkaufen gehen und auf dem Weg zum Supermarkt an einem kleinen Stand mit frisch geschnittenen Mistelzweigen vorbeikommen. Tief in Gedanken versunken hatte ich versucht mich daran zu erinnern, ob wir für die Feiertage sonst alles zuhause hatten, als sie plötzlich nach meinem Ärmel griff und mich an sich zog. Ich sah sie verwirrt an, aber das Gefühl verwandelte sich schnell in ein glückliches, als sie ihren zierlichen Körper an meinen drückte, während sie sich auf die Zehenspitzen stellte um mich zu küssen. Sie strahlte, als sie sich zurückzog und ihre Augen schimmerten so sehr, dass ich für einen Moment beinahe darin versunken wäre. Sie zeigte nur auf den Mistelzweig, was dafür sorgte, dass ich das Grinsen fast gar nicht mehr von meinem Gesicht bekam. Ich kaufte ein paar Äste, um sie später in der Wohnung aufhängen zu können, nur um eine Ausrede zu haben, sie noch öfter zu küssen, wann immer mir danach war. 
Meine bei weitem liebsten Erinnerungen an dieses Weihnachten sind aber die Abende, an denen wir langsam in der Küche tanzen. Seit Let's Dance hab ich zugegebenermaßen die meisten Schritte wieder vergessen und neben Christina fühle ich mich immer noch wie ein kompletter Anfänger mit zwei linken Füßen aber es macht ihr nie etwas aus.

An diesem Abend komme ich aus dem Schlafzimmer in die Küche, wo ich bis jetzt an den Texten für neue Songs getüftelt habe. Weil ich erschöpft und müde von der ganzen Arbeit bin und Christina in der Küche hab fluchen hören, habe ich mich letztendlich dafür entschieden es für heute gut sein zu lassen und endlich Zeit mit meiner Freundin zu verbringen. Manchmal habe ich das Gefühl, sie schleicht sich mit jedem Tag tiefer in mein Herz. So tief, dass ein paar Stunden reichen, um sie zu vermissen. Mit diesem Gedanken im Kopf biege ich um die Ecke und wäre beinahe in lautes Lachen ausgebrochen, als mein Blick auf Christina fällt. Überall in ihrem Gesicht, an ihren Händen, sogar in ihren Haaren klebte Schokolade und ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr Shirt nicht besser aussieht. Ohne mich zu bemerken wischt sie mit einem Lumpen über die völlig verschmierte Arbeitsplatte, die bei der offensichtlichen Schoko-Explosion auch einiges abbekommen hat. In dem Moment kann ich nicht anders als sie furchtbar süß zu finden und in meinem Magen machen sich mal wieder unzählige Schmetterlinge breit. Wenn Christina tanzt oder mit zusammengebissenen Zähnen und mit kaum mehr als ihrem Sportoutfit bekleidet ihr Workout absolviert, schafft sie es mit einem Blick mein Blut in Wallung zu bringen. Aber sie so zu sehen, macht etwas ganz anderes mit mir. Immer die Kleinste zu sein, nicht unbedingt die klassische Figur einer Tänzerin zu haben, fiese Kommentare einstecken zu müssen, betrogen zu werden - das alles hat dafür gesorgt, dass Christina gelernt hat, keine Schwäche zu zeigen. Immer die Taffe zu sein. Zu wissen, dass ich seit langer Zeit der Einzige bin, der sie so gelöst und schutzlos sehen darf, lässt mein Herz fast schon schmerzhaft gegen meinen Brustkorb pochen und hinter meinen Augen brennt es verdächtig. Sie vertraut mir genug, um mir ihre verletzliche Seite zu zeigen und dafür werde ich ihr ewig dankbar sein. Ich schlucke leise, dann trete ich von hinten an sie heran und lege vorsichtig meine Arme um ihre Taille. Trotzdem überrasche ich sie damit und sie zuckt vor Schreck leise quietschend zusammen, bevor sie mich erkennt und sich in meinen Armen wieder entspannt. "Ganz ruhig, Schatz, ich bin's nur", murmle ich amüsiert und Christina grummelt leise, ehe sie sich dann aber doch seufzend nach hinten gegen meine Brust lehnt. Aus dem Lautsprecher auf dem Küchentisch klingt leise Weihnachtsmusik durch die Küche und ich lächle leicht, als ich meine eigene Stimme erkenne. Es ist eine uralte Aufnahme auf der ich meine eigene Version von "Last Christmas" singe, aber irgendwie liebt Christina das Lied trotzdem. Lächelnd drehe ich sie in meinen Armen herum, wobei ich ihre Proteste ignoriere, dass ich mir die ganze Schokolade an mein Shirt schmiere. Das ist mir gerade ziemlich egal. Meine Arme finden ihren Weg um ihren Rücken, woraufhin Christina schließlich doch ihren Kopf auf meiner Brust ablegt und sich zaghaft an meinen Oberkörper drückt. Ich kann spüren wie ihr Herz fest in ihrer Brust schlägt, genau im selben Takt wie meins, und ich höre ihr leises Seufzen, als sie tief einatmet. Ich weiß ehrlich nicht ob sie eine Art Engel ist oder irgendetwas anderes, aber gerade ist mir das auch egal, solange sie nur hier in meinen Armen liegt. 

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