Wenn die Sonne aufgeht

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Als ich die Nachricht von Timo las, setzte ich mich auf und schlug die Decke zur Seite. Ich ging zu meinem Fenster herüber und öffnete es. Ich sah hinunter und sah Rauch durch die Luft wabern. Ich zog mir eine Jacke und ein paar gemütliche Schuhe an, schnappte mir meine Schlüssel und lief die Treppen nach unten. Er stand unter einer Lampe die der Straße nur wenig Licht spendete und sah in den Himmel. Es waren wenig Sterne zu sehen diese Nacht, umso heller leuchtete der Mond. „Was machst du hier?",fragte ich ihn besorgt aber er antwortete nicht. "Es ist schon spät",sagte ich und spürte kühle Luft um meine Knöchel wehen. Er sah mich an und pustete mir seinen Rauch ins Gesicht. Er wusste das ich das hasste. Ich hustete und wedelte mit meiner Hand den Rauch weg. Timo warf die Zigarette auf den Boden und trat sie aus, ich sah ein kleines Lächeln auf seinen Lippen wusste aber nicht warum er plötzlich lächeln musste. „Wo ist dein Auto?", fragt er ohne auf meine vorherige Frage zu antworten. „Was?",ich hatte ihn sehr wohl verstanden aber warum fragte er das plötzlich? Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm, das halbe Jahr das wir uns jetzt kannten warf mehr Fragen auf als mein vorheriges Leben. Selbst er wusste das ich es verstanden hatte deswegen sah er mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Uh da hinten", stotterte ich weil ich auf einmal verlegen wurde. Ohne ein Wort nahm er mich bei der Hand und zog mich mit zu meinem Auto. Ich schloss es auf und er setzte sich sofort hinein. Ich setzte mich langsam auf den Fahrersitz. Ich war verwirrt, wo wollte er denn hin, mitten in der Nacht? „Uhm und jetzt?", fragte ich und sah ihn an. Das wenige Licht das die Lampe im Auto hergab spiegelte sich in seiner Brille und ich sah seine Augen nicht. „Fahr einfach irgendwo hin...bitte", er sagte es leise und wich meinem Blick auf einmal aus.

Ich nickte und startete den Motor. Ich hatte keine Ahnung was das hier sollte aber ich tat ihm diesen Gefallen. Im Auto herrschte eine bedrückte Stille und es war mir unangenehm. Ab und zu sah ich zu Timo herüber um zu sehen was er macht, aber er sah nur aus dem Fenster. „Willst du vielleicht Musik anmachen?", fragte ich ihn vorsichtig um ihn nicht aus seinen Gedanken zu reißen. „huh was? Ah ja",sagte er durcheinander und holte sein Handy aus der Hosentasche. Doch selbst mit Musik war diese bedrückte Stimmung noch da. Unter anderem liefen auch Lieder von ihm, was die Stimmung ebenfalls nicht besser machte. Ich fuhr auf den Highway. „Möchtest du mir nicht sagen was los ist?", fragte ich, sah ihn aber nicht an weil ich mich auf die Straße konzentrierte. Ich sah im Augenwinkel wie er den Kopf schüttelte. Ich atmete hörbar genervt aus und fuhr schneller. „Ich kann dir aber nicht helfen wenn du nicht mit mir redest", sagte ich gereizter als ich eigentlich wollte. Als er selbst darauf nicht antwortete, fuhr ich bei der nächsten Gelegenheit vom Highway und suchte mir einen Platz wo ich parken konnte. „Was machst du?", fragte er als ich den Motor abstellte. „Ich fahre hier nicht weg so lange du mir nicht sagst was los ist", erklärte ich und verschränkte die Arme. „Echt jetzt?", fragte er jetzt in einem genervten Ton. „Wenn du mir mitten in der Nacht schreibst das du mich brauchst, dann mache ich mir Sorgen um dich und möchte wissen was los ist. Jetzt tu nicht so als müsstest du derjenige sein der genervt ist.",sagte ich ernst und schnallte mich ab. „Warte was wird das?", rief er hastig als ich ausstieg. Schnell stieg er ebenfalls aus und ging zu mir. „Als ich dir geschrieben habe das ich dich brauche wollte ich nicht mehr als mit dir Zeit zu verbringen weil ich dich vermisst habe.",erklärte er mir und kam einen Schritt auf mich zu. Ich sah ihn. Was sollte ich schon sagen, vermisst hatte ich ihn auch aber warum grade mitten in der Nacht? „Aber warum jetzt?", fragte ich ihn irritiert. „Ich konnte einfach nicht schlafen",begründete er es mit Schulter zucken. „Nur deswegen?", fragte ich ihn. „Nein nicht nur", gab er zu.

Ich sah ihn fragend an. „Ich musste mir über etwas klar werden, beziehungsweise muss ich das immer noch",sagte er jetzt offen und ich war froh das er endlich mit mir sprach. „und was ist das?", hakte ich vorsichtig nach. „Das ist nicht so einfach Helen, das kann ich dir jetzt nicht sagen",sagte er und ich sah in seinem Gesicht das es ihm leid tat mir es noch nicht sagen zu können. „Weißt du was, ich hab echt keine Lust mehr zu schlafen. Wollen wir die ganze Nacht wach bleiben?", fragte ich lachend um auf ein neues Thema zu kommen. Er stimmte freudig zu und wir beide mussten lachen. Ich zog ihn mehr in Mitte der Parkplätze und machte Musik an. „lass uns einfach tanzen.",lächelte ich und Timo zog mich zu sich. Um es kurz zu machen; wir verloren wirklich die Zeit aus den Augen und merkten erst als es schon heller wurde das wir die ganze Nacht wach waren und miteinander getanzt hatten. Irgendwann setzten wir uns auf den Boden und sahen der Sonne beim aufgehen zu. Ich hatte mich gegen Timos Schulter gelehnt und genoss wirklich jeden Augenblick mit ihm. „Ich glaube ich bin mir jetzt darüber klar", sagte er auf einmal und ich sah ihn an. „Achja?",fragte ich erstaunt. „Ich hab nur keine Ahnung ob ich alles zerstöre wenn ich dir das sage",sagte er zögerlich und sah auf den Boden. „Aber warum?", fragte ich geschockt aber ich hatte so eine Ahnung was er mir sagen wollte. „Weil ich Angst habe das du nicht das selbe fühlst.",er sagte es trotz der Angst und ich sah ihn mit offenen Mund an.

3:52 ~Edo SaiyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt