Chapter 48

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Pov. Zombey

"Micha!", schrie Dado mich an und holte mich somit aus einer Art Trance. Sofort blickte ich zu ihm auf und erkannte sein verheultes Gesicht. Er lag nur beschämt und komplett ohne Kleidung vor mir und warf mir einen wirklich enttäuschten Blick zu. "Warum tust du mir das an?!", rief er mir unter Tränen zu: "Du wolltest doch auf mich achten. Stattdessen verhälst Du Dich nur wie alle anderen auch. Du bist nicht besser als die, Micha! Ich hasse Dich!" Verdammt! Zitternd stützte ich mein Gesicht auf meinen Händen ab. Er hatte Recht! Ich hatte es sowas von verdient, dass er mich hasste. Ich wusste doch, was er in den letzten Wochen hatte durchmachen müssen... Und dennoch verhielt ich mich so...
"Micha!!", ertönte plötzlich Dados Stimme. Diesmal aber um einiges lauter und erschrockener. Als ich aufsah, blickte ich in ein Gesicht, welches ich nie wieder hatte sehen wollen....Und zwar in Nikos. Seine dunklen Augen funkelten mich an. Und das gehässige Grinsen in seinem Gesicht ließ sofort wieder die Wut in mir hochkochen. Aber dennoch hatte ich jetzt andere Probleme...Dado und Niko befanden sich direkt vor mir und was sich vor meinen Augen abspielte ließ mir einen kalten Schauer den Rücken hinab laufen. Dado hing halb verhungert und voller Schnittwunden an ein paar Seilen. Kraftlos war sein Kopf nach vorne gekippt, aber Niko gab darauf gar keine acht. Ich konnte nur erahnen, was er meinem süßen Dado alles angetan hatte... Aber egal, was ihm tatsächlich wiederfahren war... Jetzt würde es endlich enden. Also richtete ich mich auf und wollte sofort auf die beiden zulaufen, als sich plötzlich ein eiserner Griff von hinten um mich legte. Deshalb drehte ich mich irritiert um... Und sah, dass es sich um einen der Männer handelte, welchen wir heute in der Gasse getroffen hatten. "Du gehst nirgendwo hin, du Schwuchtel!", schnauzte er mich an,"Du kannst ihm eh nicht helfen." Schockiert warf ich meinen Blick wieder nach vorne, als mir die Frau mit den kurzen Kleidern von gestern sofort auffiel. Sie drückte gerade ihre Lippen auf die meines süßen Dados. Und er wehrte sich nicht ein mal mehr, als Niko plötzlich begann ihn von hinten zu nehmen. Ich drückte meine Augen sofort aufeinander und wollte meine Tränen unterdrücken. Ich konnte das alles einfach nicht mehr mit ansehen. Und ich konnte rein gar nichts tun, um ihm zu helfen...Ich wollte einfach nur, dass es vorbei war und dass ich Dado einfach nur wieder in meine Arme schließen konnte. Aber in jener Sekunde hallte Dados schmerzerfüllter Schrei wie ein Echo durch meinen Kopf und ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Und als ich daraufhin ängstlich aufblickte, erkannte ich nur noch weit entfernt vor mir, wie Niko den bewusstlosen Dado von mir wegtrug. Ich rief seinen Namen, bekam aber keine Antwort mehr. Und erst als die beiden in der Dunkelheit verschwunden waren, ließ der Druck auf meinen Armen nach. Sofort sprintete ich los und rannte durch die komplette Schwärze. Ich rannte... Und rannte... Und rannte. Und als ich nicht mehr wusste, wie lange ich eigentlich schon rannte, musste ich mir eingestehen, dass ich die beiden verloren hatte. Ich hatte verloren... Schon wieder. Laut schluchzend ließ ich mich sofort auf den Boden fallen und schlug mit den Fäusten auf den eben diesen ein: "Warum? Warum?! Dado!! Bitte... Lass mich nicht alleine! Ich halte das nicht ein weiteres Mal aus... Dado!" Ich ließ meinen Kopf auf den Boden nieder und wisperte zwischen meinen Tränen hervor: "Es tut mir leid. Es tut mir so leid! Es ist alles meine Schuld! Dado! Bitte komm zu mir zurück..." Und dann ließ ich alle meine Gefühle auf einmal heraus und schrie mit ganzer Seele den Namen des Menschens, welchen ich so sehr liebte: "DADOOOO!!!"

Mit einem lauten Schrei setzte ich mich auf. Es fiel mir schwer zu atmen oder gar zu denken. Mein Herz war so schwer, dass ich beinahe wieder angefangen hätte, zu weinen. Es tat so weh. Schockiert fuhr ich mir über meine schweißnasse Stirn. Und keine Sekunde später spürte ich auch schon warme Arme um meinen Oberkörper und ein Gesicht, welches sich an meine Schulter drückte. Verwundert blickte ich zur Seite und sah sofort diese knuffigen, blonden Locken, welche mir ins Gesicht fielen. Und sofort lief mir eine Träne die Wange hinab. "Es ist alles gut, Micha.", hörte ich seine beruhigende Stimme, "Es war nur ein Traum." "E-Ein Traum...?", stieß ich mit schwerem Atem hervor. Ja, klar... Es war alles nur ein Traum gewesen. Zum Glück! Sofort nahm ich Dado erleichtert in meine Arme und drückte ihn fest an mich. Er strich mir beruhigend über den Rücken und ich musste mich nun wirklich erst einmal fangen. Der Schock lag mir noch immer tief in den Gliedern, obwohl es alles bloß ein Traum gewesen war. Und auch obwohl es nur ein Traum war, ließ die Angst in mir nicht nach und mein Körper begann überraschenderweise zu zittern. "Micha?", fragte Dado leise, "Ist dir kalt?" "Nein...", murmelte ich bloß und ließ meine Hand beschützerisch auf seinem Hinterkopf nieder: "Ich... Also, Dado... ich wollte nichts sagen, weil du schon genügend mit deinen eigenen Traumata zu kämpfen hast. Aber... Ich selbst kann nachts auch nicht wirklich schlafen...Immer, wenn ich die Augen schließe und dich nicht mehr sehe, dann bekomme ich das Gefühl, dass du vielleicht wieder verschwinden könntest. Und deshalb bekomme ich kaum meine Augen zu..." Ich schluchzte kurz auf und spürte dann wie mir Tränen die Wangen hinab liefen:" Dado... Ich hab solche Angst...Ich hab solche Angst, ich könnte dich wieder verlieren. Ich hab Angst um dich... Aber ich habe auch Angst um mich selbst... Denn ich glaube nicht, dass ich sowas ein weiteres Mal durchstehen würde. Es tat nur so wahnsinnig weh, dich nicht sehen zu können, nicht zu wissen, wo du bist. Aber dennoch zu wissen, dass du gegen deinen Willen von einem Psychopathen festgehalten wirst. Und ich konnte nichts tun, um dir zu helfen... Ich wollte es, aber ich konnte es nicht... " Ich drückte ihn noch fester an mich, woraufhin er hustend meinte: "M-Micha...Du erdrückst mich. " Sofort löste ich mich erschrocken von ihm und rief: "Tut mir leid! Oh man... Ich verstehe mich einfach überhaupt nicht! Warum verletze ich dich denn eigentlich immer wieder, obwohl ich es doch gar nicht will...?!" "Jetzt komm mal runter, Micha...", murmelte Dado und strich mir sanft über die Wangen: "Du verletzt mich doch nicht. Mach dich nicht so fertig." "Ach ja?!", motzte ich aufgewühlt, "Und was war mit gestern Abend?! Ich hab dich sehr wohl verletzt! Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren, sodass du einschreiten musstest. Meiner Meinung nach hab ich dich damit definitiv verletzt." "Ach... Daher weht der Wind?", murmelte Maudado nachdenklich, "Du hast mich nicht verletzt." "Aber...", begann ich, wurde allerdings sofort wieder von ihm unterbrochen: "Und bevor du jetzt noch was sagst... Ich kann sehr gut selbst entscheiden, was mich verletzt und was nicht. Du machst etwas.. ich mag es nicht.. Dann sage ichs dir und du hörst auf. Das ist alles. Das ist normal. Und das ist definitiv nichts schlimmes oder verletzendes." Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und als er sich wieder löste, meinte er ruhig: "Micha.. wir sind beide nur Menschen. Wir machen Fehler, wir lernen daraus, aber vor allem stehen wir nach Niederschlägen auch wieder auf. Außerdem musst du mal aufhören, mich zu behandeln, als wäre ich Glas und würde beim kleinsten Sturz zerbrechen. Ich bin weitaus robuster, als du denkst und ich will nicht, dass du dir noch Vorwürfe machst, was du zu mir sagst oder was du tust. Ich will einfach nur, dass du Du selbst bist." Ich musste bei seiner Aussage ein wenig grinsen: "Du bist also weitaus robuster, als ich denke? Aha, so ist das also... " Dado antwortete verwirrt:" J-Ja....? Was ist denn falsch damit? " "Ach nichts...", murmelte ich und wuschelte ihm schmunzelnd durch die Haare. Er zog eine Augenbraue hoch und meinte irritiert: "Könntest du vielleicht auch einmal bei der Sache bleiben? Ich streng mich hier voll an, dir mit deinem Problem zu helfen und du machst dich nur über mich lustig, weil ich keine Ahnung habe, wie ich das am besten mache. Ich kann das eben nicht so gut wie du." Ich musste kurz auflachen. Also entweder mein unschuldiges Dadolein hatte grade die beste Wortwahl überhaupt drauf, ohne es zu merken oder meine Gedanken waren einfach nur im Moment viel zu pervers eingestellt. Irgendwie tat es mir grade schon ein wenig leid, dass er sich anstrengte mir zu helfen und ich lachte nur rum. Aber ich liebte es einfach ihn zu ärgern. Es war zu witzig, da er immer alles direkt ernst nahm. Also schloss ich meine Augen und sagte dann lachend: "Sag bitte genau diesen Satz nochmal. Mit geschlossenen Augen kann ich uns besser in eine andere Situation reindenken." Als ich allerdings merkte, wie sich das Bett unter mir bewegte, öffnete ich sofort wieder die Augen. Und sah direkt, wie Dado gerade versuchte in Richtung der Bettkante zu rutschen. "Eh, Dado!", rief ich,"Was machst du?" "Ich gehe! ", meinte er nur beleidigt. Und sofort ließ ich mich flach aufs Bett fallen und umklammerte seine Hüfte von hinten: "Neeein! Dado, bleib hier! Ich habs nicht so gemeint!" "Pff... ", murmelte er nur, "hättest du dir früher überlegen sollen. Ich gehe jetzt." Mir huschte sofort ein Grinsen über die Lippen, als er das sagte. Er war einfach viel zu süß. Also klammerte ich mich fester um seine Hüfte und zog ihn mit mir zurück aufs Bett. "Eh! ", rief er, "Was machst du?" Als ich ihn wieder auf seinem Kissen abgelegt hatte, legte ich mich ebenfalls schmunzelnd neben ihn und wisperte leise ihn sein Ohr: "Wir wissen doch beide, dass du gar nicht laufen kannst. Zur Zeit bist du komplett abhängig von mir." Ich merkte sofort mit einem Grinsen im Gesicht wie sich eine leichte Gänsehaut über seine Arme ausbreitete und wie er mich mit geröteten Wangen etwas verdattert anblickte. Ich musste sofort auflachen und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen: "Du bist verdammt süß, Dado. Ich liebe dich so sehr. " Danach wurde ich allerdings wieder ein wenig ernster und murmelte leise: "Bitte verlass mich nie wieder..." Als ich dann meinen Kopf auf seiner Brust ablegte, merkte ich sofort wie er zarghaft durch meine Haare strich. Daraufhin wisperte er: "Ich verspreche es. Du musst keine Angst mehr haben. Ich bleibe für immer bei dir." Und als wollte er bewusst die romantische Stimmung zerstören, fügte er diesem Satz noch hinzu: "Und damit du dein Trauma auch loswirst, nimm ich dich das nächste Mal zu meiner Psychologin mit." Ich lachte leise auf: "Na, wenn das so ist... Dann kann ja gar nichts mehr schief gehen." Daraufhin blickte ich grinsend zu ihm auf und sah in seine strahlenden Augen. Ein selbstsicheres Lächeln zierte seine Lippen und er erklärte: "Ja, genau. Katharina ist echt die Beste." Ich lachte erneut und fügte gespielt beleidigt hinzu: "Ich dachte, ich wäre der Beste?" Nachdem Dado mir einen nachdenklichen Blick zugeworfen hatte, murmelte er leise: "Nein, du bist nicht der Beste. Du bist Micha. Ein Wort wie "der Beste" würde ein Wort wie Micha nur downgraden. " Ich lachte und ließ meinen Kopf dann wieder zurück auf seine Brust fallen. Daraufhin meinte ich belustigt: "Ja, da ist was dran. Ich wette, jetzt fühlen sich alle Michas der Welt sehr geehrt." Ich hörte wie Dado leise auflachte, was mir sofort ebenfalls ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Als er dann allerdings nach meinem Kinn griff, um meinen Kopf anzuheben, blickte ich erst einmal nur irritiert auf. Bis er dann grinsend erklärte: "Es gibt nur einen Micha auf dieser Welt, der sich angesprochen fühlen sollte. Und zwar du, also MEIN Micha." Ich grinste ihm zu: "Ich bin also DEIN Micha?" Dado erwiederte nur mit einem energischen Nicken. Ich setzte mich sofort auf und blickte dann auf ihn hinunter: "Okay, dann bist du auch MEIN Dado." Er schaute durch meine Aussage erst einmal verlegen zur Seite, nickte aber dennoch leicht. Ich schmunzelte und flüsterte dann leise: "Ich liebe dich..." und bevor er etwas erwidern konnte, hatte ich ihm schon einen Kuss auf die Lippen gedrückt. Wenn ich ihn küssen durfte, auch wenn ich ihm nur nahe sein durfte, dann war die Welt einfach nur perfekt für mich. Ich wollte nichts mehr, als bei ihm meine Zeit zu verbringen. Und wenn er mich tatsächlich niemals mehr verlassen würde, dann wäre mein Leben einfach nur restlos perfekt...

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Heyho, ihr lieben Leutis da draußen! 😊 Hier ist Kapitel 48.😆 Ich weiß, eigentlich hätte es schon gestern kommen sollen.. Aber ich habs einfach nicht mehr geschafft, da ich zur Zeit immer relativ busy bin. Bin mitten in den Bewerbungen für ein Auslandsjahr in Taiwan mit eventuell einem Work and Travel in Japan😍. Und dafür muss ich nicht nur die ganzen Bewerbungen schreiben, sondern auch mein chinesisch level ausbessern und Geld sparen. Ich brauche 1200 chinesische Schriftzeichen und kann bis jz nur 500. 😵

Und ja, mit diesem Kap hier hätten wir wieder eines dieser seltenen über 2000 Wörter Exemplare🤷‍♀️😂 Ich merke, jetzt häufen sie sich. Liegt wohl daran, da das Ende nicht mehr weit ist. 😔 Also hier warne ich schon mal vor, dass ihr nicht verwirrt seid, wenn es plötzlich vorbei ist😅😂 ich denke, ich brauche höchstens noch 3 Kapitel, dann ist Schluss.😅 (denke ich mal)

Achja und die Sache mit dem "alle Michas der Welt können sich geehrt fühlen." Ich musste erst mal daran denken, dass mein Vater sich jetzt geehrt fühlen kann. Ja, das ist auch sein Spitzname. 🙃 Zum Glück nennt ihn kaum einer so tho😂 und ja, sein echter Name ist auch Michael... Wer hätte es gedacht🤷‍♀️ so nennen ihn die meisten Leute. Jetzt wisst ihr auch, warum ich Micha in der story nie als Michael schreibe. Ich will nicht, dass mein Hirn da was mit meinem Vater assoziiert... Bloss nicht eh. 😵😂

So, das wars dann auch mal von mir. Bis denne, ciaoi und hoffentlich bis zum nächsten Kapitel. 🤭🐌🎩

♥ Regennacht ♥ #ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt