Kapitel 1

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Ich rannte geradewegs durch die Absperrung zwischen Gleis 9 und 10. Ich hatte nur noch 10 Minuten Zeit. Ich war wie immer zu spät. Naja, für mich war es eigentlich noch total im Zeitrahmen, aber meine beste Freundin Lily würde sicher einen Anfall bekommen, da wir uns eigentlich schon von 15 Minuten treffen wollten. Ich hatte jedoch mal wieder nicht richtig gepackt und die Hälfte meiner Sachen hatte noch im Schrank gelegen. "Marls, das war deine letzte Chance endlich einmal pünktlich zum Gleis zu kommen und du hast es versaut!" Bei diesen Worten drehte ich mich um und ein Lächeln umspiele meine Lippen. Mir gegenüber stand ein Junge mit rabenschwarzen Haaren und einer Brille. "Jamie, man habe ich dich vermisst". Mit diesen Worten umarmte ich ihn. James Potter war mein längster und auch einer meiner besten Freunde. Über die Sommerferien war er noch größer geworden und überragte mich mittlerweile um ein eineinhalb Köpfe. Als ich ihn von oben bis unten betrachtete, fiel mein Blick auf einen rot-goldenes Abzeichen an seiner Brust. "Schulsprecher?! Hatte Dumbledore zu viel Feuerwhiskey intus, als er die Abzeichen verliehen hat?" Dafür kassierte ich einen schönen Seitenhieb. "Hast du eigentlich Lily schon gesehen?", fragte ich. Ein verträumter Gesichtsausdruck trat in sein Gesicht und ich musste lächeln. James hatte nur noch Augen für Lily, seit er sie zum ersten mal gesehen hatte. "Jamie?" "Ja, sie ist vorhin in den Zug gestiegen. Wahrscheinlich ist sie schon im Schulsprecherabteil. Aber erzähl ihr noch nichts von ihrem Glück", als er dies sagte, wurde er ein bisschen rot. Ich versprach es ihm, aber ich wusste schon wie Lily reagieren würde. Aus irgendeinen Grund konnte sie James nicht ausstehen. Zugegeben hin und wieder war er echt nicht nett zu ihr gewesen, aber er es war nie beabsichtigt. Meistens hat er in ihrer Nähe irgendeinen Schwachsinn von sich gegeben. Dieses Jahr war meine letzte Chance die beiden endlich zusammen zu bringen, denn dies war unser siebtes und letztes Schuljahr in Hogwarts. Ich konnte es um ehrlich zu sein immer noch nicht glauben. Die letzten sechs Jahre sind im Nachhinein sehr schnell umgegangen. Als ich im Zug angekommen war ging ich sofort zum Schulsprecherabteil, um Lily zu begrüßen. Als ich die Abteiltür aufzog, kam Lily schon auf mich zu und umarmte mich stürmisch. Wir hatten uns zwar erst vor einer Woche gesehen, aber es war trotzdem schön sie zu sehen. "Ich bin schon einmal in den Zug gegangen, denn ich wollte dort nicht ewig auf dich warten". Dabei sah sie mich fast so steng an, wie Professor McGonagall. "Respekt, der Blick macht Gonnie echte konkurenz". Jetzt musste Lily auch lachen, was ihre grünen Augen zum Stahlen brachte. "Weißt du eigentlich wer der andere Schulsprecher ist. Ich vermute und hoffe ja, dass es Remus ist". Remus war einer der besten Freunde von James und sah immer ein bisschen kränkelich aus, aber Lily und ich mochten ihn wirklich gerne. Als sie das fragte, musste ich grinsen. "Komm schon,spucks aus!", rief sie. Ich hatte es James versprochen. "Nein, lass dich überraschen. Aber ich muss jetzt auch wieder gehen und mir ein Abteil suchen". "Marls, bleib hier. Das ist nicht fair." Ich grinste und drehte mich schnell um, denn sie kannte mich zu gut und würde es schon bald in meinen Augen lesen. Als ich aus dem Abteil trat, bemerkte ich, dass der Zug bereits losgefahren war. Jetzt musste ich nur noch Mary, Alice und Dorcas, meine Freundinnen und Zimmergenossinen finden. Als ich an ihrem Abteil ankam, sah ich jedoch ,dass Edgar Bones und Frank Longbotten bei ihnen saßen. Frank war der Freund von Alice und Edgar der von Mary. Die vier gingen mir mit ihrem Pärchenkram ziemlich auf die Nerven. Also winkte ich ihnen nur kurz zu, tauschte einen Blick mit Dorcas und ging weiter. Also machte ich mich auf die Suche nach James. Als ich endlich an seinem Abteil ankam, was natürlich das letzte des Zuges war, sah ich wie James grade die Abteiltür öffnete. Stimmt ja, er wollte zu Lily ins Schulsprecherabteil. Er schaute mich fragend an und ich sagte nur: "Frank und Edgar sind da und ich will mir das nicht länger antun, als ich muss". Bei dieser Bemerkung musste er lachen, trat einen Schritt zur Seite und half mir meinen Koffer zu verstauen. Außer James waren noch seine besten Freunde Sirius Black, Remus Lupin und Peter Pettigrew in dem Abteil. Sirius Black war ein wirklich hübscher, großer dunkelhaariger Junge und das wusste er selber. Somit besaß er mehr Ego als ihm gut tat. Dennoch mochte ich auch ihn sehr gerne, weshalb er ebenfalls zu meinen besten Freunden gehörte. Peter hingegen war ein etwas pummliger und rattenähnlicher Junge. Als meine Sachen endlich verstaut waren, zwinkerte ich James zuversichtlich zu und er machte sich auf den Weg zu Lily. Ich hoffte inständig, dass Lily sich ein bisschen freuen würde ihn als Partner zu haben, aber ich glaubte nicht wirklich daran. "Na McKnickers, hat es Krone dir schon gesagt?", fragte Sirius. Ich hasste es wenn er mich so nannte. Krone war der dämliche Spitzname für James. Sirius hieß Tatze, Remus Moony und Peter Wurmschwanz. Ich hatte nie verstanden, was sie bedeuteten, aber sie nannten sich mittlerweile schon einige Zeit so. Und da ich auch oft mit ihnen Zeit verbrachte, war Sirius der Meinung, dass auch ich ein bräuche. Ich habe auch keine Idee ,wie er auf diesen wirklich schrecklichen Namen kam. "Nein, was soll er mir gesagt haben?", fragte ich mit einem bösen Blick. "Ich bin der neue Kapitän der Quidditchmanschaft. James kann ja schlecht beides sein." Ich biss mir auf die Lippe. Eigentlich wollte ich diesen Posten. Ich strich mir die langen blonden Haare aus dem Gesicht und sagte trocken: "Ich habe es vorhin schon gesagt, aber ich glaube echt Dumbledore hatte eine Flasche Feuerwhiskey intus, als er die Abzeichen verliehen hat". Ich hörte ein unterdrücktes prusten, das definitiv von Remus kam und musste selber lachen. Sirius warf mir einen bösen Blick zu, konnte aber ebenfalls ein Schmunzeln nicht verbergen. Für den Rest der Fahrt sprachen wir über unsere Ferien und über unser nun letztes Schuljahr. Hogwarts war mein zu Hause und der Gedanke, irgendwann nicht mehr mit meinen Freunden durch die Gänge zu streifen, die Festmähler zu genießen oder einfach nur nach Hogsmeade zu gehen, machte mich traurig. Aber wir hatten immerhin noch ein Jahr und nach Hogwarts soll das Leben erst richtig anfangen. Immer das Positive sehen! Während ich so meinen Gedanken nachhing, bemerkte ich nicht, dass wir fast angekommen waren, bis ich durch einen unsanftes Anstupsen von Sirius aus meinen Gedanken aufgeschreckt wurde. Ich kräuselte meine Lippen wie ich es immer tat, wenn man mich störte und zog meinen Umhang über. Als wir endlich hielten, verspürte ich eine gewisse Aufregung wie auch schon all die Jahre zuvor.

Als wir neben den Kutschen auf Lily und James warteten, kamen ein paar Slytherins aus unserem Jahrgang zu uns. Einer von ihnen war Severus Snape oder auch Schniefelus genannt, der ehmalige beste Freund von Lily. Ich konnte ihn nie ausstehen und als er Lily auch noch als Schlamblut bezeichnete, hatte er es sich endgültig mit mir versaut. Ich hasste alles an ihm, seine wiederlich fettigen Haare, sein Gruch, sein Aussehen und vorallem seinen Charakter. Außerdem bettelte er Lily bei jeder sich bietenden Gelegenheit an, ihm endlich zu verzeihen. Es war so armseelig. Als er so Nahe war, dass ich seinen grauenhaften Geruch riechen konnte, grinste er hämisch und sagte: "Das du dich noch hierhin traust, du Blutsverräterin". Noch bevor ich etwas erwiedern konnte, hatte Sirius ihm schon ins Gesicht geschlagen. Ich schaute ihm erschrocken an, aber er meinte nur: "Halt lieber die Schnauze Schniefelus oder ich prügel sie dir blau und grün!" Schnell stieg Severus mit seinen Freunden in ihre Kutsche, die sofort losfuhr. Plötzlich hörte ich eine entsetzte und genervte Lily: "Was war das den bitte?" "Entspann dich bitte, Evans. Er hat Marls beleidigt", sagte Sirius. "Du hast Glück, dass ich dieses Arschloch nicht ausstehen kann, Black!" ,schrie Lily. Jetzt schaute sie schon wieder wie die gute alte Gonnie und ich musste lachen.

Marlene McKinnon~ Lost in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt