„Ach, bevor ich es vergesse. Während eure Aufenthaltes hier, müsstet ihr mir eure Waffen geben. Ich dulde keine Gewalt auf unserem Hof.“, meinte Hershel in einem Befehlston, der mich sofort dazu brachte ihm alle unsere Waffen auszuhändigen. Jetzt war nur die Frage, wie wir uns verteidigen sollten?
„Und wie können wir uns jetzt schützen?“, fragte ich unsicher, wie er auf meine Frage reagieren würde.
„Ich habe eine Waffe und draußen auf dem Wohnwagen liegt auch ein Schütze. Hier kommen nicht allzu viele Kranke vorbei.“, meinte er daraufhin Schulter zuckend. Kranke? Meinte er die Schlurfer? Also ich hatte ein anderes Verständnis von Krankheit, als er. Ich sah wieder zu Klara, als Hershel den Raum verlassen hatte. Daryl schien zu schlafen, denn er bewegte sich nicht mehr und atmete gleichmäßig.
„Sie können doch nicht nur Krank sein. Die meisten Krankheiten kann man heilen und der Tod ist vermutlich nicht heilbar.“, murmelte ich verständnislos vor mich hin. Diese Dinger waren jetzt schon mehr Tiere als Mensch. Und sie haben nur noch den Drang zu fressen und ihren Überlebensinstinkt.
„Ganz meine Meinung.“, kam es da leise vom Bett, auf dem Daryl lag. Er war also doch nicht am schlafen. Und es gab doch noch Zeichen und Wunder in dieser Welt, er hatte mir zugestimmt und das ohne Knurren oder Fauchen. Vielleicht war er auch nur zu geschwächt oder zu müde.
Doch bevor ich antworten konnte, fing Klara an unruhig zu werden und murmelte leise vor sich hin. Sofort war ich an ihrer Seite und strich ihr über den Kopf.
„Nein, Papa... Mama... nicht töten... lasst mich.. Lina allein...“, murmelte sie unzusammenhängend vor sich hin und wand sich unter meinem Griff.
„Klara! Klara, wach auf! Sie sind nicht da und ich bleibe bei dir. Dir wird nichts passieren.“, flüsterte ich ihr immer wieder ins Ohr. Dann schreckte sie aus ihren Träumen hoch und ich umarmte sie und hielt sie ganz fest, bis sie wieder eingeschlafen war. Dann drehte ich mich zu Daryl um und sah, dass er scheinbar alles beobachtet hatte.
Und bei seinem Blick hatte ich das Gefühl, ich sei ihm eine Erklärung schuldig, also setzte ich an, „Unser Vater wurde Gebissen und als alle dachten er sei tot, ließen wir unsere Mutter mit ihm alleine, damit sie sich in Ruhe verabschieden konnte. Dann haben wir schreie aus dem Raum gehört und ich habe mir ein Messer besorgt. Als ich in den Raum gerannt bin habe ich dann meinen Vater gesehen, wie sich in den am Arm meiner Mum gebissen hatte. Mum war schnell verblutet und Dad ich auf uns zu gekommen und ich habe auf ihn eingestochen, bis er sich nicht mehr bewegt hat, dann habe ich meiner Mum in den Kopf gestochen, damit sie auch tot bleibt.
Klara hatte ich währenddessen beauftragt alles wichtige zusammen zu packen, damit sie sich das nicht ansehen musste. Seitdem hat sie diese Albträume.“ Er nickte verständnisvoll.
„Sei glücklich, dass deine Schwester noch lebt. Ich hatte immer nur meinen Bruder und den mussten wir auf einem Haus in Atlanta zurücklassen. Und als wir ihn zurück holen wollten, war er schon verschwunden.“, meinte Daryl emotionslos. Ich war froh, dass er angefangen hatte zu reden, bevor mich die Erinnerungen vollkommen gefangen nahmen. Aber so wie er seine Geschichte erzählte, war ich ehrlich froh, dass mir wenigstens Klara geblieben war.
„Wie alt seid ihr beide eigentlich?“, fragte er und schien ehrlich interessiert.
„Klara ist grade 14 und ich bin 17.“, sagte ich sachlich und neutral. Er schien ernsthaft verblüfft von der Antwort zu sein.
„So jung? Ich hätte gedacht, dass ihr etwas älter seid. Aber diese Welt lässt glaube ich jeden altern.“, stellte er dann fest. Ich wusste nichts darauf zu erwidern und nickte deshalb nur. Da hatte er recht. Klara musste beispielsweise von heute auf morgen erwachsener werden und alles gewohnte hinter sich lassen. Sie konnte keine lange Kindheit haben, sondern musste kämpfen lernen und überleben. Andererseits, wie viele Kinder mochten in dieser Zeit überhaupt überleben haben, geschweige denn sie haben eine Kindheit?
Wir schwiegen uns weiter an und darauf hin fiel Daryl wirklich in einen unruhigen Schlaf. Er murmelte vor sich hin und hin und wieder wälzte er sich im Bett.
Ich beschloss, dass das Warten sowieso nichts bringen würde und nahm die Nudeln und die Tütensuppen in die Hand. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie hier zubereiten konnte war verdammt groß und ich hätte etwas zu tun, das sinnvoll wäre.
Unten im Flur begegnete ich auch prompt dieser Beth, die mir die Küche zeigte, nachdem ich ihr erklärt hatte, was mein Plan ist. Sie bot mir sogar an, dass sie mir helfen könne, was ich dankend annahm, weil ich mich in der Küche nicht auskannte.
„Wie wäre es, wenn wir die Nudeln machen, damit alle etwas Essen können? Wir könnten einen großen Topf ansetzten. Wir müssten noch irgendwo Tomaten haben, damit wir eine Soße machen können.“, sagte Beth zu mir und ich stimmte zu. Das war das mindeste was ich für die Menschen hier machen konnte, schließlich hatten sie meiner Schwester geholfen.
Wir nahmen also Wasser aus dem Hahn, wobei mir Beth erklärte, dass sie fünf eigene Brunnen hatten, von denen vier intakt waren. Dadurch konnten wir die Nudeln kochen. Wie vorher gesagt, fand Beth sogar ein paar Tomaten, die wir mit einigen getrockneten Kräutern zusammen zu einer Soße verarbeiteten.
Ich machte zwei Teller mit Essen voll und brachte sie nach oben zu den beiden verletzen, während Beth den anderen Bescheid sagte, dass es Essen gab. Klara und Daryl waren beide wieder wach und unterhielten sich scheinbar über ihr Leben vor diesem Chaos.
„Hey, ihr beiden. Na, habt ihr Hunger?“, fragte ich grinsend als ich durch die Tür kam. Klara strahlte als sie den Teller in meinen Händen sah.
„Es gibt wirklich etwas warmes zu Essen, Maria?“, mit großen Augen sah sie mich an und ich nickte und musste lachen, als sie sich regelrecht auf das Essen stürzte. Auch Daryl gab ich einen Teller.
„Eins müsst ihr mir aber mal erklären: Ich dachte du heißt Lina, aber deine Schwester nennt dich auch Maria oder Mary. Wie kommt das?“, meinte Daryl kurz bevor ich den Raum verlassen konnte.
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Na, wer hat eine Vermutung? Ich kann euch sagen, dass es eigentlich vollkommen logisch ist. Meine Schwester nennt mich nämlich auch immer Mary oder Maria.
Bis denne Lina
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Forever is our today
Fanfiction"Daryl begann in eine Richtung zu stapfen. Wir folgten ihm sofort auf den Fuß." (Auszug aus Kapitel 2) Klara und Lina sind Schwestern und kämpfen sich durch die Welt während der Apokalypse. Wem sie alles Begegnen? Und ob sie beide überleben?