29 - Sturzflut

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*Eine Sturzflut ist eine plötzlich auftretende Überschwemmung. Meist trifft es Flusstäler oder Muldenlagen, die nach heftigen Regenfällen überflutet werden. Auch Schmelzwasser kann Sturzfluten verursachen, vor allem in Verbindung mit Starkregen. Ein Merkmal einer Sturzflut ist, dass zwischen dem Niederschlagsereignis und der Flut weniger als sechs Stunden vergehen.

Song zum Kapitel: Black and White von Niall Horan

N I A L L

„Doch denke daran, dass du mich in dieser Bar angesprochen hast. Es war deine Entscheidung und wegen ihr sitzen wir heute hier. Es ist deine Schuld, dass ich mich zwischen Karriere und Liebe entscheiden muss, obwohl ich mich damals schon entschieden hatte. Du hast mich in deinen Herzschmerz hineingezogen. Du hast im Hotelflur nach mir gebrüllt, während ich gegangen bin, um dir dieses Chaos zu ersparen. Denke daran."

Nun war ich also an allem schuld. Wie konnte Julia das alles auf mich schieben?

Die Wagentür knallte zu. Ich zuckte zusammen, merkte erst jetzt, dass sie ausgestiegen war. Herrje. Das wollte ich eigentlich nicht. Sie hierher mitzunehmen sollte ein Akt der Freundschaft sein. Ich wollte ihr wieder ein bisschen näherkommen, allem voran, weil ich mir gestern Nacht nicht nur die schlechten Dinge durch den Kopf gehen ließ, sondern auch mir auch bewusst wurde, was ich eigentlich wollte. Ich wollte sie richtig kennenlernen. Wollte meinem schmerzenden Herz eine Chance geben zu heilen.

Ich stieg aus und ging ihr hinterher.

„Hey! Lauf doch nicht gleich weg!", rief ich ihr hinterher. „Julia! Warum rennst du immer davon? Jetzt bleib doch mal hier!"

Sie verlangsamte ihre Schritte, bis sie schließlich stehen blieb und einen Blick über ihre Schulter warf.

„Komm wieder her. Meine Freunde warten auf uns. Ich habe ihnen schon gesagt, dass du mitkommst." Ich deutete mit der Hand hinter mich, in das Gebäude, in dem ich gerade an meinem neuen Album arbeitete. Von außen sah es aus wie ein gewöhnliches Gebäude. Doch hier wurden schon lange Alben aufgenommen. Es war ein Ort, der, der Öffentlichkeit verborgen blieb.

„Und was ist mit der Klage?", fragte sie stattdessen.

Ich verzog den Mund. Es war mein Ernst gewesen. Am liebsten hätte ich jetzt auf der Stelle meinen Anwalt angerufen, um diese Verbrecher zu bestrafen. Warum ausgerechnet Julia mir einen Strich durch die Rechnung machte, verstand ich nicht. Merkte sie denn nicht, dass man sie manipuliert hatte?

Sie hatte selbst gesagt, dass sie nie für die Klatschpresse arbeiten wollte. Warum also? Außerdem würde ich sie nie beschuldigen. Ja, sie hatte ihre Fehler begangen, aber am Ende war es ihr wichtig gewesen, das was wir hatten, vor Georgina zu schützen.

Müde von dem ganzen Theater schob ich meine Hände in die Hosentaschen. „Bleibst du hier, wenn ich nichts unternehme? Wenn ich es mir gefallen lasse, dass man mir und den Menschen, die mir wichtig sind, auf der Nase herum tanzt?"

Julia drehte sich mit den ganzen Körper in meine Richtung. Dass es ihr nicht leicht fiel, dass von mir zu verlangen, konnte ich von ihrem Gesicht lesen. „Niall ... ich wollte nie, dass es soweit kommt."

Ich überbrückte die paar Meter Distanz zwischen uns und seufzte schwer. „Was bin ich eigentlich für dich? Ein Bekannter? Ein Freund? Jemand, der einfach nur hier ist? Ich möchte nur wissen, was wir hier eigentlich tun. Willst du überhaupt Zeit mit mir verbringen?" Es fiel mir nicht leicht, Julia das zu fragen, aber wenn wir schon bei der Wahrheit waren. Egal, was nun kam, ich würde es ertragen.

„Früher hatte ich an Freundschaft gedacht", gab Julia zu. „Freundschaft die komisch wurde, als wir Sex hatten. Da war ich dann überzeugt, dass es nur für eine Nacht war."

Heartbreak Weather | Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt