《77》

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Nach dem wohl erholsamsten Schlaf meines Lebens wurde ich gegen 14Uhr von Julian geweckt, da der Arzt mich noch mal untersuchen wollte um zu sehen, wie es mir seit gestern erging.
Nach der Untersuchung besuchten Julian & ich dann nochmal Jannis und ich durfte ihn tatsächlich auf den Arm nehmen und ihn mal versuchen zu Stillen, was dank der Hilfe einer sehr kompetenten Krankenschwester sogar ziemlich gut klappte.
Tatsächlich fühlte es sich gar nicht so unangenehm an, wie ich erwartete hatte und es freute mich, dass es klappte und Jannis sich scheinbar ziemlich wohl fühlte.
"Wenn Sie möchten können Sie ruhig alle paar Stunden vorbei kommen und ihn Stillen. Ihm tut es schließlich gut, wenn er die Anfangsmilch bekommt und Sie müssen sich ja auch dran gewöhnen. Ich hab bis 20Uhr noch Schicht, also kommen Sie wenn Sie stillen wollen zu mir und dann dürfen Sie zu Jannis.",erklärte mir die nette Krankenschwester und ich nickte.
Als Jannis statt war nahm die Schwester ihn mir wieder ab und sie kümmerte sich um den Rest, sodass ich mich wieder richtig anziehen konnte, da Julian und ich die Station wieder verlassen mussten.
Wir gingen danach zusammen in dir Cantine und aßen zusammen etwas, da wir Frühstück und Mittagessen verschlafen hatten. Während wir auf unser Essen warteten posteten wir das Bild von unseren Händen in unsere WhatsApp-Story und unsere Eltern bekamen noch alle anderen Bilder des Kleinen.
Mein Handy fing sofort an zu rattern, da scheinbar sehr viele mir plötzlich schrieben, aber ich ignorierte es und genoss die Zeit mit Julian gerade sehr.
"So ruhig werden wir es in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr oft haben.",meinte Julian, dann als wir unser Essen hatten und in Ruhe aßen.

Gegen Abend ging Julian dann mal wieder Richtung Studio und ich wurde aus dem Familienzimmer in ein normales Zimmer verlegt, da wir das Familienzimmer eigentlich gar nicht brauchten, also kam ich zu einer anderen Dame aufs Zimmer. Tatsächlich war das Zimmer direkt neben dem Eingang zur Frühchenstation, also war ich jetzt so nah wie möglich an Jannis dran und das freute mich. Generell machte mich gerade alles glücklich was so passierte, was wahrscheinlich an meinen Glückshormone lag, aber das war ja schonmal eine gute Voraussetzung keine Wochenbettdepression zu bekommen.
Ich freundete mich also mit meiner Zimmernachbarin an und ging dann nochmal zum Stillen zu Jannis, wo die Krankenschwester mir ihre Kollegin vorstellte, zu der ich heute Nacht gehen müsste, wenn ich zu meinem Sohn wollte.
Als ich dann vom Stillen wieder da war guckte ich dann das erste Mal wieder auf mein Handy und las die vielen Nachrichten.
Die ersten die geschrieben hatten waren Leute aus meiner Familie und Jessica.
Dann hatte mir tatsächlich Rob eine Audio geschickt. Ich musste Lächeln und hörte sie mir dann an:"Herzlichen Glückwunsch an dich Lina und an deinen Freund, aber darf ich mal sagen wie froh ich bin, dass der Kleine mit mir zusammen Geburtstag hat?! Ich freue mich so für euch beide, dass der Kleine da ist und er scheinbar gesund und munter ist, aber...danke....danke für das tolle Geburtstagsgeschenk!"
Ich musste noch breiter lächeln und schrieb ihm 'Danke, es bedeutet mir viel, dass du dich so für uns freust und dass du ihn als deinen Geburtstagskumpel siehst❤'
Danach las ich noch ganz viele Nachrichten von vielen Freunden, Bekannten und Kollegen, aber als letztes, also ganz oben, war eine Audio von John, also spielte ich sie ebenfalls ab:"Moin mein Bienchen! Viele viele liebe Glückwünsche von Marten, Pascal, LX, Maxwell, Gazo, Sa4, Frost, Skittlez, Tyga und mir! Ich bin ein bisschen geschockt, dass er jetzt plötzlich schon da ist, weil du ja eigentlich bis Oktober noch hattest, aber ich hoffe ihm, dir und Baui geht es soweit gut und wir sehen uns bald wieder! Ich werd euch auf jeden Fall noch ein Paket zukommen lassen von der Bande und mir persönlich zusammengestellt, aber lass dich überraschen und mach sonst ruhig Pause mit der PR und dem Kram, das kann ich sonst auch alleine stemmen. Lass dich mal wieder hören, wenn wir uns mal wieder treffen können, denn ich will den kleinen Rapster gerne persönlich kennenlernen."
Ich freute mich natürlich auch über diese Nachricht und antwortete ihm 'Vielen Dank an alle zurück! Ich schreib dir sobald wir wieder Zuhause sind und wir unseren neuen Alltag bewältigen können, aber dass kann noch dauern, weil der Kleine noch unter medizinischer Beobachtung steht, aber nach unseren Eltern sind die Jungs und du die ersten, die kommen dürfen👍🏻😌'
Nach der Nachricht legte ich mein Handy wieder weg und versuchte dann mich schlafen zu legen, da meine Zimmernachbarin bereits schlief.

Irgendwie kam ich allerdings nicht in den Schlaf, da ich mir dir ganze Zeit Gedanken über Jannis machte, deshalb stand ich auf, setzte meine Maske auf und lief zur Frühchenstation rüber und klopfte im Schwesternzimmer, wo mir sogar gleich die richtige Pflegerin die Tür öffnete.
"Oh Frau Winter, wollen Sie zu Jannis?",fragte sie und ich nickte.
Sie ging sogleich an mir vorbei in Richtung des Zimmers wo Jannis mit einem anderen Baby lag und erklärte:"Ich habe vor etwa 10min noch bei ihm geguckt und da hat er in aller Ruhe geschlafen. Sie haben wahrscheinlich Glück und eins der ruhigeren Sorte Babys, also können sie sich freuen etwas mehr Schlaf und Ruhe zu kriegen als zum Beispiel die Eltern von Schreikindern. Die Physiotherapeutin war übrigens auch schon bei ihm vorhin und hat mit ihm ein paar Übungen gemacht für seine Atmung und seine kleinen Gelenke. Er hat sich scheinbar auch alle gefallen lassen, zumindest ist es so in seiner Akte eingetragen! Außerdem sieht es laut dem Herrn Doktor sehr gut aus für Jannis und er darf wahrscheinlich in den nächsten Tagen den Schlauch aus der Nase haben, da er in der Entwicklung der Lunge doch nicht soweit zurück ist wie die meisten anderen SSW34 Babys. Er ist eigentlich genauso fit wie er in drei oder vier Wochen erst hätte sein sollen, aber laut ihrer Gynäkologin, die Sie begleitet hat, war er immer ein Stückchen weiter als die anderen Babys in dem gleichen Alter. Deshalb brauchen wir bei ihm auch keine Schutzkleidung zu tragen!"
"Das höre ich sehr gerne! Ich hätte ihn am liebsten jetzt schon rund um die Uhr bei mir und am liebsten sogar schon Zuhause bei uns.",schwärmte ich und dann waren wir an dem Zimmer angelangt in dem Jannis lag.
"Bleiben Sie ruhig eine Weile bei ihm! Wenn was ist können Sie da vorne an der Tür klingeln und dann komm ich schnell her.",erklärte mir die Schwester und dann ließ sie mich mit Jannis und dem anderen Baby alleine.
Ich steckte meine linke Hand durch die dafür vorgesehenen Löcher in der Seite des Brutkastens und streichelte ihn ganz vorsichtig mit meinem Zeigefinger, weshalb er gleich mit seiner Hand in der Richtung meines Fingers ging und seine Gesicht verzog als würde er Grimassen schneiden wollen.
Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und machte ein Video von ihm, welches ich dann an Julian schickte, der wahrscheinlich immernoch im Studio saß und arbeitete.

Wenn ich bei Jannis war verflog die Zeit für mich wie im Flug und ich genoss wenigstens diese kleine Nähe, die wir haben konnten. Er war mittlerweile wieder eingeschlafen und lehnte mit seiner ganz weichen Wange an meine Hand, weshalb ich versuchte mich so wenig wie möglich zu bewegen, damit er weiter schlief.
Irgendwann legte ich meine Kopf oben auf den Kasten und schlief wohl selbst ein, denn irgendwann weckte mich die Pflegerin mit einem leichten Lachen und sagte:"Frau Winter, Sie sollten lieber in ihrem Bett schlafen und nicht hier im Stehen." "Oh, ich muss wohl eingeschlafen sein. Muss ich nicht langsam auch wieder Stillen?",meinte ich und mein Gegenüber sah auf ihre Uhr und nickte, also setzte ich mich auf den Sessel, der im Raum stand und machte mich bereit mein Baby zu stillen.
Die Schwester gab ihn mir also und dann legte ich ihn an, sodass er in Ruhe trinken konnte. Ich fand es fast schon entspannend, wenn wir hier so eng aneinander saßen und er ganz vorsichtig und langsam seine Milch zu sich nahm. Ich redete währenddessen immer leise mit ihm und streichelte ihm über sein kleines Gesicht, dass mittlerweile nicht mehr ganz so merkwürdig aussah wie gestern, als er sozusagen frisch geschlüpft war.
Ich fand er hatte jetzt schon das Gesicht von Julian, auch wenn seine Augen blau waren wie meine und er noch keine Muttermal hatte wie Julian oder ich, aber ich hatte schon während der Schwangerschaft die Befürchtung, dass er echt ein Klon von seinem Vater werden würde, aber mit unwiderstehlichen blauen Augen und wie es aussah würde sich diese Befürchtung bestätigen.
Als ich mit dem Stillen fertig war sorgte ich dann selber für das Bäuerchen, zog mich selbst wieder vernünftig an und legte ihn zurück in seine Glaskiste, die von der Schwester dann wieder verschlossen wurde.
"Der Arzt will morgen entscheiden, ob wir ihn noch hier behalten oder ob er mit Ihnen auf die normale Station darf, denn die erste Woche müssen sie auf jeden Fall noch hier im Krankenhaus bleiben, aber eigentlich ist er fast zu gesund, um hier zu liegen, also darf er vielleicht in den nächsten Tagen dann offiziell wie ein normales Baby behandelt werden und rund im die Uhr bei Ihnen sein.",erklärte sie mir dann und ich nickte fröhlich und verabschiedet mich von Jannis, bevor wir zusammen den Raum verließen und ich wieder in mein Zimmer lief, wo ich dann erst mal Julian die gute Prognose schrieb musste was Jannis und die Frühchenstation angeht.

Das letzte mal als ich dann auf die Uhr sah, war es 4Uhr morgens und danach war ich dann wohl doch endlich eingeschlafen.

🖤The New🖤 A Bausa StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt