La presencia - Die Gegenwart
Valencias POV:
"Sehr gut! Der Rechenweg sieht genau richtig aus. Allerdings musst du zwei Regeln beachten, bevor du das statische System durchrechnest", ich beugte mich zu dem jungen Studenten herunter und erklärte ihm die Vorgehensweise, "Verstanden?" Er nickte erleichtert und ich lief wieder zurück nach vorne, wo auch Martin stand. Heute fand ein Tutorium statt, in dem wir beide als wissenschaftliche Mitarbeiter den Studenten bei den Übungsaufgaben nachhalfen.
Eigentlich brauchte ich kein Geld, aber als die Professorin mich zum dritten Mal fragte, ob ich nicht doch die Stelle als Tutorin annehmen möchte, willige ich schließlich ein.
Als einfachen Zeitvertreib.
Aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie jemand, mit dem Händen wie ein gottverdammter Gangster in der Tür angelehnt, dastand, und jede meiner Bewegungen genaustens in Visier nahm.
"Entschuldige mich kurz", ich entfernte mich von Martin und lief auf Riccardo zu.
Ich muss ausblenden, was gestern passiert war.
Ausblenden, dass er mich geküsst hat.
Mir meine Sinne geraubt und unsere Zungen vereinen ließ.
"Hallo Sonnenschein", wir erreichten den Korridor und stellten uns uns gegenüber auf.
"Hallo Gangster."
"Shh!", seine Augen funkelten wütend und er biss sich auf die Unterlippe, was ich leider aufsaugte wie weiß ich nicht was.
"Was kann ich für dich tun, Rick? Jetzt gerade unterrichte ich", ließ ich mir nichts anmerken.
Er legte den Kopf zurück und schränkte die Arme ein. Seine Lippen teilten sich, doch er schloss den Mund wieder.
Was will er mir sagen, scheiße?
Augenrollend schnappte ich mir seinen Arm und lief mit ihm weiter in den Flur hinein.
"Sag schon, was willst du, hm?"
Er ging sich durch seine Haare und brachte sie völlig durcheinander.
Kämpft dieser Mann gerade mit sich?
"Hör zu, ich will über gestern nicht reden", mit meinen Händen gestikulierte ich eine klare Grenze in der Luft, "claro?"
"Nicht?", seine Augen weiteten sich.
"Nein."
Doch.
Eigentlich schon.
"Gut, dann...", er vergrub die Hände in seine Hosentaschen und zeigte, wie unangenehm ihm dieser Moment war.
"Ach weißt du, für so einen Unfug habe ich keine -", ich wollte mich umdrehen, als er nach meinem Handgelenk griff und mich mit einem Ruck zu sich zog.
Unglücklicherweise war ich darauf nicht vorbereitet, sodass ich gegen ihn knallte und noch bevor ich mich entfernen konnte, legte er seine Hände an meinen Rücken, um mich an ihn zu drücken.
"Geh mit mir essen."
"Was?!", schrie ich beinahe und bereute es sofort, "Was- was sagtest du gerade?"
"Du sollst mit mir essen gehen", gab er unter knirschenden Zähnen von sich.
"Und wozu? Ich bin mit den Berechnungen der Pläne noch nicht durch!"
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R O M E R O {Riccardo Mancini} [ABGESCHLOSSEN]
Romance~ABGESCHLOSSEN~ Valencia strahlt Stärke aus. Valencia weiß was sie will. Und sie ist bekannt unter den Studenten, aber nicht auf die Art auf die sie befürchtet es zu sein. So einfach lässt sie nämlich nicht über sich entscheiden. Aber auch wenn Ricc...