"Sieh dich an, wie du mich brauchst."
(Billie Eilish - all the good girls go to hell)_________________________
Gegen halb zehn Uhr erreichten wir endlich das Hotel und in der Eingangshalle bildete sich eine Schlange vor der Liste. Entweder würden nun wirklich alle in ihr Zimmer gehen oder wir waren nicht die einzigen, die sich gleich rausschleichen würden. Immerhin hatte heute noch keiner Freizeit gehabt.Nachdem wir uns auf der Liste eingetragen hatten, gingen wir hoch auf unser Zimmer.
Nacheinander gingen wir kurz ins Badezimmer, machten uns frisch und ich zog mir statt meinem Shirt einen dünnen Pulli an.
Ennie zog sich einen Cardigan drüber und Finja nahm sich eine Jacke mit. Schon auf dem kurzen Weg vom Bus zum Hotel hatten wir gemerkt, dass es heute Abend deutlich abgekühlt hatte.Leise öffneten wir die Tür unseres Hotelzimmers. Der Flur war dunkel und es war leise. Also gingen wir leise den Flur entlang und die Treppen runter.
Erneut ärgerte ich mich über die Tatsache, dass unser Zimmer ganz oben lag. Es wäre deutlich einfacher gewesen sich raus zu schleichen, wenn wir nicht ganz oben wohnen würden.
Aber auch so schafften wir es unbemerkt aus dem Hotel und machten uns dann schnell auf den Weg zu den Jungs. Zumindest hoffte ich stark, dass uns keiner bemerkt hatte, aber dann wären wir doch bestimmt angesprochen wurden, oder?Mittlerweile waren wir den Weg zu den Jungs gewohnt. Gefühlt waren wir ihn schon einige hunderte Male gegangen und so dauerte es nicht lange, bis wir da waren. Ich umarmte Chris, Jonas und Tobias kurz und ging dann zu Robin.
Ich konnte mir ein Lächeln nicht unterdrücken und küsste ihn. Es fühlte sich gut an und irgendwie fühlte ich mich direkt besser.
Gemeinsam gingen wir zum Hotel der Jungs.„Haben eure Lehrer da eigentlich gar keine Probleme mit?“
Jonas beantwortete Finjas Frage.
„Nicht unbedingt. Er meinte, es ist unsere Sache bis wann wir wach sind, solang wir morgens ausm Bett kommen. Gegen Besuch hatte er nie was gesagt, aber auch nicht dafür. Also wahrscheinlich ist es besser, wenn er euch nicht sieht. Aber er würde uns nicht umbringen.“„Davon sollten unsere Lehrer mal eine Scheibe abschneiden.“
Ennie kommentierte Jonas Antwort und lachte dabei.
Sie hatte schon irgendwie Recht, aber andererseits verstand ich auch, weshalb die Lehrer nicht wollten, dass wir ewig durch Neapel wanderten.Als wir im Hotel ankamen war es bereits ebenfalls still und wir versuchten möglichst leise zum Zimmer zu gehen.
Sobald wir im Zimmer waren setzte sich Finja auf eines der Betten und Ennie auf den Boden. Jonas setzte sich neben Finja auf sein Bett. Tobias und Chris gesellten sich zu Ennie auf den Boden.
Während Robin noch Chips und Trinken aus dem Schrank holte, setzte ich mich auf sein Bett.Ich erkannte sein Bett an dem grauen Pulli der darauf lag. Er hatte ihn die letzten Tage irgendwann Mal angehabt. Außerdem lag ein Kissen mit einem kleinem R am Bettende.
Als wir das letzte Mal hier waren hatte ich ihn gefragt, ob das Kissen irgendeine besondere Bedeutung für ihn hatte. Er erklärte mir damals, dass seine große Schwester ihm das irgendwann mal genäht hatte als er kleiner war und er seitdem immer auf dem Kissen schläft. Und dazu war das Kissen wirklich gemütlich.
Robin setzte sich neben mich und schloss damit den Kreis. Es fühlte sich so an, als wäre schon deutlich mehr Zeit vergangen seitdem wir das letzte Mal hier waren. Aber es waren nur ein paar wenige Tage.
Ennie ließ den Blick durch den Raum gleiten, suchend nach irgendetwas, was wir nun tun könnten.
„Ist das Activity?“
Ihr Blick blieb bei einer grünen Schachtel im Schrank hängen.
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dieci giorni
RomanceSvenja und ihre Freundinnen fliegen Mitte September für zehn Tage nach Neapel auf Abschlussfahrt. Kurz vor der stressigen Zeit des Abiturs können sie dem Alltag entfliehen, feiern und neue Leute kennenlernen. Svenjas Lehrerin scheint das jedoch and...