03| H A I L E E

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Der Job kam wirklich wie gerufen. Ich saß auf meinem Bett im Wohnheim und beendete gerade das Gespräch mit Mr. Olsen, dem das Restaurant gehörte gemeinsam mit seiner Frau. Ich würde Freitagabend Probearbeiten dürfen und immerhin hatte dieser Tag etwas Gutes gehabt und meine Begegnung mit Nora, sie schien echt nett. Ich ließ mich auf den Rücken fallen und seufzte schwer. Ich habe den ganzen Tag versucht stark zu sein und mich zusammen zu halten, aber Major saß noch immer in meinen Knochen. Wie konnte er nur? Wen hatte er wohl kennengelernt? Ich wischte eine Träne aus meinem Augenwinkel, da klopfte es an der Tür. Ich erhob mich und öffnete meinem Bruder die Tür, der mich wütend anfunkelte, als er jedoch mein Gesicht sah wurden seine Züge weicher. „Ich habe keine Lust mit dir zu reden Jess, echt nicht. Ich bin das Theater so leid", ich wollte die Tür wieder schließen, doch er drängte sich an mir vorbei. „Wieso hast du nichts gesagt? Wieso erfahre ich es über Andere?", wollte er wissen. „Es war ein riesiger Zufall, dass es ausgerechnet dein Mitbewohner Austin mitbekommt. Ich wurde verlassen und mein erster Gedanke ist dann nicht meinen Bruder anzurufen", erklärte ich genervt und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber wieso nicht? Dafür bin ich da, um auf dich aufzupassen! Aber Audrey erzählst du es oder wie?". „Ja sie ist meine beste Freundin, das ist was ganz Anderes. Ich wollte nichts davon hören, wie scheiße du ihn schon immer fandest. Blah, blah. Du hast das ein schreckliches Einfühlungsvermögen was das angeht. Lass es doch einfach gut sein, ich bin keine 12 mehr und werde bei jedem Problem erst dicht anrufen. Besonders was willst du unternehmen? Es ist sein gutes Recht mich zu verlassen, Menschen trennen sich", sagte ich, aber es tat weh. Mein Herz würde noch lange weh tun, da Major alles für mich war. Alle meine ersten Male, es wird lange weh tun das zu verkraften. „Aber so mit dir reden, das darf er nicht. Das muss ich wissen", brüllte er nun und jetzt kam Audrey herein. „Jess lass gut sein, du erstickst das Mädchen. Vielleicht will sie nicht mit dir reden, da du sie immer überfällst mit deiner Sorge", sagte meine beste Freundin und ich war ihr dankbar, dass sie aussprach was ich mich manches Mal nicht traute. Ich wollte Jess nicht verletzten und ihm das Gefühl geben, wie Jo, dass ich ihn nicht in meinem Leben will. Aber er ist nun mal nicht mein großer Held und muss alle Probleme für mich lösen. „Halt du dich daraus, du hast ihn ihr ja erst vorgestellt", er zeigte mit dem Finger auf sie. „Ich will, dass du gehst", sagte ich nun und mein Bruder sah mich an. „Was?", er wirkte fassungslos. „Du sollst gehen. Ich will meine Ruhe. Ich will mit Audrey über den Tag reden, über meinen neuen Job und nicht dauernd erinnert werden, dass ich selber Schuld an meinem gebrochenen Herzen bin, da du schon immer wusstest, dass Major ein Arsch ist", ich deutete auf die Tür. „Job? Was?", ich zog die Tür auf, „Geh endlich". Und er ging wirklich. Ich seufzte und blickte Audrey an, die ihre Arme für eine Umarmung öffnete. Müde ließ ich mich hineinfallen. „Ich weiß er will nur mein Bestes", begann ich. „Ja aber er übertreibt seine Rolle, auch wenn er nur dein Bestes will".

Der Rest der Woche verlief ereignislos und Audrey hatte den grandiosen Plan Samstag unsere erste Party zu besuchen. Ich hatte gezögert, aber am Ende nachgegeben. Ich hab mich die ganze Woche abends in mein Bett verzogen und mich ausgeweint und Serien geschaut. Aber sie meinte, dass so kein Herzschmerz der Welt wirklich heilen wird und dass wir Spaß haben sollten. Also stimmte ich zu. Jetzt aber war Freitag und somit mein Probearbeiten beim Diner. Ich hatte mich für ein weißes Shirt, Jeans und Turnschuhen entschieden, da ich glaube so am Besten arbeiten zu können. Ich drückte die Tür auf und der Geruch von allen möglichen Gerichten schoss mit entgegen. Es roch trotz der Pommes, der Burger und der gleichen, aber nicht muffig sondern himmlisch lecker. Oft riecht in Diners nach Fritteusenfett und den Reinigungsmitteln der Sitzganituren, aber das erinnerte mich an das Diner von ‚eine Cinderella Story' mit ‚Hilary Duff' Ich ging zum Tresen herüber und eine Frau um die 50 mit einem rüschenbesetzten Haarband kam zu mir. „Hey Kleines was darf es sein?", auf ihrem Namensschild stand Maggie. „Hey ich bin Hailee Anderson, ich habe mit Mr. Olsen telefoniert wegen der freien Kellenerinnenstelle", sagte ich und sie grinste breit. „Ahh die Freundin von Cami, das freut mich aber. Ich bins Mrs. Olsen, aber nenn mich ruhig Maggie. Ist das Du okay?", fragte sie mich und bat mich hinter die Theke zu kommen. „Ja Hailee reicht aus", ich folgte ihr einen Gang entlang und sie öffnete die Tür wo Mitarbeiterraum stand. Wir kamen herein und ich entdeckte einenoberkörperfreien Cameron. Was irgendwie seltsam war. Er hatte ein Tattoo auf seiner Seite, welches ich noch nie gesehen habe, aber er zog bereits ein weißes Hemd an und ich hoffte nur mein Gesicht wäre nicht errötet. Immerhin war das hier nur Cameron. 

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