Q•25/peace

302 11 1
                                    

Vor zwei Tagen. Vor zwei Tagen starb Park Jongdae. Und in sechs Tagen war seine Beerdigung. Jimin ging nach seinem gestrigen freien Tag nun wieder arbeiten. Er lief in das Gebäude und wurde bei seinem und Yoongis Schreibtischen von Jin empfangen. "Jimin.", sagte er und nahm ihn kurz in den Arm. "Du kannst nach hause gehen. Heute gibt es nur Papierkram und das kriege ich auch alleine hin." Jimin wollte gerade widersprechen, als der blonde weiter sprach. "Keine Widerrede. Wenn ich Hilfe brauche oder doch ein neuer Fall reinkommt, gebe ich dir sofort bescheid. Ich verspreche es dir. Geh heim." Der Rotschopf lächelte seinen Boss und Freund dankend an, drehte sich um und fuhr wieder vom Revier weg. Jedoch nicht nach hause, sondern zu Yoongi.

Er lief durch die Gänge des Krankenhauses, bis er vor der Tür stehen blieb, durch die er die letzte Zeit so oft trat. Und wieder tat er es. Er trat durch die Tür in den Raum, wo Yoongi auf dem Bett saß. Der minthaarige setzte sich sofort auf, als er die Tür hörte. "Jimin.", sagte er und ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Auch Jimin lächelte schwach. Yoongi merkte, dass etwas nicht stimmte, weshalb sein Blick besorgt wurde. "Was ist los, Baby?", fragte er besorgt. "Mein Vater starb vor zwei Tagen.", gab der jüngere bedrückt von sich. Yoongi sah den Rotschopf erschrocken an. Deshalb war er vor zwei Tagen so schlagartig gegangen. "Oh Baby. Wie gerne würde ich dich jetzt in den Arm nehmen. Wie gerne wäre ich für dich da.", hauchte der ältere bedrückt, mit zittriger Stimme. "Du bist für mich da, Yoongi. Solange du lebst und ich mit dir sprechen kann, bist du für mich da.", sagte Jimin und lächelte ihn aufmunternd an. Yoongi lächelte ihn ebenfalls leicht an.

"Ist es okay, wenn ich mich wieder hinlege?", fragte Yoongi und sah seinen Freund fragend an. "Klar.", lächelte Jimin sanft. "Bitte entschuldige, ich würde dich gerne weiter ansehen aber es ist einfach zu ungemütlich so zu sitzen." Jimin blickte ihn verwirrt an. "Warum setzt du dich nicht in den Schneidersitz? Oder anders?"
"Meine Beine sind gelähmt.", sagte Yoongi. So beiläufig. Als sei es das normalste der Welt. Der Rotschopf sah bedrückt zu Boden. "Es tut mir leid Baby.", hörte Jimin Yoongi sagen. "Ich hätte es nicht so sagen sollen. Ich weiß doch wie sehr es dich mitnimmt."
"Ist okay Babe."

Wieder mal saßen die beiden Ermittler einfach auf dem Sofa von Yoongi und unterhielten sich. Beide hatten ein Glas Wein in der Hand. Diese Abende gehörten zu den Schönsten. Wenn sie einfach über alles mögliche sprachen, über ihr Leben, ihre Vergangenheit oder Gott und die Welt. Heute war wieder so ein Abend. "Weißt du, meine Familie hatte nie wirklich geglaubt, ich könnte Polizist werden.", sagte Jimin. "Warum das denn?", fragte Yoongi überrascht und verwirrt. "Ich weiß es nicht. Es war schon immer so, dass ich mich verteidigen konnte. Ich hatte mich schon mit einigen Leuten angelegt, mit den meisten unabsichtlich, und die anderen sind immer schlimmer davon gekommen als ich.", erzählte Jimin und musste lächeln als er daran dachte. Auch Yoongi grinste, während der Erzählung.

"Jedenfalls habe ich meinen Eltern und meinem Bruder später erzählt, dass ich gerne die Ausbildung zum Polizist mache wollte. Meine Eltern sahen mich geschockt an, mein Bruder erschrocken. Die ganze Familie wusste, was das für ein Knochenjob sein konnte, immerhin war mein Onkel Jahrelang Streifen Polizist. Erst wollten sie es mir noch ausreden, haben aber schließlich aufgegeben. Als ich meine Ausbildung machte, standen sie voll und ganz hinter mir. Wirklich daran geglaubt dass ich es schaffe, haben sie aber immer noch nicht. Sie dachten ich würde früher oder später abbrechen, ob freiwillig oder nicht. Aber ich habe durchgehalten und als zweitbester abgeschlossen. Ich glaube ich habe sie noch nie so stolz gesehen." Wieder lachte der Rotschopf. Die Erinnerung an diesen Tag war einfach zu schön. 

Auch Yoongi sah ihn lächelnd an. "Sie haben dich unterstützt. Darauf kommt es doch an. Auch wenn es scheiße ist, wenn sie nicht an einen glauben.", sagte der minthaarige. "Ja, da hast du wohl recht." Die beiden lächelten sich einfach nur an, ehe Yoongi sich vorbeugte und sich einen Kuss von Jimin abholte. "Ich liebe dich.", hauchte Yoongi gegen Jimins Lippen. "Ich liebe dich auch.", flüsterte Jimin zurück. Der ältere nahm Jimin sein Glas aus der Hand und stellte beide Gläser auf den Couchtisch. Er drückte den jüngeren in die Polster des Sitzmöbels und küsste ihn dabei liebevoll. Nach einigen Augenblicken lösten sie sich aus Luftmangel. Yoongi musterte seinen Freund, ehe er mit seiner Hand über Jimins Wange fuhr. "Du bist so wunderschön.", hauchte er und bedeckte das Gesicht des jüngeren mit federleichten Küssen. 

QuarantineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt