6. Unerwarteter Besuch

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Happy Mittwoch - Happy Montetag!

Also im Nachgang bereut man es ja richtig, nicht bei Bonez' Parkplatzparty gewesen zu sein, da war ja wirklich hochwertiger Besuch vor Ort ;) Ich finde es übrigens nach wie vor beeindruckend, wie stark Monte als trockener Alkoholiker mit solchen Situationen umgeht. Ich drücke ihm die Daumen, dass er das auch weiterhin so schafft. So ganz vorbei ist eine wie auch immer geartete Abhängigkeit ja nie.

Bis dahin: Vorhang auf für einen ganz besonderen Kunden in Milas Buchhandlung!

<3

P.S.: Ich weiß nicht, ob der Nachname korrekt ist. Macht aber nichts, bei mir heißt sie so ;)

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„Sitting here wasted and wounded - At this old piano - Trying hard to capture - The moment this morning I don't know"

Bon Jovi – Bed of Roses


„Er klingt super nett. Ich hab absolut keine Ahnung, was dein Problem ist. Wenn ich da so an meine letzten Dates denke..."

Svenja verdrehte ich gespielter Verzweiflung die Augen. Ich zog die Knie an und stellte meine Teetasse darauf ab. Schon seit über zwei Stunden saßen wir auf ihrem gemütlichen Sofa, ließen den Fernseher im Hintergrund laufen und quatschten. Es war Samstagabend, nur wenige Stunden nach meinem Treffen mit Marcel, und draußen war es schon dunkel.

„Es war kein Date!", berichtigte ich sie zum wiederholten Mal. Auch wenn sie in so weit Recht hatte, dass Marcel wirklich...nett gewesen war. Obwohl ich immer noch nicht mehr über ihn wusste, als bei unserer ersten Begegnung, musste ich zugeben, dass er tatsächlich sympathisch war und sehr respektvoll blieb.

„Na klar wars ein Date. Und sogar ein ziemlich gutes. Du musstest ihn ja nicht einmal daran hindern, mit dir hoch zu kommen.", gab Svenja zurück und schob ihren dicken Kater Melvin vom Sahnekännchen weg.

„Also hör mal, es war vormittags!", sagte ich entrüstet und hob mir die schwarze Katze auf den Schoß. Melvin ließ sich das gefallen, behielt die Sahne aber im Blick.

„Na und? Kennst doch die Männer. Und du weißt nicht mal seinen Nachnamen?", fragte sie, und ich zuckte mit den Schultern.

„Eins...oder Enes...ich hab nur ganz kurz auf seine EC-Karte schauen können, als er die Bücher bezahlt hat. Auf jeden Fall wohnt er schon immer in Buxtehude und er hat einen kleinen Mops namens Kylo. Und er liest nicht. Achso, und seine Mama hat früher in der Stadtbücherei gearbeitet. Aber ich weiß nicht einmal, wie alt er ist. Stell dir vor, er wäre erst zwanzig oder so!" Ich verzog das Gesicht.

„Glaube ich nicht. Bei den vielen Tattoos? Und ist doch eigentlich auch egal, so lange er nett ist. Hast du ihm jetzt deine Nummer gegeben oder nicht?"

Ich schüttelte den Kopf. Er hatte mir seine gegeben, bevor ich schnell in mein Wohnhaus verschwunden war. Aber ich hatte mich noch nicht bei ihm gemeldet. Ich wusste einfach nicht, was ich ihm schreiben sollte. Naja. Irgendwann würde er sich wahrscheinlich wieder in der Buchhandlung melden...wenn seine Oma die Krimis gelesen hatte. Oder eben auch nicht.


Später in der Nacht fuhr ich gerade die beinahe leere A23 von Stade nach Buxtehude entlang, gedanklich schon halb im Bett, als ein grellgrüner Kugelblitz an mir vorbei schoss.

„Was zur Hölle?!", sagte ich erschrocken zu mir selbst und sah, nun wieder hellwach, einem neongrünen Rennauto hinterher, das mich soeben mit mindestens 250 Sachen überholt hatte. „Meine Güte." Ich tätschelte das Lenkrad meines kleinen Fiats. „Da hats aber jemand eilig."

A whole new Level (MontanaBlack)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt