Es war dunkel, nirgendwo ein Licht, außer ein paar Laternen in der Ferne, sogar Mond und Sterne schienen dunkler zu sein. Ich lief vorsichtig eine Straße entlang. Durch die Dunkelheit konnte ich kaum etwas erkennen. Behutsam machte ich einen Schritt nach dem anderen, bloß nicht vom Weg abkommen.
Plötzlich hörte ich ein Knacken in einem Gebüsch am Straßenrand. Erschrocken zuckte ich zusammen.
'Ganz ruhig Emilia, das ist sicher nur ein Tier im Gebüsch, kein Grund zur Sorge!', versuchte ich mich selbst zu beruhigen.
Trotzdem ging ich nun ein wenig schneller. Auf einmal hörte ich wieder ein Geräusch aus dem Busch, es klang scheußlich. Obwohl ich wusste, dass es dumm war, nachzusehen, tat ich es aus irgendeinem Grund doch. Sofort bereute ich es, in dem Gebüsch saß wirklich etwas. Dieses Etwas saß über einen toten Körper gebeugt, schmatzte und brach immer mal wieder einen Knochen aus diesem.
Entsetzt starrte ich es an, unfähig mich zu bewegen, gerade noch konnte ich einen Schrei unterdrücken. Doch das Wesen schien mich bereits bemerkt zu haben. Es drehte sich zu mir, den Mund blutverschmiert. Die Kreatur war mager und nur einzelne Fellfetzen bedeckten die blasse Haut. Was auch immer dieses Monster war, es war nicht von dieser Welt!
Endlich konnte ich mich aus meiner Schockstarre lösen, hastig floh ich in Richtung Zuhause. Doch die Kreatur schien dicht hinter mir zu laufen. So schnell ich konnte, rannte ich die Straße entlang, sah schon die Lichter des Dorfes, jedoch wurde mir die Dunkelheit zum Verhängnis.
Ich stolperte über irgendeinen Gegenstand und fiel. Nun kam es immer näher, noch bevor ich mich richtig aufrichten und weiter rennen konnte, holte sie mich ein. Mit einem Satz sprang sie auf mich zu und warf mich zu Boden.
Ich starrte in die tiefroten Augen, roch den scheußlichen warmen Atem, der nach Verwesung stank. Panisch griff ich nach einem Stein, der neben mir lag und schlug einfach zu. Die Bestie kippte zur Seite weg und ich rannte los, rannte bis ich völlig außer Atem vor der Haustür ankam.
Hastig schloss ich diese auf und knallte sie hinter mir zu. Nun war ich in Sicherheit.
Als sich mein Herzschlag nach einer gefühlten Ewigkeit wieder beruhigt hatte, ging ich die Treppe hoch um mich bettfertig zu machen. Im Bad griff ich nach meiner Zahnbürste und der Zahnpasta und begann meine Zähne zu putzen.
Auf einmal hörte ich ein Knarzen welches aus dem Flur kam. Mein Blick haschte zum Spiegel und dann sah ich es! Zwei blutrote Augen blickten aus dem dunklen Flur direkt in meine. Ich konnte mich nicht von dem Spiegelbild losreißen. Starrte nur den Spiegel an. Das Monster kam näher, immer näher.
Dann endlich drehte ich mich um, die Kreatur stand direkt vor mir, setzte zum Sprung an, schmiss mich um und biss zu. Das letzte was ich sah, war mein Blut am Spiegel herunterlaufen, dann wurde alles schwarz.
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Kurzgeschichten und Texte
RandomIn diesem Buch gibt es Kurzgeschichten, Texte und sowas in der Art.