Schlaflose Nacht, Überraschung und Gefühle

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Angies Sicht:

ich stehe in der Küche am Herd. Es ist drei Uhr morgens, aber ich kann nicht schlafen. Seit dem Anruf gestern Abend.

Rückblende:

mein Handy klingelte. „Hallo?" fragte ich. „Señorita Carrara, hier spricht Doktor Majors ich rufe aus Los Angeles an. Wissen wer ich bin?" fragte eine männliche Stimme. „Ja ich weiß wer sie sind. Warum rufen sie an? Ist etwas mit ihr? Ich meine..." ich traute mich nicht es auszusprechen. „Nein. Sie wird in zwei Tagen entlassen und wird nach Buenos Aires zurück gekehrt. Sie sagt, dort wohnt ihr bester Freund, ein gewisser Pablo Galindo. Sie wolle ihn nach ihnen fragen. Weil sie nicht weiß wo sie sind." erklärte mir der Mann. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Das hätte ich fast vergessen, die Kur. „Aber sie hätte doch erst in drei Wochen vorbei sein sollen, warum ist sie dann entlassen worden?" fragte ich nervös und besorgt. „Ihr zustand ist sehr stabil, zumindest was ihren körperlichen zustand angeht. Von ihrem Seelischen kann man das nicht sagen." sagte er. Ich schluckte. „Warum?" fragte ich und ein paar Tränen bildeten sich in meinen Augen. „Da ich ihr Betreuer war, kann ich es ihnen berichten. Vor fast einem Jahr, habe ich mich mit ihr auf den Weg nach Madrid gemacht. Sie wollte ihren Vater und ihre Schwester finden. Wir hatten keinen Erfolg und als sie in L.A. War, wuchs die Sehnsucht nach ihrer Familie und ihr Heimweh wurde ziemlich stark. Aber sie wollte nicht, das wir ihnen das sagen." erzählte Doktor Majors. Mir lief eine stille Träne über die Wange. „Senorita Carrara es wird Zeit, dass sie ihr die Wahrheit sagen und sie zu ihrer Familie bringen." sagte er freundlich, aber auch sehr bestimmt. „Ich weiß. Ich weiß nur nicht wie ich es anstellen soll. Und dann ist da auch noch ihr Vater, er weiß nicht mal dass sie existiert. Ich will nicht auch sie verlieren. Können sie das verstehen." sagte ich. „Ich verstehe sie, sie haben ihre Schwester verloren und ihre Nichte. Aber es wird Zeit." sagte er. „Ja ich versuche es. Vielen Dank für ihren Anruf." sagte ich und legte auf.

Rückblende Ende.

Ich habe mein Handy in der Hand und starre ein Bild an. Wie ähnlich sie ihrer Mutter sieht. So unglaublich. Ich gieße heißes Wasser auf den Teebeutel und lasse ihn ziehen, während ich eine Nachricht an Pablo schreibe. SOS, brauche deine Hilfe, erkläre es dir morgen im Studio. LG Angie. Keine fünf Minuten später kommt das ok von ihm. Ach ja Pablo ist immer da wenn ich ihn brauche. Ich lächle und betrachte wieder das Bild von eben. Es zeigt ein wunderschönes Mädchen, von dreizehn Jahren. Ihre braun blonden Haare fallen ihr in weichen Wellen über die Schulter und sie hat ein wunder schönes lächeln. Ich lächle wieder, sie könnte meine Tochter sein, aber sie ist es nicht. Auch wen für sie dreizehn Jahre lang gesorgt habe. Sie liebt mich wie ich sie, ich bin wie eine Mutter für sie. In diesem Moment kommt jemand in die Küche. Es ist Vilu. „Angie, was machst du hier? Könntest du auch nicht schlafen?" fragt sie und holt die Milch aus dem Kühlschrank. „Nein, ich konnte auch nicht schlafen. Ich musste die ganze Zeit an jemanden denken." sage ich und rühre in meiner Tasse. „Angie, Angie, du denkst an Papa." sagt sie und grinst. „Was nein, ich denke nicht an deinen Papa. Ich denke an jemand der mir vor langer Zeit, gezeigt hat wie wertvoll Leben ist. Als ich kurz vor der Verzweiflung stand und fast aufgegeben hätte. Mit ihrem Lächeln, hat sie mich immer und immer wieder an ihre Mutter erinnert. Ich habe keine Sekunde gezweifelt, das sie stark ist und alles durch stehen wird..." „Angie, ist alles in Ordnung. Es klingt, als würdest du von Mama sprechen." sagt sie und holt mich damit in die Gegenwart zurück. „Was achso, Maria." ich lächle sie an. „Sie ist so stolz auf dich." sage ich und gebe Violetta einen Kuss auf die Stirn. Dann trinke ich schnell meinen Tee aus und verschwinde wieder in mein Bett. Als ich aufwache ist es schon hell, entsetzt sehe ich auf die Uhr. Mist, ich komme zu spät. Schnell springe ich auf und ziehe mich in Rekordzeit an. So schnell ich kann rase ich die Treppe hinunter und pralle probt mit Germán zusammen. „Entschuldigung Germán. Ich habe dich nicht gesehen." sage ich schnell und renne dann aus dem Haus in Richtung Studio on beat. Als ich ankomme pralle ich schon wieder mit jemanden zusammen. Dieses mal allerdings mit Antonio. „Angie, du bist zu spät." begrüßt er mich. „Ja ich weiß Antonio, und es tut mir auch ehrlich leid." sage ich. Da kommt Pablo aus seinem Büro. „Angie, da bist du ja. Gregorio hat getauscht mit dir." sagt er und ich bin Gregorio ausnahmsweise mal dankbar. Ich folge Pablo in sein Büro. „Also was ist los? Dein SOS hat mich aus dem Schlaf geweckt." sagt Pablo und setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl. Ich setze mich auf einen Stuhl vor seinen Schreibtisch.

Violetta, eine glückliche Familie?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt