𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟒

135 13 3
                                    

𝐈𝐬𝐲'𝐬 𝐏𝐨𝐕
,,Was sollte das denn jetzt?" kam Lia nach hinten, als sie bemerkte, dass Roman aus dem Bus gerannt ist. ,,Irgendwie ist er komisch" sagte ich und schaute noch aus dem Fenster wie er mit schnellen Schritten in die andere Richtung lief. ,,Aber er meinte wir sollen in der Nächsten aussteigen" sagte ich noch.

𝐑𝐨𝐦𝐚𝐧'𝐬 𝐏𝐨𝐕
Ohne nachzudenken rannte ich aus dem Bus und ließ Isy allein. ,,Aber ich wollte es ihr doch heute geben. Verdammt!" flüsterte ich mir selbst zu und schaute auf das große, eingerollte Blatt, was ich in meiner Hand hielt. Es war ein selbst gezeichnetes Portrait von Isy. Ich wollte mich heute unbedingt bei ihr entschuldigen, da ich in den nächsten Tagen von meinen Eltern auf ein Internat geschickt werde. Naja, ich hab es verdient denke ich mal. Und Lars... Der Grund, wieso ich ihn vermöbelt habe...

Ich beschloss also dem Bus hinterher zu rennen, der gerade von der Bushaltestelle wieder losfuhr. Es war klar, dass ich ihn nicht einholen konnte, aber vielleicht erwische ich ihn an der nächsten Haltestelle. Also rannte ich so schnell wie ich nur konnte und passte auf, dass ich die Zeichnung nicht zerknitterte. Langsam ging mir die Puste aus, doch es war nicht mehr lange bis zur nächsten Haltestelle. Plötzlich spürte ich etwas nasses auf meinem Gesicht. Heule ich etwa? Dann schaute ich in den Himmel und bemerkte jetzt erst die dunklen, grauen Wolken über mir. Immer mehr Regentropfen prasselten auf mein Gesicht und auf den Boden, doch es hielt mich nicht davon ab weiter zu rennen.

Dann passierte alles viel zu schnell. Ein paar Autoreifen rollten mitten auf der Straße herum. Irgendein Laster hat sie wohl verloren. Laute Geräusche ertönten durch den Regen. Mehrere Autos prallten wegen den Reifen zusammen. Wie erstarrt blieb ich außer Puste auch mal stehen. Erst rollte ein Reifen vor ein kleineres Auto, als dieses dann eine Vollbremsung machen musste stießen zwei weitere Autos in ihn hinein. Dahinter überschlug sich ebenfalls ein Auto und landete auf dem Dach. Man sah wie Blut aus den Autos floss. Ich stand wie angewurzelt auf dem Bürgersteig und schaute einfach nur dem schrecklichen Ereignis auf der Straße zu. Dann musste es natürlich passieren. Ein Reifen prallte auf die Scheibe von dem Bus, in dem Isy saß. Der Bus war nicht weit von mir entfernt. Er war auf jeden Fall vor den Autos die schon ineinander geprallt sind. Endlich bewegte ich mich dann auch mal und rannte dem Bus wieder hinterher. Der Fahrer verlor die Kontrolle und konnte aufgrund der zerbrochenen Scheiben nichts mehr sehen. Der Bus schwenkte hin und her, bis er einmal umdrehte und nun auf der falschen Straßenseite fuhr. Also kam er wieder auf mich zu und fuhr in die gegen gesetzte Richtung. Der Fahrer konnte vielen Autos ausweichen, die ihm entgegenkamen, bis die zuvor zusammengeprallten Autos die Straße versperrten. Ich stand nun da und musste zusehen, wie sich der Bus, in dem sich Isy befand überschlug. Er führ über ein anderes Auto drüber und landete auf dem Dach. Nun weinte ich wirklich. Ich konnte nichts anderes tun, als einfach nur zuzusehen, wie mehrere Autos und tote Menschen dort lagen. Ich konnte nicht erkennen, wo Isy ist oder ob sie noch lebt, aber ich hoffte es mal. Direkt konnte man die Sirenen hören und mehrere Krankenwagen kamen angefahren. Alles verlief so schnell und ich wollte meinen Augen nicht trauen. Sanitäter stürmten aus den Wagen und widmeten sich den Verletzten oder schon Toten. Ich konnte nicht anders als weg zu laufen. Ich kann mir das nicht mit ansehen. Was ist wenn sie dort gleich eine schon tote Isy aus dem Bus zogen? Nein, ich darf an sowas nicht denken, ihr geht es mit Sicherheit gut. All diese Theorien und Fragen rannten durch meinen Kopf genauso wie ich einfach rannte. Weit weg rannte. Der Regen prasselte auf mich und ich war vollkommen durchnässt. Ich lief nach Hause. Nach Hause wo niemand war. Nach Hause wo ich allein war. Nach Hause, wo ich mich in eine dunkle Ecke setzten und weinen konnte.

𝐒𝐭𝐢𝐥𝐥 𝐒𝐞𝐯𝐞𝐧𝐭𝐞𝐞𝐧 | araisyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt