Freiheit

*16*

Harry fühlte sich in der darauffolgenden Zeit so sicher, bei Severus, dass die Wochen und Monate nahezu verflogen. Und so stand er nun im Büro seines Vaters, Flohpulver in der Hand und seinen Koffer in der anderen und war einfach nur froh.

Das erste Weihnachten seit Jahren, das schön zu werden schien. Das erste Weihnachten mit einer Person, die ihm etwas bedeutete. Das erste glückliche Weihnachten.
,,Spinners End!" Sagte Harry klar und deutlich, nachdem er in Severus Kamin getreten ist. Er öffnet seine Hand und das herabfallende Flohpulver verwandelte sich in grüne Flammen und schien Harry zu verschlucken. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis dieser in Spinners End durch einen Kamin geschossen kam.
Er rappelte sich schnell auf und richtete dann seinen Blick wieder auf die Stelle, die ihn gerade hier her gebracht hatte. Er musste nicht lange warten, da war Severus ebenfalls da und ließ sich von seinem Sohn aufhelfen.
,,Das, Harry, ist dein neues Zuhause. Es ist nicht viel..aber ich finde es gemütlich. Komm, ich zeige dir dein Zimmer." ,,Mein..Zimmer?"
,,Ja, selbstverständlich.. Möchtest du etwa auf dem Boden vor dem Kamin schlafen?" Severus zog skeptisch eine Augenbraue hoch. ,,Nein..nein natürlich nicht..es ist nur so..bis vor kurzer Zeit..habe ich in einem Schrank gelebt.."
Severus nickte langsam. ,,Jetzt tust du das aber nicht mehr. Komm mit." Er Schritt voran, erklimmte die Treppe und öffnete dann die Tür zu einem Raum in dem nur ein Bett stand. Harry, der Severus gefolgt war,lugte hinein. ,,Dies war einmal mein Zimmer..es steht nurnoch das Bett drin..ich dachte mir, du solltest dir deine Einrichtung selbst aussuchen.. Teile mir einfach deine Wünsche mit.."
,,Ich..Steinwände wie in Hogwarts wären toll..und..vielleicht ein Bücherregal..und..ein Kleiderschrank..und.."

Eine halbe Stunde später war das gesamte Raum eingerichtet und Severus musste gestehen, dass Harry und er sich sehr ähnlich waren, da sein Zimmer seinerzeits sehr sehr ähnlich ausgesehen hatte. Er betrachtete die von ihm gezauberte Einrichtung und lächelte etwas. Der Kleiderschrank war der selbe.. Der Kleiderschrank, in dem er sich damals des öfteren sinnlos versteckt hatte. Severus schüttelte den Kopf. Daran wollte er jetzt nicht denken. Und gerade deshalb sagte er etwas, was er sonst nie im Leben gesagt hätte.
,,Wir dekorieren jetzt für Weihnachten." Er hatte wieder ein Lächeln aufgelegt und zwei Kisten mit Weihnachtsdeko aus den Tiefen seines Kellers hervorgezaubert, mit der seine Mutter damals das Haus geschmückt hat. Harry war bereits Feuer und Flamme und begann sofort, die Kisten zu öffnen und die Dekoration nach und nach zu platzieren.
Schlussendlich blinkte und glitzerte das ganze Haus und beide, sowohl Harry als auch Severus saßen erschöpft vom schmücken und tanzen auf dem Ledersofa. Ja ihr habt richtig gelesen: vom Tanzen. Harry hat nämlich einen Plattenspieler entdeckt und eine Platte mit Weihnachtsliedern aufgelegt. Daraufhin hatte er Severus Hände genommen und getanzt, bis dieser irgendwann auch schmunzelnd angefangen hat, mitzutanzen.

,,Charlie...bitte mache uns einen warmen Kakao." Harry sah Severus verwirrt an. ,,Wer ist Charlie?"
,,Mein Hauself." Ein Hauself in, für Hauselfen untypischer, ordentlicher und normaler Kleidung kam herein.
,,Sehr gerne, Mr. Snape." Er verschwand, so schnell wie er gekommen war auch wieder.
,,Du hast einen Hauselfen? Das ist unmenschlich! Weißt du, wie schlecht es Hauselfen haben?" Harry sprang auf. Er war schockiert.
,,Setz dich wieder, Harry. Ich bezahle Charlie. Ich bezahle ihn sogar sehr gut  und er hat oben auch einen eigenen Wohnbereich mit allem, was man braucht."
,,Oh..o-okay.." Harry setzte sich wieder. ,,Ich..ich wollte nicht schreien, nur..ich kenne auch einen Hauselfen..er heißt Dobby und..-"
,,Er wohnt bei den Malfoys..ich weiß. Er wird grausam behandelt..aber das tue ich nicht." Harry nickte und lehnte sich an Severus. Charlie war bereits wieder da und drückte beiden jeweils eine Tasse in die Hand. An Severus gelehnt nippte Harry an seinem Kakao und fühlte sich Pudelwohl.

Fortsetzung folgt