Was wenn das alles nur ein Traum ist? Was wenn unser Leben nur eine Sekunde dauert, welche uns wie knapp 70 Jahre vorkommt?
Ich schlage meine Augen auf.
Mein Kopf schmerzt, dem Rest meines krebszerfressenen Körpers geht es ähnlich. Schlagartig, wie in Rückblenden, wird mir wieder alles bewusst. Das Glioblastom. Der Tumor im Endstadium, die Metastasen und die Chemotherapie, welche mich regelmäßig Blut spucken lässt. Die zuständigen Ärzte tuscheln bei jeder Visite. 3 Wochen, maximal 4 Wochen muss ich das noch ertragen, dann wird sich mein Körper selbst von seinem Leiden befreien. Irgendwie beruhigt das.
Ich hatte schon immer eine gewisse Abneigung gegenüber Krankenhäusern. Alles ist so steril und weiß. Fast wie der Nahtod.
Ein lautes Geräusch reißt mich aus meinen Überlegungen. Zuerst kann ich es nicht identifizieren, geschweige denn bestimmen was die Quelle des Geräusches ist. Zwei Sekunden später fliegt die Tür auf. Visite.
"Na junger Mann, wie geht's uns denn heute?" flötet der Oberarzt. Ich denke nicht daran, ihn auch nur eines Blickes zu würdigen.
Die behandelnden Ärzte (welche sich ausgesprochen endgeil fühlen) checken meine Werte (welche sich nicht wirklich endgeil anhören) und sehen mich an (wodurch ich mich den Werten entsprechend, ebenfalls nicht sehr endgeil fühle).
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Lebensabend
Science FictionDie Angst vorm sterben ist allgegenwärtig, doch hier erreicht sie einen neuen Höhepunkt.