Der Himmel war dunkel als du dich dem Haus nährtest und vor dir befanden sich Leichen, sie waren zerfetzt, zerfressen von etwas das du nicht definieren konntest. Tränen rannen dir über dein Gesicht, du strecktest deine Hand nach einer der Personen aus und begannst laut zu schreien. Der Himmel schien deine Trauer zu verstehen, denn in jenem Augenblick begann es zu regnen, einmal wieder. In den letzten Tagen hatte es fast ununterbrochren geregnet, weswegen du länger als sonst gebraucht hattest um zur Hütte zu gelangen. Das Blut deiner Adoptiveltern so wie das deines Bruders vermischte sich mit dem kalten Regen und es entstand eine Lache aus Blut, Regen und Matsch. Du fielst auf die Knie, die Stoffe in deinem Korb drückten den Deckel weg und fielen heraus, wurden dreckig und sogen das Blut mitsamt dem Regen auf. Bitterlich weintest du, hieltst dir die Hände vor dein Gesicht und begannst leise, wenn auch stockend, zu beten. Ein Gebet brachte dir jedoch nichts mehr, denn im nächsten Moment konntest du ein tiefes, kehliges Heulen vernehmen und der Boden unter deinen Knien begann zu beben.
Augenblicklich sahst du auf und konntest auf dem Hügel, welcher nicht weit entfernt von der Hütte lag eine Gestalt erkennen, die nicht mehr menschlich erschien. Sechs Arme, zwei Hörner und ein grauenhaftes Heulen, welches alle Vögel aus dem Wald aufscheuchte. In diesem Moment war eines klar, dein Leben würde enden. Deine Augen brannten, als du sie langsam schlosst. Mit einem Heulen und mit schweren Schritten rannte der sechsarmige Dämon auf dich zu, schrie und hechelte. Die Angst schnürte dir die Brust zu, erschwerte dir das Atmen und ließ dich zittern. Schließlich wurde die Angst in dir so stark, das du das Bewusstsein verlorst.
*
Deine Augen öffneten sich nur sehr langsam wieder, dein Kopf schmerzte und wenn du ehrlich warst, dann hattest du das Gefühl, das du auf etwas weichem lagst,selbst wenn du nicht genau sagen konntest was es war. Augenblicklich schrecktest du auf und startest vor dich, wenn dir dabei auch dein Haar ins Gesicht fiel. Vor dir saßen drei junge Männer und ein Mädchen. Das Mädchen hatte einen Bambusstock im Mund und sah dich irritiert und mit leicht schief gelegten Kopf an, doch schließlich war es der Rotbraunhaarige welcher dich anlächelte und dir eine Schüssel mit Suppe entgegenhielt. Für einen Moment warst du doch ein wenig verwirrt und schlucktest leicht, bevor der rotbraunhaarige junge Mann das Wort an dich richtete.
"Es ist schön zu sehen, das es dir gutgeht. Wie fühlst du dich?"
"Was... Was ist passiert?", stelltest du die leise und berechtigte Frage.
"Erinnerst du dich denn an nichts mehr?", fragte dich der Blonde leise, fast schon verängstigt.
Leicht schütteltest du den Kopf und sahst zu, wie der Mann mit dem Wildschweinkopf neben sich die Schüssel aus der Hand des Rotbraunhaarigen nahm und begann zu essen. Leise musste dieser daraufhin lachen und bereitete dir eine neue Schüssel zu.
"Wenn... Wenn ich ehrlich bin, dann erinnere ich mich nur noch Schemenhaft an das, was passiert ist.", gabst du ihm wieder und hieltst dir die Stirn.
Ein Verband war an deiner Stirn zu erfühlen, was dich für einen Moment leicht irritiert reagieren ließ. Der Blonde räusperte sich leise und ließ die Schüssel mit der Suppe sinken, um dich aufzuklären.
"Wir haben dich verletzt auf dem Boden gefunden, als wir gerade auf der Durchreise waren. Du... Wurdest von einem Dämon fast getötet."
Du schlosst die Augen und seufztest leise, als du ein leises räuspern hörtest.
"Hier, iss.", nickte der Rotbraunhaarige lächelnd, "Du musst wieder zu Kräften kommen."
Er hielt dir die Schüssel entgegen die er noch vor wenigen Momenten neu befüllt hatt, die wirklich gut riechenden Suppe schien das Einzige zu sein was die Männer hatten und dennoch teilten sie mit dir. Somit nahmst du die Suppe dieses Mal an. Leicht schlosst du die Augen und fragtest dich selbst, wie du eigentlich in eine solche Situation hineingeraten konntest.
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Cabin
FanfictionDie Hütte wirkte nicht einmal wirklich verlassen, wahrscheinlich nutzten Reisende diese Hütte als Zwischenstation um eine Rast einzulegen. Als ihr in die Holzhütte eintratet konntest du kaum etwas sehen, es war dunkel und in jenem Augenblick fragtes...