R O M E R O {Riccardo Mancini} [ABGESCHLOSSEN]

~29~

Riccardos POV, einige Minuten zuvor:

"Julian! Julian, du verdammter Bas-"

"Was ist, Rick?", augenrollend joggte er auf mich zu, während sich die Staubwolke des Wagens immer noch nicht gelegt hatte, nachdem diese Frau weggerast war.

Die Frau, die mich dazu gebracht hatte, neben ihr zu liegen und angefasst zu werden, ohne ihr eine Kugel durch den Kopf zu jagen.

Gerne hätte ich bitte mein Herz aus Stein zurück.

Ja, jetzt.

"Was hast du finden können? Auf ihrem Handy?"

Ich bin nicht umsonst die Krone Siziliens, wenn ich nicht ein Gefühl dafür hätte, wer ungewöhnlich ist. Sagen wir es ist nur eine Sicherheitsmaßnahme.

"Ich, äh", er sah mich mit Hundeaugen an und ich glaubte fast, dass die Augen dieses Wichsers schimmerten.

"Rede", knurrte ich.

"Ich habe einiges ausfindig machen können. Sie hat nur fünf Kontakte auf dem Handy, ist dir das bewusst? Einmal der Typ mit dem sie gestern feiern war, Christiano heißt er, dann Profesor Ana, so ein Akil, ihren Vater und...dich."

"Ihren was?!"

"Vater. Was soll mit dem sein? Da ist doch was faul, oder? Also ich meine welche Frau hat heute schon nur fünf Kontakte? Sie hat weder diese ganzen Schicki-Micki-Apps, noch irgendwelche Nachrichten und dazu noch eine gelöschte Anrufliste. Sie benutzt irgendeine Software, weil ich die Daten nicht wiederherstellen kann, die sie gründlich bereinigt "

"Oder vielleicht ist dein Schädel der heutigen Technik nicht mehr gewachsen."

Unter funkelnden Augen quittierte er meine spöttische Aussage. 

"Und was soll mit ihrem Vater sein, Riccardo?"

"Mach mir ne Karre ready, ich glaube ich muss mit der Dame ein wenig plaudern."

"Riccardo, warte. Wenn du mir sagst was los ist, kann ich dir helfen."

"Sie sagte mir ihr Vater sei vor zwei Jahren an Krebs gestorben."

Julian nickte verstehend: "Soll ich sie mir...schnappen?"

Ich öffnete die Wagentür und schaute mir über die Schulter, ehe ich einstieg: "Nicht nötig. Die gehört mir."

Valencias POV, die Gegenwart:

Ich lief mit nassen Handinnenflächen ins Wohnzimmer.

Mein Vater hat Riccardo den Krieg erklärt.

Woher wusste er binnen einer Nacht, wen er am Hörer hatte, zu wem er gehörte und was sie trieben?!

Es sei denn sie haben den Goldzahn Mann von gestern Nacht auseinander genommen.

Mit einem verführerischen Zwinkern hielt Riccardo einen fragwürdigen Schlüssel in der Luft: "Diese Teile sind der Wahnsinn, passen in jede Tür rein."

"Riccardo, um Himmels Willen, was soll das?!"

Ich rannte zu ihm und wollte gerade einfach nur wie ein Mädchen auf ihn einschlagen, als er es kommen sah und ausweichend nach meinem Handgelenk griff: "Wir müssen reden."

Sein Blick fiel auf meine Hände, sofort entfernten sich seine von ihnen und er kratze sich verlegen am Kopf.

"Nein, nein. Verdammt, nein. Das geht nicht, geh einfach. Geh jetzt!", schrie ich wutgeladen.

Mein Vater weiß Bescheid.

Er wird ihn in die Hölle schicken.

"Nein", antwortete er unverwandt und näherte sich mir.