Kapitel 1.

15 2 2
                                    

Sonntag, 22.August.
______________________

Wie jeden Tag sitze ich in der Agentur an meinem schwarzen Laptop, trinke meinen Kaffee und kümmer mich um die Durchführung oder Stornierung von gebuchten Reisen. Ab und zu wandert mein Blick auf die Uhr um zusehen wie lange ich noch bleiben muss bevor ich nachhause zu meinem Verlobten darf. Ich grinse bei dem Gedanken wie wir uns gestritten haben weil er dagegen war das ich Sonntags arbeite aber ich weiß wie ich bekomme was ich will. Wie hat er es nochmal genannt? Achja, Tittenbonus. Als ich höre das der Drucker leer ist stehe ich auf, rücke meinen Schwarzen Bleistiftrock zurecht und gehe los. Ich muss an der Küche vorbei um neues Papier zu holen und ich drücke gedanklich die Daumen das Natalia nicht in der Küche steht. Doch natürlich hab ich Pech. "Michelle!", höre ich sie grinsend rufen und ich sehe in den kleinen Raum. Sie steht am Tresen, das schwarze knielange Kleid schmiegt sich perfekt an jede kleine Rundung ihres dünnen Körpers, die blonden langen Haare fallen ihr über die Schultern und natürlich starren alle Männer sie an. Gott, wie ich sie hasse. Ich setze ein Lächeln auf bevor ich sie kurz begrüße und weiter gehe. Sie ist so perfekt... Nein Michi nicht schon wieder! Meine innere Stimme und mein Selbstbewusstsein begeben sich in den Ring um den selben Kampf wie jeden Tag zu kämpfen. "Herein", ruft die gutgelaunte Stimme meines Bosses. Ich habe gar nicht gemerkt das ich längst geklopft habe und zucke einen Moment zusammen bevor ich die Tür öffne. "Das Druckerpapier ist leer, Sir", wie jedes mal ist meine Stimme leise und ängstlich. "Ah, Miss Smith", lächelt er und dreht sich mit seinem Bürostuhl zu einem großen schwarzen Schrank der genauso gut aussieht wie der Rest der Einrichtung in diesem großen Büro. An der Wand stehen noch mehr Schränke, fast in der Mitte befindet sich der überteuerte Schreibtisch. Doch die Einrichtung ist nicht das erste was einem auffällt wenn man dieses Zimmer betritt, denn überall hängen Bilder seiner Familie ganz besonders die von seinem gut aussehenden Ehemannes. John oder James. Sie beide sehen einfach gut und glücklich aus. "Hier das sollte reichen", höre ich ihn sagen. Sofort richte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn und nehme den großen Stapel Durckerpapier. "Danke, Sir". Manchmal hasse ich mich wirklich für diese ängstliche ruhige Seite an mir. Er lächelt nur und sagt: "Nicht dafür". Ich nicke und gehe zur Tür, als ich sie öffne höre ich ihn noch sagen: "Achja was ich Ihnen noch sagen wollte. Ich bin sehr mit ihrer Arbeit zufrieden machen sie so weiter und sie können den selben Job wie Natalia bekommen". Ich nicke erneut und verlasse das Zimmer.

Natalia ist die erste, die das Büro auf ihren hochhackigen Schuhen verlässt und allen einen schönen Feierabend wünscht. Nachdem sie in den Fahrstuhl gestiegen ist breitet sich auf meinem Gesicht das erste richtige Lächeln wegen ihr aus oder eher weil ich sie ab jetzt bis Mittwoch nicht mehr sehen muss. "Bye, Bye Bitch", flüstere ich leise vor mich hin und Stürze mich wieder in meine Arbeit. Ein paar Stunden später ist die erste Stimme die ich höre die meines Chefs welcher laut: "Feierabend!", ruft. Doch ich stecke noch mitten in einem Fall und ich lasse die ältere Frau sicher nicht allein zurück. Endsport sage ich innerlich zu mir selbst. "Miss. Smith wenn sie nicht wollen das ich sie einschließe sollten sie dem Laptop gute Nacht sagen", ertönt die Stimme meines Chefs ein paar Minuten später hinter mir. "Gleich", knurre ich ihn an und beschäftige mich weiter mit der älteren Frau. Wo kam das aufeinmal her ? Eine Stunde dauert es bis wir fertig sind und ich den Laptop abschalte. Natürlich sind schon alle weg doch als ich zusammen packe räuspert sich mein Boss hinter mir. "Na wird auch mal Zeit Miss Smith", sagt er mit gespielter strenge. Ich erröte. "Verzeihen Sie mir bitte aber die Dame hat meine Hilfe gebraucht". "Das konnte ich mir schon denken nachdem sie mich angeknurrt haben", lächelt er und geht zum Fahrstuhl. Wenige Sekunden später folge ich ihm. Die Fahrt im Fahrstuhl ist ruhig, keiner von uns sagt ein Wort und es ist mir peinlich das ich ihn anscheind angeknurrt habe.. "Gute Nacht, Michelle", lächelt er als ein schwarzer Audi vor dem großen Gebäude zum stehen kommt. Sein Mann steigt aus und er sieht wirklich noch besser aus als auf den Bildern. "Baby!", sagt mein Chef glücklich und geht zu seinem Mann. Sie küssen sich und als wäre es ein Film sehe ich es mir lächelnd an. Ich wende erst den Blick ab als sie beide ohne mich noch einen Moment zu beachten in den Wagen steigen. Natürlich hält John oder James meinem Chef die Tür auf und ich wünschte das mein Verlobter Sebastian hier wäre also laufe ich los zu meinem kleinen VW. Als ich mich hinein setze öffne ich ein paar Knöpfe der engen hellblauen Bluse. "Endlich frei", sage ich leise und meine damit die engen Sachen den anders als Natalia besitzt mein Körper ein paar Gramm Fett.

Die Fahrt vergeht schnell was vermutlich daran liegt das ich laut zu Helene Fischer mitsinge, ich parke auf dem Parkplatz direkt neben seinem blauen BMW und bin froh endlich Zuhause zu sein. Als ich aussteige fällt mein Blick auf den Kackbraunen Wagen seiner Arbeitskollegin Miriam und ich verdrehe die Augen. Miriam ist genauso eine perfekte Bitch wie Natalia. Bis auf den unterscheid das Miriam braunhaarig ist gleichen sie sich. Wie ich diese perfekten Frauen hasse... Okay, vielleicht hasse ich sie nur deshalb weil sie von allen Typen Aufmerksamkeit bekommen und Miriam die dämliche Bitch sich bei jeder Chance an meinen Mann ranmacht. Ich bin ja eigentlich nett aber nicht wenn es um das geht was mir wichtig ist. Ich öffne gerade die Tür als ich Sebastians vertraute stöhngeräusche höre und mein Herz sich schmerzhaft zusammen zieht. Ich lasse die Tasche von meiner Schulter rutschen und betrete leise das Haus. Im Flur liegen seine Sachen. Ich hebe sein graues Shirt hoch, mein Lieblingsshirt und drücke es an mich. Dann gehe ich ein Stück weiter. Natürlich liegt hier ein dämliches Rotes Kleid. Die Tränen laufen meine Wangen herunter und jeder Schritt wird schmerzvoller doch ich muss es mit meinen eigenen Augen sehen. Meine Hand stützt sich schon fast automatisch an der Wand ab als ich zur Stube laufe... Sie vögeln auf unserem Sessel... Sie auf seinem Schoß... Ein erdrückter laut verlässt meine Kehle und ich drücke mir sein Shirt fest an den Mund. Zu spät den seine Augen richten sich auf mich und Miriams Finger verlassen seine wunderschönen blonden Haare bevor sie mich triumphirend angrinst. "Baby. Ich kann das erklären", sagt er sofort nachdem Miriam sich erhebt. "Es erklären?!", fauche ich ihn an. "Soll ich dir mal etwas erklären?! Das war's!", ich versuche den Silbernen Ring los zu werden während Miriam kichert und er zu mir kommt. Er legt eine Hand auf meinen Rücken. "Bitte lass es mich erklären", sagt er leise und ich schüttel lachend den Kopf. Er will es mir erklären ? "Danke aber ich weiß wie man fickt!", fahre ich ihn an und schlage seine Hand weg. "Nein weißt du eben nicht", er umfasst grob mein Handgelenk und ich sehe ihm wütend in die Augen. "Wag es dir ja nicht!", knurre ich und werfe ihn mit seinem silbernen Ring ab.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 25, 2020 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

He - The man who changed meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt