Kapitel 17.

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2770 D.Z.
Thal, der Tag an dem die Stadt in Flammen Stand

Schreie waren zu hören. Panisch. Ängstlich. Hoffnungslos.
Die Menschen rannten umher, versuchten zu fliehen, doch die meisten vielen dem Feuer zum Opfer. Heiß und gierig fiel es über die Stadt her, wie dessen Besitzer.

Ein mächtiger Feuerstrahl traf einen Turm, nur um von einem Roten Schatten um gerissen zu werden. Die Steinbrocken vielen zu Boden, rissen die armen Menschen dort unten in den Tod.

Feuer verschlagen sie einem nach dem anderen, gierig die Körper der Fliehenden. Ließ sie noch lauter und Gellender schreien, als sie ihr Ende fanden.

Die Flammen von Smaug kannten keine Gnade.

Zerstörten Gebäude, Stein, Holz und Menschen gleichermaßen. Ließ die Leute schreiend fliehen, nur einen nicht.

Girion, der Fürst von Thal, hatte keine Angst. ,,Los Männer! Schießt!" Seine Bogenschützen legten Pfeil um Pfeil an, schossen Pfeil um Pfeil, doch die Geschosse -wenn sie überhaupt trafen- prallten wirkungslos an der Panzerung ab. Die Drachenhaut war zu dick.

Er fällte eine Entscheidung. Ohne zu zögern rannte er in Richtung des Turms mit der Windlanze. Mehrmals hörte er das krachen von Gebäuden die zusammen brachen, die Schreie der Sterbenden und das knistern des Feuers.

Ihn trieb der Gedanke an, dass seine geliebte und sein Sohn vielleicht schon zu eine leblosen Hülle geworden sein könnten, die hier lagen.

Der Fürst erreichte den Steinernen Turm und hechtete die gewundene Treppe hoch. Er stieß die Tür auf und packte ohne zu zögern den ersten Schwarzen Pfeil, um die Zwerge Windlanze damit zu laden.

Angespannt hielt er Ausschau nach der abscheuliche Kreatur, die sie Angriff und es auf den Schatz der Erebor abgesehen hatte. Und dann entdeckte er ihn.

Durch den Rauch konnte er nur einen Teil seiner Mächtigen Gestalt ausmachen, doch es hinderte ihn nicht daran zu schießen. Das surren des Pfeils war zu hören, als das Geschoss die Luft durchschnitt und mit einem Klirren sein Ziel fand. Wirkungslos prallte der Schwarze Pfeil an Smaugs Panzerung ab.

Girion aber gab nicht auf, nahm sich den nächsten, zielte und wieder zischte es.

Erneut war ein dumpfes Geräusch zu hören, als der Pfeil ab prallte.
Doch es war diesmal anders. Eine Schuppe unter dem linken Flügel hatte sich gelöst. Girion wollte nach dem nächsten -und letzten- Pfeil greifen, jedoch ließ Smaug das nicht zu.

Der Drache pflügte den Turm um, schickte den Tapferen Mann, der Girion war, in den Tod.

Torwald, ein Freund des Fürsten, sah das Unglück, eilte sofort los, um seinen Freund zu finden. Er versuchte die Steinbrocken weg zu schieben, aber nur bei den wenigsten gelang es ihm sie überhaupt zu bewegen.

Und dann sah er eine Hand aus den Trümmern ragen. Vergebens hoffte er, dass er es vielleicht doch überlebt hatte. Jedoch war es bei einem Sturz aus solcher Höhe nur ein Wunschtraum.

Dies betrifft auch Torwald, als er es schaffte einen weiteren Felsen auf die Seite zu räumen, nur um den völlig Leeren blick seines Freundes vorzufinden. Die Steine hatten ihre Arbeit getan.

Betrübt senkte er den Kopf und viel auf die Knie, als ihm die erste salzige Träne über die Wange lief. Der Staub klebte in seinem Gesicht, ebenso wie Schweiß und Dreck. Ein lautes Krachen riss den trauernden Mann zurück in die Wirklichkeit. Weder er, noch irgendwer anders könnte hier bleiben.
Thal war verloren.

Er wischte sich die kleinen glänzenden Diamanten vor den Wangen und stand auf, dabei viel ihm der Schwarze Pfeil auf, den sein Freund fest mit der Hand umklammerte. Ohne zu zögern griff er ihn und floh mit den restlichen Menschen aus der Stadt.

Der Verbannte Gott   /·der Hobbit·/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt