"Würdest du ehr ohne Internet leben oder deinen Fuß verlieren?"
"Ew, natürlich ohne Internet" antwortete ich Jungkook etwas angewidert.
"Sicher? Du ohne Internet."
"Als ob du ohne deinen Fuß leben würdest."
"Aber ohne das Internet..."
"Naja... ich... bye Fuß."
Nachdem ich kurz nach unserem Gespräch wieder verschwunden bin und einen paar Tage später wieder bei ihm auftauchte, saßen wir nun hier, in einem kleinen Café und stellten uns die blödesten Frage, da er meinte, er kannte mich noch nicht wirklich. Mein Zweifeln verschwand jedoch nach einigen Fragen und jetzt war es einfach nur lustig, weil die dümmsten Dinge herauskamen. "Jungkook, also jetzt die wichtigste Frage und wehe du beantwortest sie falsch. Unsere Freundschaft steht auf dem Spiel. Vergiss es nicht. Nutella mit oder ohne Butter.""Mit natürlich."
"Wah spinnst du? Das versaut doch die ganze Nutella."
"Tss das denkst auch nur du. Das Brot ist doch sonst furztrocken. Punkt aus Ende."
"Aber..."
"Punkt aus Ende."
"Pff" antwortete ich ihm gespielt beleidigt.
"Hm, lass mich kurz überlegen. Ist mir egal. Let's go. Nächste Frage. An was möchtest du später sterben?"
"An einer Überdosis Kuchen" meinte ich kichernd. "Jetzt bin ich. Was war das peinlichste Ereignis auf Grund deiner Fans?"
"Hmmm... als sie mich erkannt und mir gefolgt sind. Ich bin daraufhin weggerannt und habe mich dann vielleicht in einer Mülltonne versteckt, weil weit und breit keine andere Möglichkeit zu sehen war oder es war einfach nur die blanke Panik. Keine Ahnung... naja leider war das nicht der Papiercontainer in den ich eigentlich wollte. Letztendlich schmiss jemand seinen noch nicht leeren Kaffeebecher in den Müll und tada, ich hatte ein neues Muster auf meinen Klamotten."
"Uh den Kaffee Style. Würde ich gerne mal sehen," meinte ich schmunzelnd und hob etwas meine Tasse in die Luft.
"Das wagst du nicht," meinte er daraufhin und hob warnend seine Hände.
"Sicher? Haha. Man ich fass es nicht. Das ist dir wirklich passiert ist?"
"Ist es. Man war das mir peinlich, als ich ins Entertainment daraufhin ging. Den Blick von der Empfangsdame war göttlich, als ich mit quietschenden Schuhen die Lobby betrat," antwortete er und machte den Gesichtsausdruck der Frau nach, was mich kichern ließ. "Was war das Ereignis, das du am meisten bereust?"
Ich verstummte. Ich wusste sofort die Antwort, doch ich schwieg.
Das ich meinen Vater nicht geglaubt hatte.
"Es heißt, die Zeit heilt alle Wunden. Vielleicht stimmt das auch. Wichtig ist aber, dass man sich währenddessen nicht gänzlich in seinem Schmerz verliert. Du musst nach vorne blicken Chaeyoung, auch wenn es schwer ist. Ich werde dir dabei helfen, so gut es geht."
Ich sah auf und versank unwillkürlich in dem braun seiner Augen. Sie wirkten so warm. Es war einfach nur umwerfend und nur in diesem einen Augenblick sah ich, dass er mich blind verstand.
Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen: "Ok ich gebe es zu. Der Spruch ist geklaut."
Ich unterdrückte ein lachen: "Er ist trotzdem schön."
Und er klang vor allem nach der Wahrheit.
Doch plötzlich sprang er auf: "Verdammt. Schon so spät. Ich muss los... warte. Komm doch einfach mit."
"Ich... nein. Lieber nicht. Ich würde nur stören."
"Komm schon. Wo willst du denn alleine hin und sag nicht du musst irgendwo hin. Das zieht hier nicht."
"Ich komme da nicht mehr raus oder?" meinte ich daraufhin.
"Nope," antwortete er grinsend und zog mich an meiner Hand aus dem Café.
"Also wo waren wir," sagte Jungkook, als wir gemeinsam durch die Straßen Seoul liefen.
"Bei deinem geklauten Spruch."
"Als ob du besser bist."
"Bin ich nicht, aber wenigsten klaue ich keine Sprüche von Grußkarten." Grinsend wandte ich mich von ihm ab und beobachtete die zwei Kinder, welche Hand in Hand vor uns liefen. Sie sahen so sorglos aus, als wäre ihre einzige Sorge die jemals in ihren Kopf erscheinen könnte, dass das Eis, welches in deren Hände verweilte, schmelzen würde.
Was würde ich nur tun um wieder ein Kind zu sein. Auch wenn es nur ein Tag wäre. Ich würde einfach wieder gerne dieses Gefühl spüren von Sorglosigkeit und endloses Glück.
"Achtung."
Ich zuckte zusammen, doch zu spät, ich prallte volle Kanne gegen eine kalte Glastür.
"Autsch" murmelte ich und rieb mir meine vor Schmerz pochende Stirn.
"Du weiß schon, dass man die Türe öffnen muss, du Schussel."
"Nänänänä," murrte ich daraufhin und streckte ihm die Zunge heraus.
"Jungkook da bist du ja!" ertönte es auf einmal.
"Hobeom Hyung. Tut mir leid. Ich hatte die Zeit vergessen und..." entschuldigte Jungkook, doch wurde augenblicklich von dem Mann vor ihm unterbrochen, als der meinte: "Wer ist das?" und dabei ohne eine Miene zu verziehen auf mich deutete.
"Oh das ist Park Chaeyoung... eine Freundin. Chaeyoung das ist einer unserer Manager, Kim Hobeom," antwortete Jungkook.
Dieser Hobeom jedoch schaute mich nur zweifelnd an, doch meinte anschließend: "Park? Wie heißt denn ihr Vater?"
"Park Jiyong. Warum?"
Sein zweifelnder Blick wandelte sich in ein leichtes Grinsen: "Das ist nicht weiter wichtig. Freut mich dich kennenzulernen."
Doch genau dieses merkwürdige Funkeln in seinen Augen, ließ mich zweifeln und ich glaubte ihm kein Wort. Irgendetwas war faul. Ich wusste nur noch nicht was.
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Worlds Apart: Welcome to the World of Bangtan
FanfictionChaeyoung ist auf der Suche nach ihrem Vater, den sie nur noch dunkel aus Kindheitserinnerungen kennt, da er eines Tages plötzlich verschwand. Niemand wusste was damals wirklich geschah. Als sie Jahre später einem Signal aus dem alten Büro ihres Vat...