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ᎻϴΝᏀᎫϴϴΝᏀ

Müde trat ich den Weg zur Lehrertoilette an.

Wie vorhergesehen, hatte ich kaum Schlaf bekommen und war deshalb todmüde.

San ging es ähnlich, doch er war sogar noch länger auf gewesen als ich, immerhin war ich mitten im Film eingeschlafen, weshalb San die Hürde auf sich genommen hatte und mich nach oben trug - mal wieder.

Ich hatte bereits versucht, meine Müdigkeit mit Koffein zu ertrinken, doch auch nach der dritten Stunde konnte ich noch gut im Stehen einschlafen.

Ich bezweifelte zumindest, dass das eine große Schwierigkeit für mich wäre.

Durch die fehlende Energie hatte ich mir keine weiteren Gedanken über meinen Problemschüler gemacht, mit dessen Eltern ich mich am Vortag unterhalten hatte.

Doch es wäre sicherlich schlauer gewesen, sich vorher auf Mingi einzustellen - dann hätte ich nämlich kein so großes Problem, wie ich es in den folgenden Sekunden haben würde, denn der Größere kam geradewegs auf mich zugelaufen, als ich mich in den WC-Raum begeben wollte.

Nicht gerade erfreut blickte er mich an, was mir sofort eine kalte Gänsehaut bescherte.

In dem Moment fragte ich mich, ob ich bei dem Elterngespräch etwas Falsches gesagt hatte, doch dem war nicht so - zumindest nicht für meine Sichtweise.

Wütend packte er mich an meinem Handgelenk und zog mich in eine sichtgeschützte Ecke.

Da gerade sowieso Unterricht war und ich eigentlich eine Freistunde hatte, würde dies niemand bemerken, was dem Schüler wohl ziemlich gelegen kam.

"Wieso setzt du meinen Eltern bitte die Flausel ins Hirn, dass ich im Unterricht träumen würde und ich Nachhilfe bräuchte?!", fauchte er mich sogleich sauer an, weshalb ich schreckhaft zusammen zuckte.

Am liebsten wäre ich weggerannt, doch er hielt mich noch immer eisern fest, sodass sich ein gemeines Pochen bemerkbar machte.

"W-was hätte ich denn sonst sagen sollen?...", fragte ich leise.

Meine Müdigkeit war verflogen und stattdessen wurde mir vor lauter Angst ganz flau im Magen.

"Definitiv nicht, dass ich Nachhilfe brauche!"

"D-Das hab ich doch auch gar nicht gesagt!
Ich hab ihnen nur deine Noten erklärt...", versuchte ich mich herauszureden, was jedoch nicht zu klappen schien, denn es bewirkte nur, dass er mich noch wütender ansah.

"Hör zu, wenn sich meine Noten nicht bald bessern, dann verbringe ich meine Freizeit mit Nachhilfe!

Das werde ich sicherlich nicht zulassen, also sieh' zu, dass du das wieder hinbekommst!"

Mit jedem Wort drückte er mein Handgelenk mehr zu, weshalb ich schwach versuchte, seinem Griff zu entkommen.

Das führte jedoch nur zu mehr Schmerzen.

Tränen stiegen mir in die Augen und ich versuchte krampfhaft, in seiner Gegenwart keine Tränen zu verlieren.

Ich würde mich damit nur bloßstellen und darauf konnte ich wohl gut verzichten.

"Wieso ich?", wimmerte ich halblaut vor mich hin, hoffte dabei, dass er es aufgrund meiner Lautstärke nicht gehört hatte.

"Weil du dieses Problem verursacht hast!

Wegen dir sind meine Eltern der Meinung, mir Nachhilfe aufzudrücken, wenn sich meine Noten nicht bessern!"

"Aber ich kann doch nichts für deine Noten...", meinte ich schließlich quengelnd.