BRO. ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

14

Genervt ließ sich Jeongguk von Sunmi mitziehen, die ihm ja unbedingt noch sein Notizbuch wieder geben wollte. Warum sie ihn dafür quer durch die ganze Uni zog, blieb ihm ein Rätsel. "Danke dir nochmal, ich glaube ich wäre wirklich aufgeschmissen gewesen ohne deine Notizen!" seufzte das schwarzhaarige Mädchen, fuhr durch ihre langen Haare und blickte aus ihren großen Augen über die Schulter zu Guk. "Kein Problem, du könntest ja einfach öfter zum Unterricht kommen.. Soll helfen." ließ der Jüngere genervt von sich, da er eigentlich mit Taehyung verabredet war.

"Ja, ich weiß.. Aber mir geht es momentan einfach nicht so gut, weißt du?" schulterte Sunmi ihre große Handtasche und schaute abwartend zu ihrem Gegenüber. "Okay? Was ist los?" fragte Guk ehrlich interessiert, denn am Ende des Tages war Sunmi eine Freundin von ihm. Und wenn es einem Freund nicht gut ging, dann war man für eben diesen da. So und nicht anders hatte Jeongguk es gelernt. "Ach, meine Eltern sind anstrengend. Sie wollen, dass ich mehr für die Uni mache, verstehen aber nicht, dass ich auch mal Zeit für mich brauche, um abzuschalten!" warf Sunmi ihre Hände in die Luft, regte sich ein wenig über ihre Eltern auf.

"Naja, ich versteh deine Eltern, immerhin wollen sie nur das Beste für dich.." versuchte er irgendwie zu schlichten, doch es ging ordentlich nach hinten los. "Aber ich bin doch nur einmal Jung!" schmollte die Frau, während die beiden gemeinsam durch die bereits leeren Flure der Uni liefen, auf dem Weg zum Ausgang. "Oh, warte kurz ich muss noch auf die Toilette!" sagte Sunmi dann, als sie vor den WCs stehen blieb. "Ich geh dann schon mal wir sehen.." wollte Jeongguk sich gerade verabschieden, doch die Ältere wank ab. "Ach, stimmt. Alles gut, dann lass uns gehen!" sagte sie und zog Jeongguk wieder an seiner Hand mit sich, was den Jungen nur genervt aufseufzen ließ.

"Ich kann sehr gut alleine laufen, Sunmi." sagte er dann, als er den Griff seiner Freundin entkam, und gerade in Richtung Hauptausgang gehen wollte. "Hier ist es kürzer!" meinte die Schwarzhaarige dann aber, zog Guk wieder mit sich zum Ausgang an der Mensa. Dass das ein kompletter Umweg war, war Jeongguk bewusst, doch er hatte wirklich keinerlei Lust auf irgendeine Diskussion, da diese eh aussichtslos war. Als Sunmi dann aber aprubt stehen blieb, wurde es Jeongguk zu bunt und er schob sich an ihr vorbei, um sie anzumeckern, nur um zu sehen dass sie schockiert ihre Hand vor ihren Mund hielt. Noch als ich ihrem Blick folgte, durchzog mich ein mulmiges Gefühl.

Doch als ich dann sah, wie Baekhyun von meinem Freund gegen die Wand gedrückt wurde, die beiden sich küssten und Baek seine Hände in Taehyungs Haaren vergrub, wurde mir mehr als nur schlecht. Bevor ich wirklich über meine Handlung nachdenken konnte, trugen meine Füße mich schon weg. Die Rufe nach mir ignorierte ich komplett, wollte einfach nur noch weg. Weg von all dem. Hatte Baek etwa recht? Warum tat Taehyung mir so etwas an?

Erst als ich fast in Hobi reingerannt war, gönnte ich meinem Körper eine kurze Pause, in der all der Schmerz mich wie ein Vorschlaghammer traf. "Hyung.." weinte ich, schmiss mich in seine Arme und bemerkte nicht, wie meine Beine nachgaben. "Googie..?!" fragte Hoseok überfordert nach, doch ich konnte nicht antworten. Mehr als mich an ihn klammern wie an einen rettenden Anker auf hoher See war nicht mehr möglich, als er mich fest in seine Arme nahm und mir beruhigend über den Rücken strich.

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"Hyung.. Warum..?" schniefte der Jüngste, als er sich an Hoseok kuschelte, der ihn mit Taschentüchern und einer Decke versorgt hatte. Nachdem Hobi von Jeongguk fast über den Haufen gerannt worden war, hatte er nicht wirklich viel aus dem Jüngeren raus bekommen. Darum hatte er ihn einfach mit zu sich nach Hause genommen, um dort in aller Ruhe mit ihm reden zu können. "Goo.. Ich weiß nicht was passiert ist.. Aber ich kann es mir echt nicht vorstellen.. Dass.. Tae..." versuchte Hoseok erneut, doch Jeongguk weinte nur noch lauter. "Hyung, ich habe es doch gesehen.. Mit meinen eigenen Augen.." schniefte er und wischte sich seine Tränen weg, doch es kamen direkt neue.

Zum wiederholten male klingelte Gukks Handy, doch er ignorierte es auch dieses mal. "Willst du nicht.." wollte Hoseok seinen Maknae fragen, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Seufzend kuschelte Hobi sich neben Jeongguk, der sich direkt an ihn heranschmiegte und still für sich weinte. Auch wenn er sich sicher war, dass er mit seinem... Freund? reden müsste, so wollte er für den Moment einfach nur ein wenig Ruhe haben. Und so fand er bald den Weg ins Land der Träume, wo er jedoch immer wieder von dem Bild heimgesucht wurde, wie sein Freund einen anderen Mann küsst.